Hugo Sonnenschein
1889-1953
Hugo Sonnenschein (auch: Hugo Sonka), geboren am 25. 5. 1889 in Kyjov bei Brünn (Mähren), gestorben am 20. 7. 1953 in Mírov (Tschechoslowakei). Der deutschsprachige mährische Jude Sonnenschein vertrat Trotzkis Konzept einer permanenten Revolution. Nicht gewillt, sich gesellschaftlichen Zwängen unterzuordnen, zog er zwischen 1911 und 1914 als Vagabund durch Europa. Als radikaler sozialistischer Utopist träumte er von einem Reich der Brüderlichkeit. Verwirklichen ließ sich dieses allerdings nur in expressiven Gedichten mit volksliedhaften Zügen. Die Gedichte sind geprägt vom anarchistischen Gestus und den Selbststilisierungen ihres Verfassers zum Nachfolger Christi oder zum "Bruder Sonka". Sonnenschein war nach dem Ersten Weltkrieg an der Bildung der "Roten Garde" in Wien beteiligt und Mitglied der tschechischen wie der österreichischen Kommunistischen Partei. 1940 wurde er von den Nazis verhaftet und 1943 nach Auschwitz deportiert. Nach Prag zurückgekehrt, wurde er unter dem Vorwand der Kollaboration zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, das er nicht mehr verlassen sollte.
Bibliographie in: Jürgen Serke: Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft. Wien, Hamburg: Zsolnay 1987.
ÖLA 71/97: Splitternachlass
Zugangsdatum: 1997.
Umfang: 1 Archivbox, 1 Großformat.
Bestand benutzbar.
Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht
- Werke
- Korrespondenzen
- Lebensdokumente
- Sammlungen
Der Bestand ist feinerschlossen.
Recherche nach »Hugo Sonnenschein« im Handschriften, Nachlässe- und Autographen-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (HANNA)