Wien, Dominikaner
Dominikanerkonvent Wien


Postgasse 4
1010 Wien
(01) 512 91 74
Homepage: www.dominikaner-wien.at
E-Mail: dominikaner@dominikaner.at
Kontakt Bibliothek: P. Prof. Dr. Isnard Frank, Fr. Thomas Brogl

 

Benützung: Nur in Ausnahmefällen, Termin nach Vereinbarung mit dem Pater Bibliothekar (Vermittlung über Pforte: Montag bis Freitag 8-12, 15-17.30).

G: Als Gründungsjahr des Klosters in Wien gilt die Stiftung durch Herzog Leopold VI. von Österreich, 1226. Das Konventgebäude wurde 1258 jedoch durch einen Brand vernichtet und wurde 1302 wiederaufgebaut, angeblich mit Unterstützung des späteren Papstes Benedikt XI. Die Bibliothek entstand aus den angesammelten, geschenkten und auch im Kloster abgeschriebenen Handschriften. Unter den ältesten Besitzvermerken sind die Namen von Leonardus de Valle Brixiensi (†1472), Johannes Fleckel und Mattheus Seydel von Uttendorf . Weitere Bücher stammen aus den Nachlässen von Petrus Wakher und Thomas Ebendorfer (1387-1464) sowie des Johannes von Lindow aus Luzern. Auf eine Bücherschenkung von Konrad Wernher de Rott (†1484) deutet ein Vermerk auf einer später in die Hofbibliothek gelangten Inkunabel. Ein erhaltenes Bücherverzeichnis aus dem Jahr 1513 von Michael Purlwasser führt 985 Bände an, die damals als Pultbibliothek, nach Sachgebieten geordnet, aufbewahrt wurden. Nach den Beschädigungen während der ersten Türkenbelagerung fanden weitere Inventarisierungen von Büchern in Sakristei, Librey und Magazin statt. In der zweiten Hälfte des 16. Jhs gelangten 44 Inkunabeln an die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in Budapest.
Hermann Mänlich verfaßte 1758 einen dreibändigen Katalog zu Handschriften und Drucken, der bis um 1800 mit Nachträgen versehen wurde. 1803 entstand ein neuer Autorenkatalog. Um die Mitte des 19. Jhs wurden einige wertvolle Bücher (Handschriften) verkauft. Vor dem Ersten Weltkrieg dürfte die Dominikanerbibliothek rund 300 Handschriften und 289 Inkunabelbände (mit Adligaten) umfaßt haben. Die Kriege überstand die Bibliothek unbeschadet. 1948 vollendete P. Antoninus Patze einen neuen Sachkatalog. Von den dort genannten Werken sind ca. 14.000 vor 1900 erschienen, darunter 313 Inkunabeln, die wie auch die Handschriften und die Drucke des 16. Jhs heute getrennt vom Hauptbestand in Spezialdepots untergebracht sind.
Zu den Inkunabeln liefert immer noch der 1912 von P. Romuald Henz handschriftlich verfaßte Autorenkatalog die umfassendsten Angaben, darin wurden später (51) Fehlbestände festgehalten.

INK: 266, davon 10 Mehrfachexemplare.
Angaben nach Kopie des handschriftlichen Inkunabelkatalogs. Alle Exemplare (und ihr Adligate) mit W-Signatur (W 1-W 222 sowie die neu vergebenen Signaturen W348-264) wurden vor Ort für die Dokumentation im Inkunabelzensus überprüft. Die darüber hinaus im Katalog angeführten Inkunabeln ohne aktuelle Standortvermerke sind derzeit nicht aufzufinden.

W 179: Pelbartus, Pomerium de sanctis 16.Jh (1504)
Nicht eindeutig bestimmt: W 14 Petrus Lombardus, Libri sententiarum (Koberger: Tabula, P.I, II, unvollständig), 73 Z., nicht völlig mit R 72/73 übereinstimmend.
 
Stand: Februar 2008