Hertha Kräftner: Neue Lektüren
Auto-Biografie als Rezeptionsfalle
Die Literaturgeschichte kennt immer wieder Fälle, in denen das eigentliche Werk hinter dem biografischen Moment zu verschwinden droht. Vor allem bei Autorinnen schlägt die Rezeption leicht diese Richtung ein. Die österreichische Dichterin Hertha Kräftner ist dafür ein besonderes Beispiel. Das hat auch mit der Tragik ihres kurzen Lebens zu tun, dem sie noch nicht 23jährig selbst ein Ende setzte. Die Dominanz autobiografischer Lesarten überdeckte hier oft das Interesse für literarische Fragestellungen. Auf diese soll der Blick in einem neu erschienenen Sammelband verstärkt gelenkt werden.
Programmablauf:
Cornelius Obonya liest Texte von Hertha Kräftner
Anschließend Podiumsgespräch mit Evelyne Polt-Heinzl (Herausgeberin), Wendelin Schmidt-Dengler (Beiträger, Leiter des ÖLA), Daniela Strigl (Literaturkritikerin)
Moderation: Klaus Kastberger (ÖLA)
Anschließend: Kleines Buffett
Anlässlich des Erscheinens des Sammelbandes:
"Zum Dichten gehört Beschränkung". Hertha Kräftner - ein literarischer Kosmos im Kontext der frühen Nachkriegszeit. Wien: Edition Praesens 2004, 170 S., EUR 24,-. In Zusammenarbeit mit der Edition Praesens.
Die ARCHIV-GESPRÄCHE des Österreichischen Literaturarchivs finden zweimal jährlich, im Sommer- und Wintersemester, statt.
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