St. Paul, Benediktiner
Bibliothek des Benediktinerstiftes St. Paul, Kärnten


Hauptstraße 1
9470 St. Paul im Lavanttal
Homepage: www.stift-stpaul.at
(04357) 20 19-22
E-Mail: schatzhaus@stift-stpaul.at
Bibliothek: P. Gerfried (0676) 341 6584

 

Präsenzbibliothek: Benützung nur nach Voranmeldung

G: Gründung des Benediktinerklosters 1091 von Hirsau aus, unterstützt durch die Spanheimer, die auch Handschriften zur Verfügung stellten. Bald entstand ein leistungsfähiges Skriptorium (viele Handschriften in UB Klagenfurt), um 1470 Umordnung der Bibliothek. Unter Abt Albert Reichart (reg. 1677-1727) erfolgte eine Katalogisierung der Bestände und der Bau des heutigen Bibliotheksraumes. Mit der Klosterauflösung 1787 kam der größte Teil der historischen Bibliothek von St. Paul nach Klagenfurt, wo er im Bestand der Universitätsbibliothek an den Exlibris erkennbar ist.
1809 wurde das Stift St. Paul durch Mönche von St. Blasien (Schwarzwald, 858 erwähnt, mittelalterliches Skriptorium) und Spital am Pyhrn (Oberösterreich, gegründet als Pilgerhospital von Bamberg aus, dann Chorherrenstift) wieder besiedelt. Die reichen Büchersammlungen beider Stifte wurden mit dem Restbestand in St. Paul vereinigt und neu geordnet. Dazu zählen u.a. heute noch erhaltene 20 Inkunabeln, die von St. Blasien im nahegelegenen Basel gekauft worden waren sowie 300 Inkunabeln, die um 1500 die Dechanten Weix und Sackbauer für Spital erworben hatten. Das vollständige Pergament-Exemplar der Gutenberg-Bibel aus St. Blasien wurde 1926 für 305000 Dollar an den Berliner Sammler Otto Vollbehr verkauft und ging 1930 für 1,5 Mio. Dollar an die Library of Congress (Washington, D.C.).
Zwischen 1972 und 1974 übersiedelte man die Inkunabeln aus der großen Bibliothek zu den Handschriften in die Archivräume, wo sie nach dem Autorenalphabet aufgestellt wurden. Neben einem Band aus der alten Bibliothek St. Paul stammen 20 aus St. Blasien, der Hauptteil aus Spital, aus Schenkungen der Kanoniker des Kollegiates.

INK: 688 (641 Ausgaben und 47 Mehrfachexemplare). Angaben nach Peter Hans Pascher, Die Wiegendrucke in den öffentlichen Bibliotheken Kärntens. Catalogus incunabulorum in bibliothecis Carinthiae. Klagenfurt 1997 (=Armarium 12).

Hinzu kommen folgende Nummern, die aufgrund der Angaben Paschers nicht eindeutig identifiziert werden konnten:
Pascher Nr. 911, 1065, 1283 (H 9832 = De Romanorum magistratibus), Nr. 1449-1452 (alle unvollständige Missale), 1483 (Fragment Paulus Niavis), 1718, 1750 (nicht auffindbar?), 2077 (wahrscheinlich Abschreibefehler: falsche Titelangaben zu H 5799?).

Die Autopsie vor Ort konnte wegen Termin-Koordinierungsproblemen des Bibliotheksverantwortlichen, P. Gerfried, nicht durchgeführt werden.

 
Stand: Jänner 2005