Bildpostkarten
In der Kriegssammlung der Österreichischen Nationalbibliothek befindet sich ein reicher Bestand an propagandistisch genutzten Bildpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg. Die über 2000 illustrierten Korrespondenzkarten wurden teilweise von prominenten Künstlern wie Fritz Schönpflug, Adolf Karpellus oder Fritz Gareis gestaltet. Auch reine Fotografie-Postkarten befinden sich darunter. Wichtigster Erzeuger dieser Medien war in Wien der Ansichtskartenverlag der Gebrüder Kohn. Diese kleinformatigen Grafiken waren gleichzeitig jenes visuelle Propagandaerzeugnis, in dem sich der Chauvinismus am ungeniertesten austobte. Aber auch kitschige oder rein militärische Motive – etwa Portraits von Generälen und Heerführern – wurden in großer Zahl gedruckt.
Für bestimmte Postkartenserien wurden auch aufwändige Sammelalben hergestellt. Ein Beispiel dafür ist das Gloria-Viktoria-Album aus dem Jahr 1916, das vom Kriegsfürsorgeamt herausgegeben wurde und insgesamt 744 Postkarten enthielt. In Buch- und Papierhandlungen konnte man die Karten um 12 Heller erwerben.
In der Plakatdatenbank befinden sich rund 2000 Bildpostkarten des Ersten Weltkriegs (Signaturengruppe 16320001 bis 16322046).