ÖNB-Literatursalon
Eine Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek

Die ÖNB-Literatursalons dieses Frühjahrs laden zu Lesungen mit drei jungen österreichischen AutorInnen und mit dem diesjährigen Preisträger des George-Saiko-Reisestipendiums ein.

Der erste Abend ist einer jungen Autorin gewidmet, die durch thematische und sprachliche Perfektion bereits sehr erfolgreich die österreichische Literaturlandschaft bereichert hat: Milena Michiko Flašar, Jahrgang 1980, aus japanisch-österreichischem Elternhaus – ein Aspekt, der sich auch in ihren Werken widerspiegelt: Ich nannte ihn Krawatte – mittlerweile ihr drittes Buch – nimmt wieder auf die japanische Kultur Bezug.

Der zweite Abend setzt den Schwerpunkt österreichischer JungautorInnen mit zwei gebürtigen Salzburgern fort: Die Regisseurin und Dramaturgin Renate Aichinger, Jahrgang 1976, präsentiert ihren Erzählband Welt.All.Tag, Florian Gantner, Jahrgang 1980, seinen Roman Sternschnuppen der Menschheit. Aichinger macht seit rund zehn Jahren erfolgreich Karriere mit Theaterstücken und deren Inszenierung (Tätigkeiten u.a. für Junge Burg Wien). Breite Resonanz gibt ihrem Werk ihre Gabe der Beobachtung, wozu ihr Wien reichen Stoff bietet.
Florian Gantner (Studium der Literaturwissenschaft in Innsbruck, Wien und St. Étienne) weist ein beeindruckendes Œuvre zwischen Wissenschaft und Prosa vor: 2010 erschien seine Diplomarbeit zum Umgang mit Sexualität im Roman des 18. Jahrhunderts, sein literarisches Debüt – Früchte eines Jordanien-Aufenthaltes und der Begegnung mit einer andersartigen Kultur – erschien 2011: Biddi ila matar: Abenteuer Amman.

Der dritte Abend würdigt den diesjährigen Preisträger des George-Saiko-Reisestipendiums, das mit € 7000 dotiert ist: Dimitré Dinev. In Bulgarien 1968 geboren, floh er 1990 nach Österreich; in Wien studierte er Philosophie und russische Philologie, zugleich wirkte er seit dieser Zeit als Prosaiker, Essayist und Dramatiker (Rabenhof, Akademietheater, Volkstheater). Internationale Anerkennung brachte sein Roman Engelszungen (2003). Zentrales Thema seines Werkes ist
das Emigrantenschicksal, zuletzt etwa in dem Essayband Barmherzigkeit (2010, darunter seine Burgtheaterrede).

Ich würde mich freuen, wenn Sie an unserem Programm Gefallen finden und uns zu der einen oder anderen Veranstaltung in der Österreichischen Nationalbibliothek besuchen.

Dr. Johanna Rachinger
Generaldirektorin

• Detailprogramm Frühjahr 2012