ANNOdazumal

Unter der Rubrik "ANNO dazumal" finden Sie in regelmäßigen Abständen kurze Hinweise auf historische Ereignisse, über die in den Zeitungen aus ANNO berichtet wurde. 

24. August 1933


Am 23. August 1933 starb der berühmte und zu seiner Zeit umstrittene österreichische Architekt Adolf Loos (*10.12.1870 +23.08.1933). Der als Pionier der modernen Architektur geltende Architekt wurde in Brünn geboren ging nach Amerika und kam erst im Jahr 1896 nach Wien wo er sich niederließ.
Seine berühmte Streitschrift "Ornament und Verbrechen" von 1908 verdeutlicht er am Bau des Loos Hauses, das eigentlich als Geschäftshaus für Goldman & Salatsch errichtet wurde. Er war ein strikter Gegner und vehemtenter Kritiker des Jugendstils vorallem in der Ausgestaltung der Wiener Secession. Ornamentale Verzierungen, künstlerische Ausgestaltung von Gegenständen waren für ihn überflüssig. Hingegen plädierte er für die Verwendung unterschiedlicher und kostbarer Materialien.
Erstmals aufsehen erregte Loos mit seinen Artikeln in der Neuen Freien Presse im Jahre 1898, die ab dem 8. Mai wöchentlich erschienen.
Die Ausstellungsstadt.
Der Silberhof und seine Nachbarschaft
Die Herrenmode
Der neue Styl und die Bronze-Industrie
Interieurs
Die Interieurs in der Rotunde
Das Sitzmöbel
Glas und Thon
Das Luxusfuhrwerk
Der von seiner Kindheit an schwerhörige und in späteren Jahren gehörlose begeisterte Schachspieler starb an einem Nierenleiden, das ihn kurz vor seinem Tod in den Rollstuhl, in Kalksburg. Das Prager Tagblatt brachte am 25. August des selben Jahres einen ausführlichen, ihm huldigenden Nachruf.
Zahlreiche weitere Zeitungen berichteten über den Verlust
Arbeiter-Zeitung
Das kleine Blatt
8-Uhr-Blatt
Neue Freie Presse
Reichspost
Wiener Zeitung

 

18. August 1862

Der Wiener Stadtpark in der Weihburggasse, Wiener Bilder, 31.07.1898, S. 4

Ein für viele Großstadtmenschen nicht wegdenkbarer Erholungsort feiert heute seinen 150. Geburtstag: Der Wiener Stadtpark wurde am 21. August 1862 den Wienerinnen und Wienern – als erste öffentliche Parkanlage Wiens, die der kompletten Bevölkerung zur Verfügung stand und noch heute besteht – feierlich übergeben. Auch die Tageszeitungen registrierten die Eröffnung der Grünanlage und ließen es sich nicht nehmen, die Gestaltung jener detailgetreu zu beschreiben.
So formuliert Die Presse am 21. August 1862: „Die Eröffnung des Parksalons im Stadtpark, sowie auch die Eröffnung des nunmehr vollendeten nördlichen Theiles des Stadtparkes wird morgen stattfinden. Mit der Füllung des Teiches wurde gestern Nachmittags begonnen, und läuft das Wasser demselben aus fünf Schläuchen zu. Heute Vormittags war der Teich bis zu einem Drittheil gefüllt und dürfte die gänzliche Füllung morgen Mittags beendet sein.“ Obwohl einer der Kanäle des Stadtparks einen wenig erbaulichen Namen – nämlich Cholera-Canal – trägt, so ist man sich sicher, dass die Wasserläufe dem Park einen äußerst belebten und anmuthigen Charakter verleihen.
Selbstverständlich lockte der neue Stadtpark nicht nur Spaziergänger und Naturliebhaber, sondern auch die Wiener Geschäftsleute, die sich von diesem Erholungsgebiet auch eine neue Geldquelle erhofften. So findet sich in der Wiener Zeitung vom 21. August 1862 im Anzeigenteil eine Bekanntmachung eines bürgerlichen Kaffeesieders, der im Stadtpark einen Parksalon eröffnet und dort außer Kaffee und den gewöhnlichen Erfrischungen auch die beliebtesten Cur- und Mineralwässer verabreicht. Diese Einladung an das geschätzte Publikum, vorbeizuschauen (und bitte auch zu konsumieren) wurde vor 150 Jahren überaus höflich formuliert: Stadtpark-Salon-Eröffnung. Nachdem der löbliche Gemeinderath mir die Errichtung einer Erfrischungs-Anstalt in dem neu errichteten Stadtparke vertrauensvoll gestattet hat, und dieses Etablissement nunmehr vollendet ist, beehre ich mich hiermit, das P. T. Publikum zu geneigtem Besuche desselben ergebenst einzuladen, indem ich es mir zur besonderen Aufgabe stelle, durch die vorzügliche Qualität von Getränken, kalten Speisen und Erfrischungen aller Art, sowie durch prompte Bedienung dem in mich gesetzten Vertrauen zu entsprechen. […]
Nicht nur der Verkauf von Speisen und Getränken war eine Einnahmequelle im Stadtpark, auch die sogenannten Sesselweiber oder Sesselfrauen stellten eine Dienstleistung dar: Der ruhebedürftige Parkbesucher konnte sich anno dazumal gegen eine Gebühr die an die Sesselweiber bezahlt wurde auf Sesseln entspannen. Im Juli 1956 wurde dies eingestellt und den Besuchern wurde kostenfrei eine größere Anzahl moderner Sessel und Tische bereitgestellt, wie der Wiener Presse- und Informationsdienst in seinem Rückblick vom Jahr 1956 berichtet.
Auch die Wiener Bilder widmeten dem Stadtpark am 31. Juli 1898 einen langen Artikel und berichteten über den mit allem Raffinement der modernen Baukunst ausgestatteten Cursalon, einen dünkelhaften Schwan im Stadtparkteich und die malerisch angelegten Baumgruppen.
Weitere Informationen zum Wiener Stadtpark sind auf der Website von wien.at nachzulesen.

Im Rahmen des 150-jährigen Jubiläums der Wiener Stadtgärten findet von 5. April bis 7. Oktober 2012 eine Sonderschau im Österreichischen Gartenbaumuseum statt.

Alle digitalisierten Zeitungen vom 21. August 1862 können hier gelesen werden.

18. August 1902

Am 18. August 2012 feiert der GAK - der Grazer Athletik Sport Klub - seinen 110. Geburtstag. Die ersten Berichte aus dem Jahre 1902 finden sich in ANNO jedoch nur im Prager Tagblatt des 7., 14. und 30. August des Jahres. Das Illustrierte (österreichische) Sportblatt berichtet erst 9 Jahre später über den Grazer Verein. Und zwar am 8., 22. und 29. April 1911, sowie ab dem 6. Mai regelmäßig. So zum Beispiel über ein Spiel gegen die Grazer Sportvereinigung, dem örtlichen Konkurrenzverein, das 3:3 ausgegangen ist. Die Athletiker "Jungmannschaft" zeigte, dass sie aus "glänzendem Material" besteht. Die Gegentreffer wurden aufgrund "nervösen Handels des rechtseitigen Athletikerbacks" sowie eines verschuldeten "Faul"-Elfmetern hervorgerufen.
Eine eigene Vereinszeitung gab es in den Anfangsjahren nicht und die auf die Residenzstadt ausgerichteten "großen" Zeitungen berichteten wenig über den Grazer Verein. In der Alpenländischen Sport-Zeitung - einer Rubrik des Grazer Tagblattes <1891-1919> ab 1900 - wurde allerdings bereits zur Gründung viel über den neuen Allround-Klub berichtet, der in den ersten Jahren viele Sektionen gründete, so bestanden zum Ersten Jahrestag bereits die Sektionen Leichtathletik, Radfahren und Tennis. Die Österreichische Nationalbibliothek möchte diese Zeitung noch heuer digitalisieren und in ANNO verfügbar machen.

15 Tageszeitungen zum 18. August 1902 sind in ANNO verfügbar!

13. August 1902

Schilflieder, Waldlieder, Faust. Dies sind nur einige der poetischen Werke, durch die sich Nikolaus Lenau als einer der bedeutendsten Dichter Österreichs etablierte. Welch herausragende Stellung als Literat und Poet er innehatte, wird beispielsweise in den Österreichischen Tageszeitungen anlässlich seines 100. Geburtstages deutlich. Kaum eine Zeitung kommt an diesem Thema vorbei, so auch nicht die Wiener Bilder vom 13. August 1902. Doch nicht nur mit teilweise ausschweifenden Worten wurde Nikolaus Lenau ein Denkmal gesetzt. Vizebürgermeister Josef Strobach verkündete, dass die „im Auftrage der Stadt Wien zum hundertsten Geburtstag Nikolaus Lenau’s durch den Bildhauer Theodor v. Khuen ausgeführte Marmorbüste des Dichter vom 17.d.M. angefangen im städtischen Museum ausgestellt sein wird“, wie in der Zeitung Das Vaterland vom 14. August 1902 zu lesen ist Und auch in Lenaus Geburtsort, in Csatád im Banat, kam es anlässlich dieses großen Festes zur Grundsteinlegung eines Lenaudenkmales, wie unter anderem in der Reichspost berichtet wird. Nikolaus Lenaus Geburtstag war, so scheint es, überall ein großes Fest, mit pathetischen Ansprachen, reichlich Blumenschmuck und für ihn gelesenen Messen. Allen Lenaubegeisterten ist es deshalb empfohlen, sich selbst ein Bild zu machen und in den Zeitungen rund um seinen Geburtstag zu stöbern.

Vom 13. August 1902 sind 25 Zeitungen online.
Vom 14. August 1902 sind 24 Zeitungen online.

9. August 1902

Am 9. August 1902 fand in London die feierliche Krönung von Eduard VII. statt.
Der 1841 geborene Kronprinz Eduard Albert studierte nach seiner strengen Erziehung bei Privatlehrern und Erziehern an den Universitäten in Edinburgh, Oxford und Cambridge und bereiste als erster britische Thronfolger Kanada und die Vereinigten Staaten.
Nach dem Tod seiner Mutter Königin Victoria bestieg er als Eduard VII. am 22. Jänner 1902 den britischen Thron, aufgrund einer schweren Erkrankung musste die für 26. Juni angesetzte Krönung aber verschoben werden und fand schließlich am 9. August 1902 statt. Der Teplitz-Schönauer Anzeiger kommentierte diese Tatsache in seinem Artikel vom 11. August 1902 mit den Worten: „Die Zigeunerin, welche dem gegenwärtigen König Eduard VII., als er noch Prinz von Wales war, prophezeit hat, er werde wohl König, aber nie gekrönt werden, hat also doch nicht Recht gehabt.“ (Teplitz Schönauer Anzeiger, 11.08.1902)
Von der Krönungszeremonie berichteten selbstverständlich auch die anderen österreichischen Tageszeitungen. Die Linzer Tages-Post kündigt beispielsweise das gesamte Programm der Krönungsfeier an. (Linzer Tages-Post, 09.08.1902)
Einen ausführlichen Bericht über den tatsächlichen Ablauf bringen Das Vaterland, die Agramer Zeitung oder das Prager Tagblatt.

Insgesamt hat ANNO vom Tag der Krönung 27 Zeitungen online. Berichte über den Ablauf der Zeremonie sind in den 25 Zeitungen vom Folgetag zu finden.

31. Juli 1752

Seltsame Tiere gibt es seit 260 Jahren im Tiergarten Schönbrunn: Am 31. Juli 1752 wurde der von den Kaiser Franz Stephan von Lothringen gegründete Zoo zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Mittlerweile ist er der älteste heute noch bestehende Zoo der Welt.
Selbstverständlich war der Kaiser unter den ersten Besuchern und stattete kurz nach Eröffnung der Menagerie den seltsamen Thieren einen Besuch ab, wie das Wienerische Diarium (die heutige Wiener Zeitung) am 2. August 1752 berichtet: Samstag, den 29. Julii, nach dem ordinari Gottes-dienst in der Schönbrunner Schloßkapellen, seynd beede Kaiserl. Majestäten mit Staats- und Landes-angelegenheithn beschäftiget; und Nachmittags haben Se. Majestät der Kaiser die über Holland neu angekommene seltsame Thiere in dem Schönbrunner-Thier-garten beschauet. Der Besuch des Tiergartens war bis zum Ende der Regierungszeit Maria Theresias im Wesentlichen der kaiserlichen Familie vorbehalten.
Das änderte sich 1778, als es allen anständig gekleideten Personen (zunächst nur an Sonntagen) gestattet war, die exotischen Tiere zu betrachten. Die Anzahl jener stieg in den folgenden Jahren ständig an, wovon auch die Wiener Tageszeitungen immer wieder Notiz nahmen. Im Jahr des 150-jährigen Bestehens des Tiergartens Schönbrunn vermeldete die Zeitung Das Vaterland (31. Juli 1902): [Aus der Schönbrunner Menagerie.] Für die Menagerie in Schönbrunn sind kürzlich einige Thierarten erworben worden, die zu den seltensten Sehenswürdigkeiten gehören. Es sind dies zwei Schlangenhalsschildkröten aus Brasilien und eine Strahlenschildkröte aus Madagascar, sowie zwei junge brasilianische Krokodile.. Auch andere Zeitungen berichteten ihren Lesern vom Treiben der Tiere in Schönbrunn, wie hier das (Neuigkeits) Welt Blatt in der Ausgabe vom 8. Mai 1938: Im Affenhaus hat die mit ihrem drolligen Jungen allen ständigen Besuchern wohlbekannte Rotgesichtmakakin, deren völlig ergrauter erster Gatte kürzlich an Altersschwäche eingegangen ist, einen neuen frisch aus Japan eingetroffenen erhalten, an dessen Umgangsformen sie sich allerdings erst gewöhnen muß.
Lesetipp über die neuen Elefanten, die im Juli 1896 Schönbrunn erreichten.
Bisher sind 22 Zeitungen vom 31. Juli 1902 in ANNO online verfügbar.
Alle Tierliebhaber finden weitere Informationen rund um den Tiergarten Schönbrunn auf dessen Homepage.

27. Juli 1902

Am 27. Juli 1902 zeigt die Satirische Zeitung "Der Floh" auf ihrem Titelblatt die Karikatur "Das Riesenspielzeug - Lueger glaubt die Bauern auf, um aus ihnen Wiener zu machen. Ein solcher Riese ist er nicht, um sich dieses Spielzeug gestatten zu können"
als Kritik an den Bemühungen von Dr. Karl Lueger (Bürgermeister von Wien 1897-1910) Kagran, Floridsdorf, Leopoldau und Jedlesee einzugemeinden.
Passend zur heutigen Diskussion über die Bewertung der Person Luegers und der damit verbundenen Umbenennung eines Teilabschnittes der Wiener Ringstraße von Dr. Karl Lueger-Ring in Universitätsring, sieht man, dass auch damals bereits Kritik an dem Politiker geübt wurde, wie auch die Sticheleien des "Floh" auf der zweiten Seite zeigen.
21 Weitere Zeitungen vom 27. Juli 1902 !

Wetterprognose


Das Team von ANNO wünscht mit der Wetterprognose von 1902 aus "Der Floh" vom 27.7.1902 einen schönen verregneten Tag und hofft auf baldige Besserung!!

20. Juli 1822

Heute vor 190 Jahren, am 20. Juli 1822, wurde der "Vater der Genetik" Gregor Johann Mendel in Heinzendorf/Österreichisch-Schlesien geboren.
Der Sohn von Kleinbauern studierte am philosophischen Institut in Olmütz bevor er 1843 Mönch in die Augustiner-Abtei St. Thomas in Alt Brünn wurde, wo er seine biologischen Untersuchungen, die er schon zu Hause und in der Schule begonnen hatte, weiterführen konnte. Zwei Jahre nach Eintritt in das Kloster setzte er seine Studien in Theologie und Landwirtschaft an der Brünner Theologischen Lehranstalt fort. Ihm wurde ein Studium in den Fächern Physik und Naturwissenschaften, wo er unter anderem bei Christian Doppler und Franz Unger lernte, erlaubt. Unmittelbar nach Abschluss seiner Studien begann er mit den Kreuzungsversuchen an Bohnen und Erbsen sowie an seltenen Hieracium-Arten, für welche er bekannt geworden ist. Er verstarb an einem Nierenleiden am 6. Januar 1884 in Brünn.
In seinem Todesjahr 1884 erschien in der Wiener Medizinischen Wochenschrift interessanterweise noch kein Nachruf. Im Jahr 1934, zu seinem 50. Todestag, erschien dann ein kurzer Nachruf auf Gregor Mendel geschrieben, andererseits findet sich in ebendieser Zeitung auch die Ankündigung für die Mendel-Gedächtnis-Ausstellung im Naturhistorischen Staatsmuseum, deren "Besichtigung allen Ärzten dringendst empfohlen werden muß". Es wurde auch darauf hingewiesen, dass bei dieser Ausstellung der Schwerpunkt auf den körperlichen Leiden liege, da diese besser darstellbar seien. Auch zu sehen war eine "Sippschaftstafel der Walzerkomponistenfamilie Strauss [...] damit beim Laien nicht der Eindruck erweckt werde, die Vererbung vermittle nur Übles.“
Die Wiener Bilder berichten am 30. Juli 1902 über die Enthüllung eines Denkmales für Gregor Mendel in seinem Heimatort. Gestiftet wurde dieses von seinen Neffen mit der Inschrift: "Zum Andenken an den hervorragenden Naturforscher und Klassiker der Botanik, Prälat Gregor Mendel, Ehrenbürger und Stifter der Feuerwehr seines Heimartortes."
1 Zeitung zum 20. Juli 1822 in ANNO online!
24 Zeitungen zum 30. Juli 1902 in ANNO online!

vor 75 Jahren: Entartete Kunst-Schau eröffnet

Plakat zur Ausstellung im Künstlerhaus im Mai 1938. Herrmann, Rudolf (1936), 126x87cm, Plakatarchiv Austria / ÖNB

Am 19. Juli 1937 wurde in München die Schau für "Entartete Kunst" eröffnet, die nach dem Anschluß 1938 auch vom 8. Mai bis 18. Juni im Wiener Künstlerhaus und von 4. bis 25. August im Salzburger Festspielhaus gezeigt wurde.
Die Reichspost berichtet einen Tag nach der Eröffnung über Eine Kunstschau abschreckender Beispiele. Die Schau sollte dem Volk dienen, sich den "Verirrungen des Kunstlebens" klar zu werden, da die Ausstellungsobjekte "als warnende und abschreckende Beispiele" dienen sollten. Der Artikel in der Reichspost am 20. Juli 1937
Weitere 13 Tageszeitungen des 20. Juli 1937 sind online.


Die erste Entführung Mozarts

Theaterzettel (Oper und Burgtheater in Wien), 8. Oktober 1882

Opernfans aufgepasst - Konstanze, Pedrillo, Selim & Co sangen genau heute vor 230 Jahren am Wiener Burgtheater zum ersten Mal ihre Arien und dies im Rahmen der Uraufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts komischer Oper "Die Entführung aus dem Serail" am 16. Juli 1782. Die Oper war eine Auftragsarbeit des Kaisers Joseph II., der mit ihr ein Nationalsingspiel schaffen wollte – die Aufführung wurde ein großer Erfolg und trug maßgeblich zur Bekanntheit Mozarts in Wien bei.
Zum hundertjährigen Jubiläum dieser Uraufführung finden Sie im Theaterteil der Wiener Zeitung vom 17. Juli 1882 folgende Notiz: Wir leben in dem Decennium, welches die Säcularfeste aller Opern des reifen Mozart bringt. Im Jahre 1881 wurde zur hundertjährigen Feier im k. k. Hofoperntheater „Idomeneo“ aufgeführt, in der vergangenen Woche feierte man die vor hundert Jahren zum ersten Male aufgeführte „Entführung“. Es folgten „Figaro’s Hochzeit“ im Jahre 1785, „Don Juan“ 1787, dann „Cosi fan tutte“ 1790, die „Zauberflöte“ und „Titus“ 1791.
Die Theaterzettel zu den Jubiläums-Aufführungen von Mozarts Werken können Sie unter folgenden Links einsehen:

Theaterinteressierte finden in ANNO aber noch viel mehr. Die Theaterzettel der Wiener Oper und des Burgtheaters aus dem Zeitraum 1805 bis 1899 wurden bereits digitalisiert. Weiters bietet die von 1806 bis 1860 erschienene Wiener Theater-Zeitung zahlreiche Beiträge zum Kulturgeschehen im 19. Jahrhundert.
Zwei Tage nach Mozarts Tod 1791 findet sich eine Meldung dazu in der Wiener Zeitung: In der Nacht vom 4. zum 5. d. M. verstarb […] der K. K. Hofkammer-Kompositor Wolfgang Mozart. Von seiner Kindheit an durch das schenste musikalische Talent schon in ganz Europa bekannt, hatte er durch die glücklichste Entwickelung seiner ausgezeichneten Natursgaben und durch die beharrlichste Verwendung die Stufe der größten Meister erstiegen; davon zeugen seine allgemein beliebten und bewunderten Werke, -und diese geben das Maß des unersetzlichen Verlustes, den die edle Tonkunst durch seinen Tod erleidet. (Wiener Zeitung, 7. Dezember 1791)
Weitere theaterspezifische Titel in ANNO:

Beachten Sie auch das breite Spektrum weiterer Digitalisate zu Mozart der Österreichischen Nationalbibliothek. Diese finden Sie am Einfachsten im Katalog unter dem Punkt "Digitale Ressourcen".

 

Die olympischen Spiele in London sind eröffnet!

"Die Olympischen Sommerspiele in London sind eröffnet!" lautete die Schlagzeile am 14. Juli 1908 nicht, obwohl die Eröffnung am 13. Juli stattgefunden hatte. Damals gab es noch einen andere Wettkampfmodus: die Spiele begannen offiziell mit den Frühjahrsspielen im April und dauerten bis Oktober. Dass selbst in Sportzeitungen nur wenig darüber berichtet wurde, zeigt das eigentlich geringe Interesse der österreichischen Medien daran. Österreich war aber bei diesen Olympischen Spielen vertreten und Otto Scheff holte eine Bronze-Medaille im Schwimmen (400m Freistil der Männer). Er hatte bereits bei den Zwischenspielen 1906 in Athen in dieser Disziplin Gold gewonnen Otto Scheff.
Die Allgemeine Sport-Zeitung berichtet im Jahr 1908 auf Seite 288 über die Schwimmbewerbe der Olympischen Sommerspiele in London.
Auch in den Bereichen Athletik und Rudern finden sich in der Allgemeinen Sport-Zeitung Berichte über die Olympischen Bewerbe.
Während Österreich im Jahr 1908 nur die eine Medaille im Schwimmen holte, waren die österreichischen Sportler 1912 in Stockholm mit 4 Medaillen wesentlich erfolgreicher.
Auch die Berichte in der Allgemeinen Sport-Zeitung sind 1912 bereits wesentlich umfangreicher, so finden sich hier unter anderem folgende Berichte.

 

12. Juli 1912

Eine Hitzewelle wie jene, die derzeit in Österreich herrscht, hatten auch schon die New Yorker vor genau 100 Jahren. Die (Linzer) Tages-Post meldete auf Seite 3: Die Hitze in Neuyork hält immer noch unvermindert an. Auch an der ganzen Ostküste von Nordamerika ist die Temperatur gestiegen. […] Die Feuchtigkeit der Luft erhöht die Leiden der Menschen.(Linzer Tages-Post, 12.Juli 1912, S.3) Auch die Redakteure anderer Tageszeitungen - wie des Bregenzer Tagblatts oder der Neuen Zeitung - widmeten sich an diesem Tag dem Wetter in Nordamerika und dessen drastischen Auswirkungen: Heute sind neun Todesfälle zu verzeichnen, im ganzen gab es bisher 21. […] Mehrere Fälle von Wahnsinn und Selbstmord wegen der körperlichen Leiden in der Hitze werden gemeldet (Die Neue Zeitung, 12. Juli 1912, S. 2), wechseln viele Menschen sogar ihren Schlafplatz: In der Nacht kampieren viele Tausende auf den großen Plätzen der Stadt und auf den Dächern der Wolkenkratzer ((Linzer-)Tagespost, 12. Juli 1912, S. 3).
Besonders kreativ war eine nordamerikanische Stadtverwaltung in ihrem Bemühen, Auswege aus der Hitze zu finden: Die Pferde leiden unter der Hitze so schwer, daß die städtische Verwaltung für 2000 Pferde Strohhüte angeschafft hat, welche Maßregel vielfach für nutzlos gehalten wird ((Linzer-) Tagespost, 12. Juli 1912, S. 3).

Alle 22 bereits digitalisierten Zeitungen vom 12. Juli 1912 finden Sie in ANNO online.

6. Juli 1900

Um der Hitzewelle in Wien etwas zu entkommen, berichtet ANNOdazumal diese Woche über nördliche Gefilde. Mehrere Tageszeitungen widmeten sich am 7. Juli 1900, vor 112 Jahren, der Russifizierung Finnlands, so auch die Neue Freie Presse: Helsingfors (heutiges Helsinki). Die Weigerung des finnischen Senates, den kaiserlichen Erlaß, betreffend die Einführung der russischen Sprache als officielle Sprache in Finnland, zu veröffentlichen, erfolgte aus dem Grunde, weil dieser Erlaß nach der Meinung des Senates der Verfassung Finnlands widerspreche. Nach der Durchführung des Erlasses würde die höhere Verwaltung Finnlands in einigen Jahren von russischen Beamten besetzt sein. Von den 3.700,000 Bewohnern Finnlands sprächen nur 7000 Russisch. Auch die Zeitung Das Vaterland berichtet von dieser Entscheidung und davon, dass der Erlass des Kaisers veröffentlicht wurde, nachdem […] eilf Senatoren - als Zeichen des Protests - ihr Amt niedergelegt haben und Senator Ignatius ebenfalls seine Demission gegeben hat […]. Trotz der Proteste der Senatoren wurde die Entscheidung des Kaisers durchgesetzt. In der Praxis blieben Finnisch und Schwedisch aber die wichtigsten Sprachen im Senat, nur Protokolle und Beschlüsse wurden ins Russische übersetzt.
Seit der Unabhängigkeit Finnlands 1917 wurde Finnisch wieder Staatssprache und die Verfassung von 1919 legte sogar zwei Sprachen – Finnisch und Schwedisch – als offizielle Landessprachen fest.
Die oben zitierten Tageszeitungen finden Sie hier:
Neue Freie Presse vom 7. Juli 1900
Das Vaterland vom 7. Juli 1900
24 weitere Tageszeitungen vom 7. Juli 1900 sind in ANNO verfügbar.
Weiterführende Informationen zur finnischen Sprachpolitik finden sich im zugehörigen Wikipedia-Artikel.

27. Juni 1862

Heute jährte sich zum 150. Mal der Geburtstag von Johann Puch. Der Industrielle, der in Pettau im heutigen Slowenien (damals Untersteiermark) am 27. Juni 1862 geboren ist, erlernte erst das Schlosserhandwerk und machte sich dann als Fahrradmechaniker in Graz selbstständig. Bereits zwei Jahre nach Beginn seiner Selbstständigkeit 1891 begann er mit der Produktion von Fahrrädern. 1897 verkaufte er dieses Unternehmen, mit der Verpflichtung für die Dauer von zwei Jahren kein Konkurrenzunternehmen zu gründen. Nach Ablauf dieser Vertrages gründete er die „Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks AG“. 1901 konstruierte er sein erstes Automobil und sein erstes dreirädriges Motorrad. Während die Automobilkonstruktion aus finanziellen Gründen vorerst nicht fortgesetzt werden konnte, nahm er die Fabrikation von Motorrädern 1903 auf. Puch war die Wichtigkeit von Werbung bereits aus dem Fahrrad-Geschäft bekannt und so inserierte er nicht nur aggressiv, sondern stellte auch sein eigenes äußerst erfolgreiches Rennteam zusammen. Bereits 1906 wurde mit der Serienproduktion von Automobilen begonnen, wobei in den folgenden 8 Jahren 14 verschiedene Modelle entwickelt wurden. Auch im Bereich der Automobilerzeugung und des –verkaufes setzte er auf die Kombination von Werbung und Rennsport.
1914 beschäftigte der Grazer Unternehmer, der bereits zu einem der größten Industriellen der Monarchie aufgestiegen war in etwa 1200 Mitarbeiter. Zu einem seiner Großkunden zählte unter anderem die Österreichische Heeresverwaltung.
1928 wurde das Unternehmen mit der Österr. Daimler-Motoren AG und 1934 mit der Steyr-Werke AG fusioniert.
Aufgrund seiner agressiven Kommunikationspolitik haben sich viele Berichte von Puch in den historischen Zeitungen und Zeitschriften erhalten. Hier eine kleine Auswahl an Berichten und Anzeigen:
Werbung in der Allgemeinen Automobil Zeitung von 1912
Einen Nachruf auf Johann Puch lässt sich in der Allgemeinen Automobilzeitung vom 26. Juli 1914 finden.
In der Allgemeinen Automobil-Zeitung vom 1. März 1932 lässt sich ein ausführlicher Bericht über die Puch 500 finden.
Wir möchten im Rahmen des runden Geburtstages auch noch auf das neue Puch-Museum in Graz hinweisen.

20. Juni 1926

Wiener Bilder vom 20. Juni 1926
Mit einer Erinnerung an die Wiener Strandbäder vor 86 Jahren und den besten Wünschen des ANNO Teams für diese Hitzewelle wollen wir den Tag begehen! Und auch Seinerzeitung für den wunderbar passenden Hinweis danken!

18. Juni 1815

Am 18. Juni 1815 wurde Napoleon Bonarpartes Herrschaft der Hundert Tage durch seine Niederlage in der Schlacht bei Waterloo beendet. Nach dieser militärischen Niederlage kam es am 22. Juni 1815 zur Abdankung Napoleons und seiner Verbannung auf die Insel St. Helena.
Die Wiener Zeitung berichtet ausführlich jedoch stark verspätet von den Ereignissen. Ein recht ausführlicher Bericht ist beispielsweise in der Ausgabe vom 1. Juli 1815 zu finden. Hier heißt es: "Die gestrige Schlacht war blutig, und der Erfolg glänzend. [...] Der Feind ist gänzlich geschlagen und zerstreut worden."
Den kompletten Artikel finden sie hier.
Ausführliche Schilderungen sind auch drei Tage später zu finden.
Artikel über das 50-jährige Jubiläum der Schlacht finden Sie in den folgenden Zeitungen vom 18. Juni 1865:
Die Presse
Das Vaterland.

11. Juni 1881

Am 11. Juni 1881 wurde das Prager Nationaltheater, mit dessen Bau im Jahr 1868 begonnen worden war, eröffnet. Da sich zu der Zeit Kronprinz Rudolf auf Besuch in Prag befand, fand die Eröffnung noch vor der endgültigen Fertigstellung statt. Für die musikalische Gestaltung sorgte der böhmische Komponist Bedřich Smetana, der eigens für diesen Anlass die Oper Libuše komponiert hatte. Angekündigt wurde dieses Ereignis unter anderem vom Prager Tagblatt, dass in seiner Ausgabe vom 11. Juni 1881 eine ausführliche Vorschau mit einer inhaltlichen Zusammenfassung der Oper abdruckte.
In einer Kritik vom folgenden Tag heißt es unter anderem: „Libuše ist mit seinen pompösen Fanfaren und in seiner originellen Fassung durchaus geeignet, die Zuhörer sogleich in eine festliche Stimmung zu versetzen […] Die Chöre gingen sehr präzise zusammen, ebenso Vorzügliches leisteten das Orchester […] wie nicht minder der Regisseur Herr Kolár...“. Die komplette Kritik finden Sie hier.

15 weitere Zeitungen vom 11. Juni 1881 sind in ANNO online.

1. Juni 1811

Diesmal ein kleiner Beitrag zur Rechtsgeschichte Österreichs - quasi ALEXdazumal!

Am 1. Juni 1811 wurde das kaiserliche Gesetz zum Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuch für die gesammten deutschen Erbländer der Oesterreichischen Monarchie kundgemacht, welches mit 1. Jänner 1812 in Kraft trat. Es handelt sich bei dem Österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch um das zweitälteste noch in Kraft stehende Zivilrecht, ältestes ist der französische Code Civil von 1807. Der Schöpfer des Gesetzeswerkes Franz von Zeiller unterteilte das Gesetz wie folgt auf:

  • Präambel / Promulgationsklausel
  • Einleitung: von den bürgerlichen Gesetzen überhaupt (Allgemeiner Teil)
  • 1. Teil: von dem Personenrechte
  • 2. Teil: Von dem Sachenrechte
  • 3. Teil: Von den gemeinschaftlichen Bestimmungen der Personen- und Sachenrechte

Mit dem Zerfall der Monarchie verlor das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch jedoch nicht seine Gültigkeit, sondern wurde von den ehemaligen Kronländern sogar zum Teil weiter übernommen, teilweise sogar das Geltungsgebiet ausgedehnt (vielfach wurde das ABGB auch von anderen Nationen rezipiert).
Umfangreiche Abänderungen des ABGB erfolgten mit den Teilnovellierungen von 1914, 1915 und 1916. In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Familienrecht grundlegend überarbeitet. Zum heutigen Zeitpunkt sind bereits viele Teilgebiete außerhalb des ABGB in eigenständigen Gesetzen geregelt, wie zum Beispiel das Ehegesetz, das Mietrechtsgesetz oder auch das Konsumentenschutzgesetz. Bei den noch gültigen Gesetzen muss bedacht werden, dass diese auch noch im historischen Sprachgebrauch geschrieben sind und daher dieser bei der Interpretation berücksichtigt werden müssen.
Die Bestimmungen die noch findet man in der ursprünglich historischen Fassung von 1811 in ALEX, dem Portal für historische Gesetzestexte der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Aktuellen Fassungen findet man im Rechtsinformationssystem des Bundeskanzleramtes.  

 

23.05.1882

"Die Eröffnung der Gotthardbahn welche vorgestern in feierlicher Weise unter Assistenz von Vertretern der obersten Behörden der drei an dem Riesenwerke betheiligten Staaten stattfand, ist ein Ereigniß von hoher culturhistorischer, politischer und commerzieller Bedeutung". So leitet das Mährische Tagblatt den Artikel zu oben genannten Feierlichkeiten, die vom 22. bis 25. Mai andauerten, am 23. Mai 1882 ein. Die wichtige Verbindung zwischen Nord- und Südeuropa durch die Schweiz stellte neue, schnellere und vor allem kostenreduzierende Möglichkeiten des Transportweges und die erst vierte Alpenquerung (nach der Semmerigbahn, der Brennerbahn und der Strecke Mont-cenis) dar. An dem Projekt waren das Königreich Italien, das Deutsche Reich und natürlich die Schweiz beteiligt. Bei der Eröffnung der Bahnstrecke 1882 mit einer Länge von rund 275 Kilometern war der darin enthaltene Gotthard Scheitel-Tunnel mit 15 Kilometern der Längste der Welt. Zur Höhenbewältigung wurde die Strecke mittels Schleifen und Spiraltunnel künstlich verlängert. Die Streckenführung wurde trotz der neuen technischen Möglichkeiten nie verändert. Zukünftig soll die gesamte Strecke mittels des Gotthard-Basistunnels (57 Kilometer lang) bewältigt werden können, wodurch dieser dann erneut der längste Tunnel der Welt ist. Die voraussichtliche Fertigstellung ist für Ende 2016 angegeben.

Den genannten Artikel finden Sie im Mährischen Tagblatt vom 23.05.1882.
14 weitere Tageszeitungen vom 23. Mai 1882 sind in ANNO online.
Weitere Informationen zur Gotthardbahn finden Sie im zugehörigen Wikipedia Artikel.

18. Mai 1912

Zu einem historisch bedeutsamen sportlichen Ereignis kam es am 18. Mai 1912 in Palo Alto, Kalifornien. Denn der US-amerikanische Hochspringer George Horine, der vor dem Ersten Weltkrieg große Erfolge feierte, konnte erstmals in der Geschichte des Hochsprungs die Marke von 2 m überspringen. Auch wenn nicht alle seine Erfolge des Jahres 1912 in der Presse von damals Erwähnung finden, war George Horine doch außergewöhnlich erfolgreich. Denn von insgesamt 64 absolvierten Wettkämpfen konnte er 59 für sich entscheiden.
Eine kurze Meldung seines Weltrekordes vom 29. März 1912 finden Sie in der Mai Ausgabe der Zeitschrift Sport im Bild
In ANNO finden Sie außerdem noch folgende Zeitungen bzw. Zeitschriften zum Thema Sport:
Sport und Salon
(Wiener) Sporttagblatt
Allgemeine Sport-Zeitung
Moderne Illustrierte für Reise und Sport
Illustriertes (Österreichisches) Sportblatt

28 Zeitungen vom 18. Mai 1912 sind in ANNO verfügbar.

9. Mai 1837

Allgemeine Automobil-Zeitung, 8.9.1912, S. 41

Heute vor 175 Jahren wurde Adam Opel (* 9.5.1837, + 8.9.1895), der Namensgeber des Opel-Werkes in Kaiserslautern, in Rüsselsheim geboren. In eine Schlosserfamilie eingeboren erlernte er diesen Beruf in der Wekstatt seines Vaters bevor er auf Wanderjahre über Belgien und England nach Paris gelangte. Dort lernte er weiter in Nähmaschinenfabriken woraufhin er zurückgekehrt in die Heimat 1862 eine ebensolche gründete. Sechs Jahre nach der Gründung seiner Fabrik stellte er auch Fahrräder her. 1895 starb er und seine Witwe und seine fünf Söhne übernahmen den Betrieb, der bereits im Jahr 1898 mit der Produktion von Automobilen begann.

In der Allgemeinen Automobil Zeitung vom 8. September 1912 wird über die Festlichkeiten zum fünzigjährigen Bestehen der Fabrik berichtet.

Informationen zu Adam Opel bei Wikipedia

Frühjahrs-Tipp!

Der Frühling ist da - und was sollen wir anziehen? Diese Frage ist selbstverständlich nicht nur heute in sämtlichen Magazinen und Zeitschriften präsent. Im Modeblatt der Neuen Zeitung vom 4. Mai 1924 wird beispielsweise der Tipp gegeben, herkömmliche Schnitte mit einfachen Mitteln außergewöhnlicher zu gestalten, um "in einem adretten Waschkleid viel hübscher und appetitlicher" auszusehen. Auch wenn Waschkleider an Aktualität verloren haben, wird dieser Rat sicher auch heute noch dankend angenommen.
Den kompletten Artikel finden sie hier

Für Modeinteressierte sind sicher auch die weiteren Modezeitungen und -zeitschriften in ANNO zu empfehlen:

25. April 1912

Grafik: Wiener Bilder, 28.04.1912, S. 9

Am 25. April 1912 fand in Venedig die feierliche Einweihung des wiedererbauten Campanile di San Marco statt. Der ursprünglich zwischen 888 und 991 erbaute, und bis 1517 mehrfach erweiterte und umgestaltete, Glockenturm des Markusdoms – mit 98,6 Metern Höhe das höchste Gebäude Venedigs – war zehn Jahre zuvor am 14. Juli 1902 im Zuge von Restaurierungsarbeiten eingestürzt. Nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrates von Venedig wurde der Turm weitgehend identisch mit dem Originalbauwerk wiedererrichtet. Die Neue Zeitung und die Wiener Bilder berichten in ihren Ausgaben vom 28. April 1912 in bebilderten Berichten begeistert von dem Festzug geschmückter Gondeln und Barken über den Canale Grande und den Feierlichkeiten der Einweihung:
„Während der Einsegnung des Glockenhauses wurden 2000 Brieftauben, welche aus allen Städten Italiens hierher geschickt wurden, losgelassen und die Glocken des Campanile ließen zum erstenmal nach vielen Jahren wieder ihr feierliches Geläute erschallen.“ (Wiener Bilder)
„Die Feier wurde vom schönsten Wetter begünstigt und gestaltete sich in ihrem begeisternden Verlauf zu einer großen eindrucksvollen nationalen Kundgebung. (Die Kleine Zeitung).

Die Ausgabe des 28.04.1912 der Wiener Bilder finden sie hier.
Die Ausgabe des 28.04.1912 der Neuen Zeitung finden sie hier.

25 Titel zum 25. April 1912 sind in ANNO verfügbar!
26 Titel zum 28. April 1912 sind in ANNO verfügbar!

 

19. April 1882

Quelle: Bildarchiv Austria / ÖNB

Am 19. April 1882 starb Charles Darwin im Alter von 73 Jahren. Der hochdekorierte Wissenschaftler mit seinen bedeutenden Beiträgen zur Evolutionstheorie und einer der wichtigsten Naturwissenschaftler begann bereits mit knappen 20 Jahren seine Forschungsreisen, die ihn um die ganze Welt führten. In der Wiener Medizinischen Wochenschrift vom Jahre 1882 wird auf den Seiten 501ff. berichtet, dass der „hohe Werth der Lehre Darwin’s [.. ]nicht blos darin, dass er an die Stelle der Lehre von den wiederholten Schöpfuingsakten wieder die Lehre von der allmäligen Entwicklung der Organismen setzte, nicht blos darin, dass er die bekannten Thatsachen kritisch prüfte und für die Deszendenztheorie zu verwerthen verstand, sondern namentlich in der wissenschaftlichen Begründung dieser Lehre, in dem Nachweise der natürlichen Ursachen des allmäligen Fortschrittes vom Einfachen zum Komplizierten, vom Niedrigen zum Höheren“ liegt.
Begraben ist Darwin an der Seite von weiteren hochrangigen Persönlichkeiten in der Westminster Abbey, zu Füßen des Monumentes für Sir Isaac Newton und neben Sir John Herschel.

Den genannten Artikel finden Sie hier.
Tageszeitungen zum 19. April 1882 finden sie hier.

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14. April 1912

Der größte Dampfer der Welt gesunken
Der Untergang der Titanic, die im Jahr 1912 als das größte Schiff der Welt galt, jährt sich in diesen Tagen zum hundertsten Mal. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 kollidierte sie mit einem Eisberg und sank innerhalb weniger Stunden. Nach wie vor ist das Interesse an dieser Katastrophe ungebrochen. Die Zahl der Spekulationen und Falschmeldungen ist groß und wir blicken mit einer gewissen verklärten Romantik auf dieses Unglück zurück, bei dem rund 1500 Menschen starben. Die Gründe dafür sind zahlreich und sollen an dieser Stelle nicht behandelt werden. Es ist jedoch sehr empfehlenswert, die Zeitungsartikel aus der betreffenden Zeit zu lesen und sich selbst ein Bild über den damaligen Informationsstand zu machen. Als Beispiel ist „Die Neue Zeitung“ zu nennen. In der Ausgabe vom 16. April 1912 druckt sie, wie auch einige andere Zeitungen, eine Sammlung erster Pressemeldungen verschiedener Länder und bringt somit oft recht widersprüchliche Informationen. Während sie am 16. April in einem Untertitel schreibt „1380 Passagiere an Bord. Alle Passagiere gerettet.“ wird bereits einen Tag später von 1500 Toten berichtet.

Hier finden Sie den Artikel der Neuen Zeitung vom 16.4.1912 und 17.4.1912
17 weitere Zeitungen vom 16. April 1912 in ANNO online!
23 weitere Zeitungen vom 17. April 1912 in ANNO online!

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11. April 1844

Unterhaltend, spaßstrotzend, hochaufflackerndste Lachraketen - so beschreibt die Zeitschrift „Der Humorist“ vom 11. April 1844 Johann Nestroys Posse „Der Zerrissene“, die zwei Tage zuvor im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Auch „wenn die Quantität der Produktion einen etwas nachtheiligen Einfluß auf ihre Qualität ausübt“, ist die Kritik doch durchwegs positiv gehalten. Nicht nur das Stück, das sich „einer ungemein beifälligen Aufnahme“ erfreute, sondern auch Johann Nestroy, der bei der Uraufführung selbst auf der Bühne stand, werden als vorzüglich hervorgehoben. Wenzel Scholz stand bei der Inszenierung gemeinsam mit Johann Nestroy auf der Bühne. Die zwei bildeten in der damaligen Zeit ein berühmtes Komikerduo, das sich großer Beliebtheit erfreute.

Die komplette Kritik finden Sie unter der Rubrik Theater-Salon.

1. April 1922

Am 1. April 1922 verstirbt Ex-Kaiser Karl I. im Exil in Funchal / Madeira 43-jährig an den Folgen einer Lungenentzündung. Karl I. Franz Joseph Ludwig Hubert Georg Maria (* 17. August 1887) war von 1916 bis 1918 der letzte Kaiser von Österreich, als Karl IV. König von Ungarn (bis November 1921) und Kroatien und als Karel III. König von Böhmen. Nachdem das Ende des Ersten Weltkrieges und Karls Verzichtserklärungen (er hatte weder in Österreich noch in Ungarn formal abgedankt), sowie seine Restaurationsversuche in Ungarn (1921) erst kurz zurücklagen, war der ehemalige Monarch noch in aller Munde. Dementsprechend groß war die Zahl der Pressereaktionen auf seinen überraschenden Tod. Neben klassischen Nachrufen druckten viele Zeitungen auch Spekulationen über die genaue Todesursache, den Ort der Beisetzung, mögliche Konsequenzen von Karls Tod auf die politische Situation in Ungarn und die Obsorge für seine Nachkommen. Karl hinterließ neben seiner, zum Zeitpunkt seines Todes hochschwangeren, Gattin Zita sieben minderjährige Kinder.

12 Zeitungen vom 2. April 1922
13 Zeitungen vom 3. April 1922

22. März 1912

Heute vor 100 Jahren hielt der damals 70jährige Karl May in den ausverkauften Wiener Sofiensälen seine "Wiener Friedensrede" unter dem offiziellen Thema "Auf ins Reich der Edelmenschen". Auch wenn die Rede nicht vollständig überliefert ist, so dürfte aufgrund der zahlreichen Medienberichte, der Gründung der Karl-May-Gesellschaft an jenem Tage 50 Jahre später und den Überlieferungen der begeisterten ZuhörerInnen großen Eindruck hinterlassen haben. Bereits Tage zuvor machten zahlreiche Wiener Zeitungen auf die Veranstaltung aufmerksam (13.3.1912: Neue Freie Presse, Wiener Montagsjournal, Neues Wiener Tagblatt; 14.3.1912: Illustriertes Wiener Extrablatt).
Nur wenige Tage nach seinem Vortrag, bei dem auch Bertha von Suttner anwesend war, starb Karl May am 30. März 1912 in seinem Haus i Radebul.

Tageszeitungen zum 22. März 1912 in ANNO verfügbar!

26 Tageszeitungen zum 23. März 1912 online!

 

17. März 1912

Der Südpol – erreicht!
titelten die „Wiener Bilder – Illustriertes Familienblatt“ am 17. März 1912. Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen startete im Sommer 1910 von Norwegen aus mit seinem Schiff Fram eine Forschungsreise in die Antarktis. Sein Ziel war es, erstmals den geografischen Südpol zu erreichen. Nachdem ein fünfköpfiges Forscherteam mit vier Schlitten und 52 Schlittenhunden bereits im Dezember 1911 dieses Ziel erreicht hatte, ging die Nachricht über den Erfolg der Expedition erst nach Amundsens Ankunft in Australien im März 1012 um die Welt. Die Wiener Bilder präsentieren diese „Sensation der Woche“ mit einer großen Illustration und einem Portrait Amundsens auf der Titelseite und einem ausführlichen Expeditionsbericht im Blattinneren. In der nächsten Ausgabe der „Wiener Bilder“ vom 24. März 1912 findet sich ein weiterer Bericht über die Feststimmung in Norwegen angesichts des Erfolgs von Amundsens Forschungsreise, begleitet von Fotografien Amundsens, seines Schiffes Fram und dessen Besatzung.
Wiener Bilder vom 17. März 1912
Artikel in Wiener Bilder vom 24. März 1912
25 weitere Zeitungen zum 17. März 1912.

18. Februar 1922

Am 18. Februar 1922 berichtete das Neue 8-Uhr-Blatt über die anstehende Unabhängigkeit Ägyptens. Laut dem kurzen Bericht, soll Lord Allenby am Vortag von König Georg V. empfangen um einen Brief an den Sultan Ahmad Fuad zu überbringen. Darin sollten die Ergebnisse der Verhandlungen über die zukünftige Verfassung Ägyptens und die vorgesehenen Abschaffung des Protektorates Großbritanniens über Ägypten übermittelt werde.
Ägypten wurde am 15. März 1922 offiziell unabhängig. Ahmad Fuad nahm den Titel des Königs (Malik). Seit 1917 war er bereits Sultan, vom 15. März 1922 bis zum 28. April 1936 regierte er als Malik Fuad I.

Den genannten Artikel finden Sie hier.
Weitere 20 Zeitungen vom 18. Februar 1922 sind in ANNO verfügbar.
Weitere Informationen über Fuad I. finden sie hier.

9. Februar 1811

Mais ist heute kaum mehr aus unserer Ernährung wegzudenken. Ob die bekannten Cornflakes, Popcorn, ob zu Polenta oder Tortillas verarbeitet oder zu Maiskeimöl gepresst - die Vielseitigkeit dieser Frucht, die ursprünglich als Getreide angesehen war ist hoch. Die ursprünglich aus Amerika stammende Pflanze aus der Familie der Süßgräser kam im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde ursprünglich als Futter für Tiere verwendet. Die Maisstängel wurden als Streu und zur Feuerung benutzt.
Die Zeitung Vaterländische Blätter berichtet über ein Verfahren zur Gewinnung von Maissirup aus Maisstängeln im Jahr 1811. Mithilfe dieser Errungenschaft konnte von da an teilweise auf teure Importe von Zucker verzichtet werden. Der aus der Maispflanze gewonnene Stärkesirup gehört inzwischen nicht zuletzt wegen seinem Anteil an Traubenzucker und Fruchtzucker zu den wichtigsten Produkten der Lebensmittelindustrie.

Den genannten Artikel finden Sie hier.
2 weitere Zeitungen vom 9. Februar 1811 finden Sie hier.

 

4. Februar 1929

Nicht nur derzeit sondern auch vor 83 Jahren zog eine Kältewelle über Ost- und Mitteleuropa. Am 4.2.1929 berichtet das kleine Blatt von dieser Extremsituation, bei der es in in Norwegen und England zwischen 4 und 9 Grad hatte, hingegen in München -22°C und in Wien sogar -28°C gemessen wurden. Damals wurde allerdings ein weiteres Ansteigen der Kälte vorausgesagt.
Auch die Neue Zeitung berichtet unter dem Titel "Die Kälte und ihre Opfer. Fortdauer des Frostes" über die damals herrschenden Zustände und den damit verbundenen Verletzungen und Todesfällen.

Als Folge dieser Extremkälte 1929 zeigten sich im März verherende Eisstöße. Diese bewirken Brückeneinstürze und zahlreiche Todesopfer.

Das Kleine Blatt vom 4.2. 1929.
Die Neue Zeitung vom 4.2.1929.

7 weitere Zeitungen vom 4. Februar 1929 finden Sie hier.

29. Januar 2012

Grafik: ÖNB Bildarchiv

Hildegard Burjan (geb. Freund, * 30.1.1883, + 11.6.1933) studierte in der Schweiz Philosophie und Literatur. Nach Ihrer Promotion magna cum laude 1908, studierte sie in Berlin Sozialwissenschaften. Nach überstandener schwerer Krankheit konvertierte sie vom Judentum zum Christentum.
Bei Ihrem Einsatz für Frauen gründete Sie unter anderem 1919 die Caritas Socialis, die sie bis zu ihrem Tod leitete. Bereits ein Jahr vor der Gründung war sie im Wiener Gemeinderat aktiv. 1919 wurde sie die erste weibliche Nationalratsabgeordnete der christlichsozialen Partei in Österreich. Am 12. März 1919 stellte sie ebenda den ersten Antrag betreffend dem Mutter- und Säuglingsschutz. "Sie erreichte die gesetzliche Festlegung von Mindestlöhnen für Heimarbeiterinnen und machte sich verdient um die Mädchenschutzarbeit, die Gefährdetenfürsorge und um das Wiederaufbau der Bahnhofsmission." (ÖBL)
Die stenographischen Protokolle zu Ihren Nationalrats-Reden sowie die Anträge finden sie hier.
Bericht von Dr. Hildegard Burjan über "Frauen und die Nationalversammlung" in der Reichspost vom 20. Februar 1919.
Weitere Informationen zu Hildegard Burjan finden Sie auch auf:
- Ariadne - Frauen in Bewegung
- www.hildegardburjan.at

22. Januar 1922

In der Nacht auf den 22. Januar 1922 verstarb Giacomo della Chiesa, besser bekannt unter dem Titel und Namen – Papst Benedikt XV. (Amtszeit 1914 - 1922)- an den Folgen einer Lungenentzündung. Geboren 1854 studierte er Rechtswissenschaften und besuchte das Priesterseminar. Bekannt für sein hartes Auftreten gegen den ersten Weltkrieg wurde er auch Friedenspapst genannt. Ebenso setzte er sich für die Ausbildung einheimischen Priesternachwuchses in der Dritten Welt aus, organisierte humanitäre Hilfe während des 1. Weltkrieges und bemühte sich um Friedensverhandlungen (erfolglos). Bereits am 22. Jänner 1922 berichtet das "Vorarlberger Volksblatt" über den Tod des Papstes. Wohingegen „Die Neue Zeitung“ an demselben Tag noch über den hoffnungslosen Zustand der Erkrankung des Papstes schreiben.

11 Weitere Zeitungen zum 22. Januar 1922.

1. Januar 1922

Vor 90 Jahren wurde Wien zum eigenständigen Bundesland ernannt. Unter dem Titel „Der Freistaat an der Donau“ schreibt Karl Renner (* 14.12.1870 Untertannowitz - + 31.12.1950 Wien), sozialdemokratischer Politiker und Jurist in der Arbeiterzeitung über dieses historische Ereignis. Von 1918-1920 war Dr. Renner als Staatskanzler am Entstehen der Ersten Republik beteiligt. Im Jahr des Erscheinens des Artikels war er Abgeordneter des Nationalrates. Wie man dem Artikel entnehmen kann, gebührt seiner Ansicht nach allein dem Proletariat die Ehre Wiens, da das Bürgertum sich dafür nicht einsetzte.
Den genannten Artikel finden sie hier.
15 weitere Zeitungen zum 1. Jänner 1922.
Weitere Informationen zu Dr. Karl Renner finden Sie u.a. in Wikipedia.

18. Dezember 1931

„Türkische Kunst aus sieben Jahrhunderten“ betitelte die Reichspost am 18. 12.1931 die Ausstellung in der Wiener Sezession eröffnet wurde. Erstmals zeigte die Sezession türkische Kunst in ihrem Historischen Werdegang. Es wurde bei dieser Ausstellung einerseits die „seldschukische und osmanische Kunst“ zur Schau gestellt, darunter ein Knüpfteppich aus dem 12. Jahrhundert, das Prunkgewand des Sultans Bayezid II. (um 1447-1512; reg. 1481-1512; Sultan des Osmanischen Reiches), aber auch türkische „Gegenwartskunst“. Auch erwähnt wird die Österreichische Nationalbibliothek, die ebenfalls Objekte für die Ausstellung zur Verfügung stellte.

Hier finden Sie den genannten Artikel.
15 Verfügbare Zeitungen" vom 18.12.1931.

12. Dezember 1921

Bezugnehmend auf den „Evening Standard“ und die „Times“ betitelt „Der Montag“ in Wien am 12. Dezember 1921 das Blatt mit „Das finanziell zerrüttete Europa“. Heute ist Europa aufgrund von Spekulationen, Fehlkalkulationen etc. in einer ähnlichen Misere wie damals nach dem Friedenvertrag von Versailles, den kaum ein Land einhalten konnte. Die Reparationszahlungen wie die Kosten für den Wiederaufbau waren enorm hoch. Lloyd George (britischer Premierminister) lud Aristide Briand (franz. Ministerpräsident und Außenminister) schließlich ein über den großen Englischen Plan zu sprechen, der für das gesamte Europa Besserungen vorsah.
Hier finden Sie den genannten Artikel.
Verfügbare Zeitungen vom 12.12.1921