Frauen in Bewegung: 1918-1938

Kon/Texte
Frauenbewegung/en

Wie Frauenbewegung geschrieben wird
 
Bewegung Schreiben ohne Zentrum? Narrative Strategien eurozentrismuskritischer Frauenbewegungsgeschichte/n

Der Beitrag diskutiert verschiedene Zugänge zur Dezentrierung von Frauenbewegungsgeschichten. Westliche feministische Historiographie hat Verstrickungen europäischer Frauenbewegungen in koloniale Politik zunächst unter dem Etikett des imperial feminism thematisiert. Die Arbeit mit Kategorien postkolonialer und postmoderner feministischer Theoriebildung – Hybridität, Whiteness, queer – transformierte schließlich den Forschungskanon von seinen akademischen Rändern her. Gender-Theoreme aus peripheren Positionen allerdings werfen weiterhin die Frage auf, welche Kategorien als universal wahrgenommen werden, und es scheint längst nicht ausgemacht, was als „Bewegung“ gilt, sofern aufständisches Handeln sich an der Peripherie ereignete. Hinsichtlich des erst noch zu dezentrierenden Verhältnisses Autorin-Text-Leserin plädiert der Beitrag für eine Bedachtnahme auf den geopolitischen Ort des Subjekts, das Frauenbewegungsgeschichte verfasst, und auf implizite Adressatinnen historischen Schreibens.


von Hanna Hacker

In: Gehmacher, Johanna / Vittorelli, Natscha (Hg.): Wie Frauenbewegung geschrieben wird .... Wien 2009
   
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