Bianca Bienenfeld stammt mütterlicherseits aus einer berühmten Rabbiner-Familie, absolviert 1898 das Wiener Mädchengymnasium und beginnt anschließend ein Medizinstudium, welches sie 1904 mit der Promotion abschließt. Sie ist damit die zweite Frau, die in Österreich den medizinischen Doktorgrad erwirbt. In der Folge ist sie in verschiedenen medizinischen Abteilungen tätig. Einem Gesuch um Ernennung zur definitiven Sekundarärztin wird - nach einem ersten abschlägigen Bescheid - 1908 stattgegeben. Seit 1906 ist sie an der I. Universitäts-Frauenklinik (Prof. Schauta) tätig. Später eröffnet sie zudem als erste österreichische Frauenärztin eine Privatpraxis und schreibt wissenschaftliche Arbeiten.
Im August 1929 verunglückt sie bei einem Eisenbahnunglück nahe Salzburg tödlich, als sie mit ihrer Schwester, der Musikkritikerin und Schönberg-Schülerin Elsa Bienenfeld in die Ferien fahren will.
Bianca Bienenfeld ist nicht aktiv in der Frauenbewegung tätig, bringt dieser jedoch große Sympathien entgegen und publiziert frauenrelevante Artikel in Frauenzeitschriften.