Chinesische Kartographie
Yan, Shusen 嚴樹森: Huangchao zhongwai yitong yutu 皇朝中外壹統輿圖 - Wuchang 武昌: Hubei fushu Jinghuan lou 湖北撫署景桓樓. Tongzhi ernian [2. Jahr der Ära Tongzhi; i.e. 1863/1864] Österreichische Nationalbibliothek, Signatur Sin. 864-C Detailinformation Die kartographische Erfassung Chinas wurde von den Herrschern der mandschurischen Qing-Dynastie vor allem im 18., aber auch im 19. Jahrhundert gefördert und unterstützt. Der vorliegende Atlas wurde auf Initiative von Hu Linyi 胡林翼 (1812-1861), des Generalgouverneurs der zentralchinesischen Provinzen Hubei und Hunan, von dem Gelehrten Yan Shusen 嚴樹森 (1814-1886) herausgegeben. Außer der kartographischen Darstellung der chinesischen Provinzen und der unter der Oberhoheit der Qing-Dynastie stehenden Gebiete enthält der Atlas unter anderem zwei Übersichtskarten der fünf Kontinente, die offensichtlich stark an „westlichen“ Karten orientiert sind. Der 1863 publizierte Atlas stellte eine wichtige Grundlage für die europäische Kenntnis der Geographie Chinas in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Unter anderem griff auch der deutsche Geograph Ferdinand von Richthofen (1833-1905) bei der Arbeit an seinem fünfbändigen China-Werk (China. Ergebnisse eigener Reisen und darauf gegründeter Studien, 5 Bde., Berlin, 1877-1912) auf diesen Atlas zurück. In den „Vorerläuterungen“ zum zweiten Band schrieb Richthofen:
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