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siehe auch:
Frauen in Bewegung: 1848 - 1918
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Namen und Abkürzungen
Wagner, H.
Wagner, Hedda
Wagner, Hedwig Elisabeth Maria
Lebensdaten
geboren 21.01.1876, Niedernhart bei Linz
gestorben 24.03.1950
Berufe und Tätigkeiten
Journalistin, Schriftstellerin, Komponistin, Funktionärin der SDAPÖ
Funktionen und Mitgliedschaften in Frauenvereinen und -organisationen
Biographie
Hedda Wagner stammte aus einer bürgerlichen Familie, die Beziehungen zur ArbeiterInnenbewegung pflegte, und erhielt eine für Mädchen der damaligen Zeit gute Ausbildung. Sie absolvierte ein Musikstudium in Wien - vermutlich an einer privaten Schule, da Frauen zu dieser Zeit noch keinen Hochschulzugang hatten - das sie 1896 mit einer Staatsprüfung abschloss. Danach wohnte sie wieder mit ihren Eltern zusammen und blieb ledig. Nach dem Tod ihrer Eltern wurde es für sie notwendig, ihren Lebensunterhalt zu verdienen und sie wurde als Journalistin tätig. Wahrscheinlich trat sie 1912 mit dem Beginn ihrer journalistischen Arbeit der sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei. Für das sozialdemokratische "Tagblatt" in Linz arbeitete sie bis 1934. Ab 1923 war sie verantwortlich für die sonntägliche Frauenbeilage des Tagblatts: „Neues Werden“. In ihren Artikeln setzte sie sich mit sozialer Ungleichheit, Dienstbotinnen- und Arbeiterinnenschutz sowie den Beziehungen der Geschlechter auseinander. Dies brachte ihr eine anerkannte Stellung in der sozialdemokratischen Frauenorganisation Oberösterreichs. Darüberhinaus war sie Schriftführerin im Frauenlandeskomitee Oberösterreich. Ihr Engagement für die Sozialdemokratie äußerte sich in mannigfaltigen Werken: Kompositionen, Gedichten, Liedern und Dramen. Zum Beispiel finden sich solche, die den Frauentagsfeiern gewidmet sind. Bis 1938 konnte sie noch vereinzelte Artikel im "Tagblatt" veröffentlichen, dann wurde sie mit einem Publikationsverbot belegt. In dieser Zeit widmete sie sich vermehrt der Literatur und Musik. Nach 1938 wurden ihre Lebensverhältnisse prekär. Sie lebte zurückgezogen von Mieteinnahmen aus ihrem Haus, von Nachhilfestunden und Musikunterricht. In der Nachkriegsgszeit erfuhr sie öffentliche Anerkennung für ihr Werk.
Literatur: Roiter: Hedda Wagner
von Lydia Jammernegg
Lexikon
Hedda Wagner wurde am 21.1.1876 in Niedernhart bei Linz als einziges Kind des Arztes Dr. Karl Wagner und der Verwalterstochter Anna Wagner, geb. Bergthaler geboren. Das Mädchen erhielt eine, für die damalige Zeit sehr gute Ausbildung. Sie durfte mehrere Klassen der Grundschule überspringen und erhielt danach Privatunterricht in der klassischen Philologie, Geschichte, Philosophie - sie beherrschte sieben Fremdsprachen. Bald schon zeigte sich ihr musikalisches Talent und so begann sie in Wien Klavier und Kompositionslehre zu studieren. 1896 beendete sie das Studium mit Auszeichnung. Die weiteren Jahre ihres Lebens sollte sie allerdings in Linz verbringen. 1902 schrieb sie ihr erstes Musikstück, das Lied „Blauschimmernde Tage". 1910 begann sie Gedichte zu verfassen, die sie oft auch vertonte. Meist Naturmotive, aber auch mythologische Themen. 1911 – 1934 und wieder nach 1945 war Hedda Wagner Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und alsSchriftführerin im Frauen – Landeskomitee sowie im Landesbildungsausschuß tätig. 1912, nach dem Tod ihres Vaters, Beginn ihrer Tätigkeit als Journalistin und Feuilletonistin beim Linzer "Tagblatt", dem Presseorgan der Linzer Sozialdemokraten, wo sie von 1917 – 1929 als freie Mitarbeiterin arbeitete. Seit 1923 redigierte sie die wöchentlich erscheinende Frauenbeilage des Tagblattes „Das neue Werden". 1929 wechselte sie ins Angestelltenverhältnis über bis 1934, da sie unter den Nazis Schreibverbot hatte. In dieser Zeit schrieb sie aber trotzdem Beiträge für die Frauenbeilage „Das neue Werden" 1929 wurde ihr Gedichtband "Im Zeichen der roten Nelke" veröffentlicht. Darin sind hauptsächlich Gedichte zu Parteifeiern enthalten, die sie teilweise auch vertont hat, wie zum Beispiel die Gedichte „Gruß dem Frauentag" oder "Freiheit". Als Romanautorin schrieb Hedda Wagner vor allem Fortsetzungsromane für das „Tagblatt": „Splitter und Balken" (1929), „Das Kloster der frommen Minne" (1930), „Die drei Gestalten des Eros"(1932), „Der Arzt der Melisande" (1933), „Herz in Flammen"(1936). Nach dem zweiten Weltkrieg wurde in den neugegründeten "Oberösterreichischen Nachrichten – Tagespost" die Romane „Die höllische Sybille" (1946), sowie „Die Geschwister von Moosham"(1947) veröffentlicht. Ein einziger Roman ihres umfangreichen Werkes erschien als Druck "Stadt in Flammen" 1946, der einer der bekanntesten Linzer Lokalromane wurde. Neben dem "Tagblatt" schrieb Hedda Wagner noch für verschiedene andere Zeitungen, so zum Beispiel für die "Wiener Tierpost"– Hedda Wagner war eine große Tierliebhaberin – sowie für "Das neue Licht", Fachmonatsschrift für Parapsychologie - eines ihrer vielen Interessensgebiete. Ihr musikalisches Werk: Orchesterwerke, Kirchenmusik (Messen, Requiem, Psalmen), drei Opern (Melisande, 1935; Weihnachtsball, 1940; Die Höhle der Mitra,1941) - alle drei blieben unaufgeführt. Aufgeführt wurden manche Chorwerke: Das Spiel vom letzten Krieg, 1924; Gilgamesch, 1926; Der Tag des Proletariats, 1925). Ihre Arbeitsweise war sehr genau – umfangreiche Recherchen in den Bibliotheken und im Landesmuseum. Hedda Wagner war eine äußerst produktive Frau, die nach dem Tode ihrer Mutter 1927 ihren Lebensunterhalt mit der Schriftstellerei und mit Musikstunden verdienen mußte. Leider kann man sie nicht unbedingt als sehr geschäftstüchtig bezeichnen. Ihre buddhistische Lebenseinstellung mag dazu beigetragen haben und wahrscheinlich auch, weil sich ihre Mutter bis zu ihrem Tode immer um die wirtschaftlichen Belange gekümmert hat. 1909 – Umzug in das Haus Starhembergstraße 18. Nach dem Tod der Mutter, 1927 vermietete sie einen Teil der Wohnung an Friedrich Ruppert, ein guter Freund - dieser sollte sich nach Anna Wagners Tod um die Tochter kümmern. Er heiratete Paula Bachlehner – Eifersuchtsprobleme? Während der NS–Zeit hatte sie Schreibverbot, es entstanden Werke wie: Donauland - eine Neudichtung der Landeshymne, Linzer Bauwerke Geschichte der Linzer Straßennamen. Durch das Schreibverbot, das wegen ihres Umgangs mit vielen jüdischen Freunden, und ihrer Parteizugehörigkeit über sie verhängt wurde, verschlechterte sich ihre wirtschaftliche Situation zusehends. Nach dem Krieg war sie wieder als Schriftstellerin tätig, hatte jedoch sehr unter gesundheitlichen und finanziellen Problemen zu leiden. Als sie am 24.3.1950 im Allgemeinen Krankenhaus an einer Lungenentzündung starb, war sie in einem erschreckenden körperlichem Zustand. Hedda Wagners Nachlaß wurde durch die Bemühungen von Herrn Dr. Franz Lettner, dessen Vater Chefredakteur bei den Oberösterreichischen Nachrichten war, dem Archiv der Stadt Linz übergeben. Leider existieren von Hedda Wagner keine persönlichen Aufzeichnungen mehr, so daß einige Aspekte ihres Lebens wohl für immer im Dunkeln bleiben werden.
Roiter, Christine : Hedda Wagner : Komponistin, Dichterin, Frauenrechtlerin - Innsbruck ; Wien [u.a.] : Studien-Verl. , 2004
Publikationen
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Wagner, Hedda: "Ehret die Frauen!". - In: Die Frau 42 (1933) 10
ÖNB 394591-D.Neu-Per
ÖNB 740761-D.Neu-Per
ÖNB MF 4126
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Wagner, Hedda: Im Zeichen der roten Nelke : Gedichte zu Parteifeiern. - Linz, 1928
ÖNB 567310-B.Neu
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Wagner, Hedda: Stadt in Flammen : ein Alt-Linzer Roman / Illustr. in Holzschnitt: Toni Hofer. - Linz: Ibis-Verl., 1946
ÖNB 744677-B.Neu
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Linzer Tagblatt (Beilage: Neues Werden): Sonntagsbeilage für unsere Frauen, / Wagner, Hedda. - Linz: Gutenberg, 1921 - 1932
ÖNB 508943-D.Neu-Per
Quellen und Sekundärliteratur
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Lettner, Franz: Hedda Wagner - Journalistin, Schriftstellerin, Komponistin / Franz Lettner. - Linz: F. Lettner, 1996
OÖLB II-2366
UBL FB Öst.u.Europ.Rechtsgesch. E 947
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Roiter, Christine: Freundin der Schöpfung - Leben und Werk der Linzer Sozialdemokratin und Künstlerin Hedda Wagner / Christine Roiter. - Linz: Univ., Diss., 2002
ÖNB 1654832-C.Neu
UBL 151273-C
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Roiter, Christine: Hedda Wagner : Komponistin, Dichterin, Frauenrechtlerin / Christine Roiter. - Innsbruck ; Wien [u.a.]: Studienverl., 2004
ÖNB 1693927-B.Neu-Per.2
UBS 758376 I
Material in Archiven und Sammlungen
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AStL, Nachlass Hedda Wagner, 1910-1950
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WBR/TBA, Personenmappe, Wagner Hedda, 1929-1933
Bilder
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Hedda Wagner
Aus:
Roiter: Hedda Wagner
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