Wien, Liechtenstein
Fürstlich Liechtensteinsche Fideikommissbibliothek, Wien


Liechtenstein-Museum
Fürstengasse 1
1090 Wien
(01) 319 5767-0
Homepage: www.liechtensteinmuseum.at/de/pages/2063.asp

Archiv und Historische Bibliothek:
Dr. Evelin Oberhammer DW 850

 

Benützung: Nur für wissenschaftliche Zwecke, wegen Platzmangels nur in besonderen Fällen nach Vereinbarung mit Frau Dr. Oberhammer möglich. Schriftliche Anfragen werden beantwortet.

G: Den Grundstock zur Bibliothek legte Hartmann II. von Liechtenstein (1544-1585), der etwa 230 Bände hinterließ. Der Ausbau zur adeligen Repräsentationsbibliothek wurde besonders von Karl Eusebius (1611-1684) und von Johann Adam (1662-1712) gefördert, der seine eigene Büchersammlung zum Fideikommiss der Familie bestimmte (ab 1722). 1749 wurde der Bestand vom Palais in der Herrengasse in das Liechtensteinsche Majoratshaus in die Bankgasse transferiert und erstmals in drei Bänden katalogisiert. Nachdem sie 1795 wieder in einen als Prunksaal adaptierten Bibliotheksraum in der Herrengasse zurückgebracht wurde, galt die Liechtensteinsche Bibliothek als eine der bedeutendsten Wiens. Die Vermehrung erfolgte seit dem Ende des 18. Jhs durch den Ankauf von ganzen Sammlungen - 1791 kamen 16.000 Bände aus dem Besitz eines florentinischen Geistlichen, 1793 die Bücher des Fürsten Charles de Ligne (1769-1792), 1827 die Bibliothek der Grafen von Wallsegg. Johann II. (1840-1929) konnte die umfangreiche Bibliothek des Franz Ritter von Hauslab (1798-1883) mit rund 20.000 Bänden und zahllosen Landkarten und Graphiken erwerben (ein Rest wurde an die UB Wien verschenkt).
Als das Palais Liechtenstein in der Herrengasse verkauft wurde, übersiedelte die Büchersammlung 1912-1914 in einen als Repräsentationsraum eingerichteten Saal in der Liechtensteinschen Sommerresidenz in der Fürstengasse und wurde von Hanns Bohatta in einem Autoren- und einem Schlagwortkatalog dokumentiert. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Fideikommissbibliothek umfangreichere Verluste, der größte Aderlaß erfolgte jedoch 1949 durch den von Franz Josef von Liechtenstein (1906-1989) durchgeführten Verkauf von großen Teilen der Inkunabel-, Frühdruck- und Kartensammlung, der die Verluste des Liechtensteinschen Vermögens in Tschechien ausgleichen sollte. Die Bibliothek umfaßt heute etwa 80.000 Bände (davon 20.200 Titel vor 1900).

INK: 152, davon 3 Mehrfachexemplare. Angaben nach Hanns Bohatta: Katalog der Inkunabeln der Fürstlich Liechtenstein’schen Fideikommissbibliothek und der Hauslabsammlung, Wien 1910 (ursprünglich 351 Nummern) mit aktuellen Revisionsvermerken.

Nr. 181a, Picus della Mirandula u.a. = Basel: Petri 1537

 
Stand: März 2002