Schlierbach, Zisterzienser
Zisterzienserstift Schlierbach, Oberösterreich


Zisterzienserstift Schlierbach
4553 Schlierbach 1
(07582) 83013-127
Homepage: www.stift-schlierbach.at
E-Mail: office@stift-schlierbach.at
Bibliothek: P. Friedrich Höller (0664) 483 1673

 

Benützung: nur nach Vereinbarung.

G: (Nach P. Friedrich Höller) Seit 1355 bestand in Schlierbach ein Zisterzienserinnenkloster, das in der Reformationszeit aufgelöst wurde. Das Gebäude verwaltete in den 1590er Jahren Johann Stainsdorfer (†1600) aus dem Schottenstift, danach das Stift Kremsmünster. 1620 besiedelten schließlich Zisterzienser aus dem steirischen Stift Rein das leerstehende Kloster. Besitzvermerke einiger Bücher weisen in die Zeit vor der Neugründung zurück. Von einer Bibliothek kann jedoch erst seit dem Beginn des 18. Jhs gesprochen werden, als Ankäufe stattfanden und ein Bibliothekar ernannt wurde (P. Melchior Zobl, † 1767). Bedeutende Vermehrung erfolgte durch die Inkorporation mehrerer großer Bibliotheken des 17. Jhs aus dem regionalen Umfeld: 1100 Titel sammelte Job Hartmann Enenkel (1576-1627) in Leonbach bei Wels (1610-1613 Leiter der Landschaftsschule in Linz), sie enthielt auch die Büchersammlung seines Bruders Georg Achaz Enenkel (1573-1620). Die 163 Ausgaben aus dem Besitz Christoph Ehrenreichs von Schallenberg (1616-1679) gelangten wohl ebenfalls mit der Bibliothek seines Schwiegervaters Enenkel ins Stift Schlierbach. 486 Werke stammen von Johann Christoph Bitterkraut (um 1625-1680, Arzt im Gmundner Salzamt und in Steyr), 150 von den Brüdern Erasmus (†1635) und Dietrich von Rödern (†1682), 92 von Pfarrer Bernhard Weinhardt (†1666).
Nach dem ersten Katalog von 1774 fand eine umfangreiche Katalogisierung und Neuordnung des Bestandes (Gründung der Fraterbibliothek mit Bestand zur Praktischen Theologie) 1864/65 statt. Nach mehrmaliger Umstellung der Bücher und Umwidmung der Bibliothek zum Lagerraum während des Zweiten Weltkrieges wurde 1955 die Reorganisation der Büchersammlung nach dem Katalog von 1864 durchgeführt. 1974/75 folgten Restaurierung und Neuaufstellung. Die Bibliothek umfaßt etwa 45.000 Bände, davon mehr als 15.000 Titel (22.000 Bände) vor 1900.
Die Inkunabeln wurden 1907 von Florian Zeller mit Verwendung der damals bekannten Fachliteratur identifiziert. Seither sind einige verschollen, 12 befinden sich seit der Zwischenkriegszeit in der niederlandischen Trappistenabtei Tillburg.

INK: 136, davon 2 Mehrfachexemplare. Angaben nach Revisionsliste 2005 mit 23 fehlenden Nummern zu P. Florian Zeller: Die Wiegendrucke der Stiftsbibliothek in Schlierbach. In: Mitteilungen des Österreichischen Vereins für Bibliothekswesen 11 (1907) S.105-118 sowie Bestimmung von 8 nicht in Zeller enthaltenen Drucken.

Zeller 39=recte H 8941 statt H 8491.

 
Stand: Mai 2005