Joseph Haydn – Gott erhalte
Schicksal einer Hymne

Joseph Haydns (1732 – 1809) Autograf der Kaiserhymne „Gott erhalte“ mit Skizzen und Partiturteilen des Kaiserquartettes sowie dem Erstdruck zählt zu den zentralen Dokumentenkonvoluten der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und wird im Mittelpunkt der Ausstellung zum Auftakt des Haydn-Jahres stehen.
Thematisiert werden sowohl die näheren Umstände der Entstehung im Jahr 1797, bei der Franz Graf v. Saurau als Auftraggeber und Lorenz Leopold Haschka als Textdichter von Bedeutung waren, als auch die rasch wachsende Popularität der Hymne, die sich in einer Reihe von zeitgenössischen Variationen manifestierte, unter ihnen die von Haydn selbst stammenden Variationen im zweiten Satz des „Kaiserquartettes“. Aufgezeigt wird auch das spätere Schicksal der Hymne, ihre zahlreichen Neutextierungen im Verlauf der Monarchie, ihre Verwendung als Melodie des „Deutschlandliedes“ und schließlich – nach kurzer Ablöse durch die „Renner-Kienzl-Hymne“ zwischen 1920 und 1929 – ihre Wiederkehr als Hymne der Ersten Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg verabschiedete sich Österreich endgültig von der Haydn-Hymne, während sie als Hymne der Bundesrepublik Deutschland weiterhin in Kraft ist.

In der vom Kostüm- und Bühnenbildner Christof Cremer inszenierten Ausstellung werden daneben Aspekte zum Leben und zu weiteren Werken Haydns mit herausragenden Büchern, Briefen und Objekten aus der Musiksammlung und der Sammlung von Handschriften und alten Drucken präsentiert. Diese Aspekte betreffen das Oratorium „Die Schöpfung“ (aus deren Kompositionszeit auch die Kaiserhymne stammt); aus ihr wird das autografe Partiturfragment der Orchestereinleitung „Vorstellung des Chaos“ gezeigt. Haydns Beziehung zu Wien betrifft vorrangig seine Jugend- und seine Altersjahre, aber auch während seines Dienstes am Hofe der Esterházys riss die Beziehung nicht ab, wie seine Briefe an seine Wiener Gönnerin Marianne von Genzinger beweisen. Streiflichtartig soll die Entstehung der klassischen Trias „Haydn-Mozart-Beethoven“ beleuchtet werden: Dafür stehen – neben wertvollen zeitgenössischen Notendrucken – sowohl ein eigenhändiger Brief Leopold Mozarts an seine Tochter Nannerl, in dem sich die berühmte Wertung Mozarts als des „größten Componisten“ durch Haydn findet, als auch das Stammbuch Beethovens von 1792 mit der Eintragung Graf Waldsteins, Beethoven möge „Mozarts Geist aus Haydns Händen“ empfangen.

 

Wiener Städtische Versicherung, RZB

Ort

Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek
Josefsplatz 1, 1010 Wien

Dauer

28. November 2008 bis
1. Februar 2009

Öffnungszeiten

Dienstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
Donnerstag 10 – 21 Uhr

Eintritt

€ 7,– / ermäßigt € 4,50

Führungen

Zum Preis von € 3,50 jeden Donnerstag um 18 Uhr sowie
nach Vereinbarung unter
Tel.: (+43 1) 534 10-464, -261
Treffpunkt an der Prunksaalkasse

Begleitbuch zur Ausstellung

Zum Preis von € 16,90 erhältlich an der Prunksaalkasse

Hinweis

Informieren Sie sich über den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek


last update 01.12.2008