Stams, Zisterzienser
Bibliothek des Zisterzienserstiftes Stams, Tirol


Zisterzienserstift Stams
Stiftshof 1
6422 Stams
(05263) 62 42
Homepage: www.stiftstams.at
E-Mail: stiftstams@utanet.at

Bibliothek: P. Johannes Messner (Pfarramt Mötz 05263/ 62 89), Dr. Wilhelm Kundratitz (0512) 28 62 72

 

Benützung: nach Vereinbarung mit P. Johannes

G: Das Kloster wurde 1273 gegründet und von 12 Mönchen aus Kaisheim besiedelt. Im Cod. 652 der UB Innsbruck sind theologische (liturgische), aber auch medizinische Handschriften als ältester Buchbestand in Stams dokumentiert. Gegen Ende des 13. Jhs bestand ein stiftseigenes Skriptorium, im 14. Jh wurde eine Schule eingerichtet. Neben Bücherschenkungen von Geistlichen (nachgewiesen 1360, 1473 und 1598) wurde die Bibliothek durch kontinuierlichen Ankauf erweitert. Abt Caspar Märkle (1481-1484) ließ den ersten Büchersaal einrichten. Im 16. Jh erlitt die Bibliothek Schäden durch Plünderungen während des Bauernkrieges 1525 und des Schmalkaldischen Krieges 1552. Es folgten Neuordnung, Katalogisierung und die Ausstattung der Bibliothek mit neuen Bücherkästen.
Während der Aufhebung des Stiftes durch die bayerischen Behörden 1807 wurde die Bibliothek versiegelt und nach Zentnern versteigert. Was die Patres damals ersteigern konnten, bildet heute den älteren Teil der Stamser Stiftsbibliothek. Die wertvollsten Bände mußten damals jedoch an die Universitätsbibliothek Innsbruck abgegeben werden.
Der verbliebene Bestand wurde im Bibliothekssaal aufbewahrt (umgestaltet in den 1840er Jahren) und um 1900 in einem bis heute verwendeten Bandkatalog erfaßt. Hinzu kamen Bücherschenkungen, u.a. von Abt Stephan Mariacher (reg. 1895-1937) und dem Historiker Josef Hirn (1848-1917).
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Büchersammlung aus dem 1939 aufgehobenen Kloster in das Stift Wilten nach Innsbruck transportiert. 1946 kam sie mit Verlusten zurück. Nach der Einrichtung eines Internates wurden die vor 1800 erschienenen Werke im alten „Armarium“ (obere Bibliothek, ca. 12.000) und die jüngeren Bände in der oberen Sakristei untergebracht (untere Bibliothek). Seit der Zwischenkriegszeit bis in die 1950er Jahre fanden in wirtschaftlicher Notlage Verkäufe einzelner Handschriften und Drucke statt.

INK: 178.
Angaben nach dem hschr. Bandkatalog zu Inkunabeln und Frühdrucken (2005 vorhandene Exemplare markiert), z.T. ergänzt.
Die Inkunabeln stehen derzeit nicht nach Signaturen geordnet, was das Auffinden einzelner Ausgaben schwierig macht. Alle Bände mit fehlenden Signaturschildern und jene, die nicht mit Katalogisaten im alten Katalog identifiziert werden konnten, wurden während der Aufnahme in den Inkunabelzensus vor Ort bestimmt. Es ist nicht auszuschließen, daß darüberhinaus einzelne Inkunabeldrucke im Bestand der Frühdrucke vorhanden sind.

Einblattdruck in Boethius (Ink 206, VIII.E.15) nicht mehr vorhanden.

16. Jh:
Ink 5125, VIII.J.41 Johannes de Aquila, Daniel Vicentinus, Sermones aurei (unvollständig, 39 Z.)
Ink 222, VIII.E.30 Antoninus Florentinus, Summa (Basel, Amerbach, Petri, Froben 1511) Teile 3,4
Ink 122, VIII.C.14 Biblie iampridem renovate, Hrsg. Sebastian Brant (Basel, Froben 1501) Teil 1

Nicht eindeutig bestimmt (16. Jh?):
Ink 243/244 in VIII.H.21: Modus vacandi et acceptandi beneficiorum. Daran: Modus servandus in executione. Explicit: ma=||iores non possint alteri delegare.||Finis. 4ff, 34-35 Z.

Einblattdruck Ablaßbriefe, Stiftsarchiv, Lade G VIIIa: [Peraudi, Raimundus:] Modus promerēdi sacratissimas Indulgentias sancte Cruciate (84 Z.).


 
Stand: November 2005