AutorInnen ÜbersetzerInnen KünstlerInnen Gestaltung
Titel Austria
Erscheinungszeitraum 1946-1948
Kurzbeschreibung Zwar trug „Austria“ den Untertitel „Die Welt im Spiegel Österreichs“, allerdings waren es dann doch nur Österreicher, die im Spiegel ein fernes Bild von sich suchten: In vorwiegend kunstgeschichtlichen und historischen Beiträgen wurde eine schöne, erfolgreiche Vergangenheit evoziert. Auch in der Literatur lag der Fokus auf klassischen Schriftstellern, die meisten zeitgenössischen Autoren ließen sich einem konservativen Traditionalismus zuordnen. In der Gegenwart sah man sich sonst eher mit einer „Inflation der Mittelmäßigkeit“ konfrontiert (I.7, S. 35) und gab neuer Literatur dementsprechend wenig Raum. Immerhin wurden Gedichte der Exilanten Theodor Kalmer und Ernst Waldinger in einem Artikel von Viktor Suchy sowie einmalig unter dem Titel „Lyrik aus Österreich“ Stücke von z.B. Werner Riemerschmid, Heinrich Strutz und Alma Holgersen abgedruckt. Nach drei Jahrgängen ließ sich die Produktion der aufwändigen und für die direkte Nachkriegszeit ausgesprochen hochwertigen Ausstattung der Hefte nicht mehr finanzieren. Da Redaktion und Verlag nicht bereit waren hier Kompromisse einzugehen, wurde die Zeitschrift eingestellt.
Untertitel Die Welt im Spiegel Österreichs. Zeitschrift für Kultur und Geistesleben
Herausgeber I.1-II.7: Wolf Josef Graf Uiberacker, Wilhelm Taucher
II.8-III.12: Wilhelm Taucher
Redakteure I.1-4.Hauptschriftleitung: Hans von Hellmer, Wiener Schriftleitung Robert Mühlher
I.5-I.7: Schriftleitung: i. V. Dr. Wilhelm Reinermann
II.1-III.12: Hanns Koren
Ort: Verlag Graz, Steirische Verlagsanstalt
AutorInnen Felix Braun, Christine Busta, Franz Karl Ginzkey, Hans Leifhelm, Werner Riemerschmid [mehr ...]
ÜbersetzerInnen Felix Braun, Hans Leifhelm [mehr ...]
Bildende KünstlerInnen Paul Flora, Clemens Holzmeister, Franz Traunfellner [mehr ...]
FotografInnen Eugen Hauber (III.4), Max Poschej (I.6), Otto Swoboda (II.10), Egon Wesely (II.9, 11)
Redaktionssitz I.1-4: Graz, Peinlichgasse 14
I.5-III.12: Graz, Schönaugasse 64
Erscheinungsverlauf 1946: I.1-7
1947: II.1-12
1948: III.1-12
Erscheinungsweise monatlich
Druck Universitätsbuchdruckerei „Styria“ Graz, Schönaugasse 64
Träger Eigentümer: „Austria“- Zeitschrift G.m.b.H.
Format
Umfang 40–48 S.
Preis I.1-II.8: S 2.50
II.9-III.12: S 5.-
Inhaltliche Schwerpunkte Bildende Kunst, Kunstgeschichte, Literatur, Geschichte, Musik, Politik, Theater, Architektur, Fremdenverkehr
Gattungen Lyrik, Prosa, Essay
Programmatische Äußerungen „In dieser Zeitschrift möge fürs erste und hauptsächlichste der österreichische Gedanke geklärt und geformt werden und weithin klingenden Ausdruck finden. Sie soll zu einem Sammelplatz, zum Treffpunkt der Geister, zu einem Forum Austriacum werden, auf dem sich das wahre, aufbauende und zukunftsgläubige Österreich findet. […] Hier soll die österreichische Idee, die groß, schön und überaus wichtig, aber wesentlich unaufdringlich und in der Stille wirkend ist, klare und fassliche Prägung erhalten, denn, allem Marktlärm und Alltag entrückt, ist sie sogar vielen unserer Landsleute fremd geworden. […] Durchdrungen davon, daß echte Brüderlichkeit einer der Hauptpfeiler wahren Christentums ist, stehen alle sozialen Fragen der Zeit mit im Vordergrunde unseres Interesses. Allen jenen, die, zwar auf anderen Wegen wie wir, aber von derselben Heimatliebe erfüllt, demselben Ziele zustreben, wollen wir verständnisvoll verbunden bleiben und ihre Ansichten respektieren […] Wir wollen zeigen, daß unsere Volkssubstanz nicht ausgebrannt und verschlackt, sondern geläutert und veredelt aus dem Hochofen des Schicksals hervorgegangen ist; daß der Österreicher als sehr differenzierter, verständnisvoller Typ, zugleich stark eigengeprägt und doch anpassungsfähig, zur Mitlösung der schwierigen Zeitprobleme besonders geeignet und berufen ist; daß er, zutiefst allem Menschlichen mitfühlend verbunden, die zu Boden gesunkene Fahne der Humanität nun an sich zieht und an sein Herz drückt […] Ja mehr noch: Österreich, einstmals schon ein Abendland im kleinen genannt, möge den in ihm schlummernden Universalitätsgedanken erwachen und sich aufblühen lassen, so daß es tatsächlich zum Kern eines neuen, alle Völker Europas einigenden Abendlandes werde.“ Zum Geleit von Wolf Josef Uiberacker (I.1)
Gestaltung Beispiele
Standorte (Auswahl) ÖNB (743649-C NEU Per)
Literatur DLZ S. 117f.
Rüdiger Wischenbart: Literarischer Wiederaufbau in Österreich 1945-1949. Am Beispiel von sieben literarischen und kulturpolitischen Zeitschriften. Königstein: Hain 1983 (= Literatur in der Geschichte. Geschichte in der Literatur. Bd. 9) S. 44-47.
Eleonore Zlabinger: Literarische Zeitschriften in Österreich 1945-1964. Innsbruck: Hausarbeit 1965, S. 52f.

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Austria Zeitschrift