St. Lambrecht, Benediktiner
Bibliothek des Benediktinerstiftes St. Lambrecht


Benediktinerstift
8813 St. Lambrecht,
(03585) 2305-29
http://www.stift-stlambrecht.at/
Bibliothek: P. Benedikt Plank
E-Mail: benedikt@stift-stlambrecht.at


Benützung: nur in Ausnahmefällen, nach Voranmeldung.


G:
Das Kloster wurde von Markgraf Markwart von Eppenstein († 1076) und seinem Sohn Heinrich III. von Kärnten († 1122) gegründet. Die Herkunft der ersten Mönche ist nicht bekannt. Die in Verzeichnissen dokumentierte Büchersammlung bestand im 12. und 13. Jh aus mehr als 140 Handschriften und wuchs im 13. und 14. Jh durch rege Abschreibetätigkeit des Skriptoriums (Schreiber Fridericus Rosula, Andreas Moravus). Abt Heinrich Moyker (reg. 1419-1455) förderte Buchwesen und Bibliothek besonders. Ein Besitzverzeichnis um 1498 weist für sieben Mönche in ihren Zellen mehr als 100 Bücher nach.
In den folgenden Jahrhunderten trugen viele Einzelpersonen zum Ausbau der Klosterbibliothek bei – in den Bänden sind etwa 1400 unterschiedliche Provenienzvermerke zu finden, darunter vor allem Namen von Äbten und Professoren der Hauslehranstalt sowie die juridische Bibliothek des Johannes Drezeler (Matrikel 1575 in Siena). Gegen Ende des 17. Jhs umfaßte die Bibliothek etwa 10.000 Titel. Im 18. Jh dürfte die Büchersammlung des von St. Lambrecht betreuten Wallfahrtsortes Mariazell eingegliedert worden sein (heute nur mehr 11 Werke mit Besitzvermerk). 1786 wurde das Stift aufgehoben und die Bibliothek, damals mehr als 30.000 Bände, samt Handschriften und Inkunabeln an die Grazer Universitätsbibliothek gebracht. Nach der Wiederbesiedelung der Abtei 1802 gelangte der Großteil der Bücher mit Ausnahme der Handschriften und zahlreicher Drucke nach St. Lambrecht zurück, darunter auch 51 Werke anderer Klosterprovenienzen. Abt Joachim Suppan (reg. 1835-1864) ließ den Bestand ordnen und einen fünfbändigen, in der Folgezeit erweiterten und bis in die Gegenwart benützten Katalog anlegen.
1938 wurde das Stift vom NS-Regime beschlagnahmt, Inkunabeln sowie Drucke des 16.-18. Jhs (2100 Titel) gelangten an die Steiermärkische Landesbibliothek nach Graz. 1946 erfolgte die Zusammenführung der Bestände in der Stiftsbibliothek St. Lambrecht. Die 30.000 Bände wurden nach den traditionellen 14 Sachgruppen aufgestellt, die Inkunabeln bilden nun eine eigene Abteilung.

INK: 125, davon 2 Mehrfachexemplare. Angaben nach der Autorenkartei, die von Gertraut Laurin (damals UB Graz) in der Nachkriegszeit erarbeitet wurde und dem Inkunabelbestand vor Ort noch entspricht.

 
Stand: Februar 2005