AutorInnen ÜbersetzerInnen Gestaltung
Titel Stimme der Zeit
Erscheinungszeitraum 1947-1949
Bearbeitungszeitraum 1947-1949
Kurzbeschreibung Wie der Untertitel „Monatsheft für Politik und Kultur“ anzeigt, hat man es bei der „Stimme der Zeit“ nicht vorrangig mit Literatur zu tun. Im Verlag der „Österreichischen Zeitung“ erscheinend (die „Österreichische Zeitung“ wurde bereits im April 1945 von der sowjetischen Militärverwaltung herausgegeben), ist diese Zeitschrift aus der ersten Hälfte der österreichischen Besatzungszeit in erster Linie ein Organ der sowjetischen Propaganda und damit ein Instrument innerhalb des Kalten Krieges. Zwei Überschriften aus einer abgedruckten Rede des stellvertretenden Außenministers der UdSSR, A. Wyschinski, markieren den Gegensatz, der sämtliche Hefte bestimmt: „Kriegshetze der USA nimmt bedrohlichen Charakter an“ und „Das Sowjetvolk will nur den Frieden“ (SdZ I.4, S. 11 und 12).
So feiert die „Stimme der Zeit“ „100 Jahre Kommunistisches Manifest“ (SdZ I.8/9) und bildet in regelmäßigen Abständen die Konterfeis von Lenin und Stalin ab. Im Gegenzug wird etwa der „räuberische Marshall-Plan“ (SdZ II.6, S. 36) als „einmaliges Beispiel gewissenlosester Demagogie im Dienste eines gewissenlosen Imperialismus“ (SdZ II.1, S. 13) verdammt und Österreichs Orientierung Richtung Westen in Aufsätzen mit Titeln wie „Österreichs Anschluß an den USA-Imperialismus“ (SdZ II.1) kritisiert.
Im ideologischen Dienste stehen freilich auch die Literatur und Literaturbetrachtung in der „Stimme der Zeit“, die zum Einen „Die Weltbedeutung der Sowjetliteratur“ (SdZ I.5) herausstellt, zum Anderen „Die amerikanische bürgerliche Literatur in einer Sackgasse“ (II.3) sieht. Als einem politischen Werkzeug steht literarischen Texten – ein Großteil davon aus dem Russischen übersetzt – immer wieder breiter Raum zur Verfügung: Es werden ganze Dramen, wie Konstantin Simonows „Die russische Frage“ (SdZ I.2/3), abgedruckt, der Fortsetzungsroman „Die Weggefährten“ von Vera Panowa nimmt in drei Heften über 100 kleingedruckte Seiten ein (SdZ I.7–10). An österreichischen Autoren sind der Sowjetunion nahestehende Schriftsteller wie Hugo Huppert, Oskar Maurus Fontana und Ernst Fischer vertreten.
Untertitel Monatsheft für Politik und Kultur
Redakteure E. Mussatow (Chefredakteur), A. Eder (verantwortlicher Redakteur)
Ort: Verlag Wien: Verlag der "Österreichischen Zeitung"
AutorInnen Ernst Fischer, Oskar Maurus Fontana, Hugo Huppert [mehr ...]
ÜbersetzerInnen Richard Hoffmann, Hugo Huppert [mehr ...]
Bildende KünstlerInnen Sergej Gerassimow (SdZ I.4), J. Wepchwadse (SdZ I.7)
Redaktionssitz Fleischmarkt 3-5, Wien I.
Erscheinungsverlauf I.1947/48: H. 1-12 [H. 5 = Sondernummer 30 Jahre Sowjetmacht]
II.1948/49: H. 1-6
Erscheinungsweise Monatlich
Druck Globus II, Zeitungs-, Druck- und Verlagsanstalt G. m. b. H, Gumpendorferstraße 40-44, Wien IV.
Format Gr. 8°
Umfang 76-119 S. (SdZ I.1-12), 63-71 S. (SdZ II.1-6)
Preis 2,50 öS (SdZ I.1-2/3), 3,50 öS (SdZ I.4-12), 2 öS (SdZ II.1-6)
Inhaltliche Schwerpunkte Sowjetische Erziehung und Propaganda, Russische Literatur
Gattungen Rezensionen, Essays zu Politik und Kultur, Dramatik, Lyrik, Epische Texte (regelmäßig: Anekdoten in der Rubrik "Zeitkuriosa", letzte Seite der Hefte)
Programmatische Äußerungen „In der Vermittlung des richtigen Bildes vom wirklichen Leben, wie es sich auf neuer volkswirtschaftlicher Grundlage in allen kulturellen und politischen Gebieten in der Sowjetunion und in anderen demokratischen Ländern entwickelt hat, sieht daher die neue Zeitschrift eine ihrer wichtigsten Aufgaben“. (SdZ 1, S. 3)
Gestaltung Beispiele
Standorte (Auswahl) ÖNB (Sign.: 596059-B Neu Per)

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Stimme der Zeit Zeitschrift