Reichersberg, Chorherren
Stiftsbibliothek der Augustinerchorherren Reichersberg, Oberösterreich


Augustiner-Chorherrenstift
Reichersberg am Inn
(07758) 2313-0
Homepage: www.stift-reichersberg.at
E-Mail: verwaltung@stift-reichersberg.at
Bibliothek: Herr Dr. Gregor Schauber DW 14 (zwischen 17-18 Uhr)

 

Benützung: nach Vereinbarung.

G: Stift Reichersberg wurde 1084 gegründet und von den Salzburger Erzbischöfen mit der Seelsorge an der damals ungarischen Grenze betraut. Unter Propst Gerhoch (1132-1169) wurde die Bibliothek besonders gefördert. Die ursprüngliche Büchersammlung, dokumentiert in 2 Bibliothekskatalogen in der Bayerischen Staatsbibliothek, fiel jedoch beinahe zur Gänze 1624 einem Brand zum Opfer. In den folgenden Jahrzehnten stand der Neubau des Stiftes als barocke Anlage im Mittelpunkt. Die allmählich wiederentstehende Büchersammlung übersiedelte zunächst in den Carlone-Saal. Durch großzügigen Büchernachkauf im 18. Jh war eine weitere Adaptierung von Räumlichkeiten an der Südseite des Kreuzganges erforderlich, die Nepomuk Schöpf mit Fresken ausstattete. Mit dem Wechsel des bayrischen Innviertels in den Besitz der Habsburger 1779 wurde die Buchdruckerei des Stiftes stillgelegt, die drohende Säkularisation in Bayern jedoch umgangen.
Im frühen 19. Jh litt die Bibliothek unter Einquartierungen während der Franzosenkriege, sie wurde als Militärspital verwendet und zum Teil verwüstet. In der zweiten Hälfte des 19. Jhs folgten umfangreiche Neuordnungs- und Katalogisierungsmaßnahmen durch die Bibliothekare Bernhard Appel und Konrad Meindl, die im wesentlichen heute noch für die Stiftsbibliothek gelten.
In der Zwischenkriegszeit wurde wegen der finanziellen Notlage des Stiftes ein Teil der älteren Bestände verkauft, darunter auch einige Inkunabeln. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Bibliothek jedoch unbeschadet. Erst 1974, anläßlich der oberösterreichischen Landesaustellung in Reichersberg, kam der Bestand in Unordnung, als bei der Anbringung von Sicherheitsgittern Bücher von Hilfskräften verstellt wurden. Die Ordnung konnte bis heute noch nicht wieder zur Gänze hergestellt werden, wovon auch der Bestand an Inkunabeln betroffen ist. Erst die 2006/07 geplante Auslagerung, Neuaufstellung und Revision der Inkunabelsammlung wird das tatsächliche Ausmaß der Fehlbestände dokumentieren.

INK: 41, Angaben nach aktueller Bestandsliste von Chorherr Dr. Gregor Schauber und Autopsie einiger Drucke im Mai 2005. Zur Zeit nicht auffindbare Inkunabeln könnten verstellt sein (s.o.,G).

 
Stand: Mai 2005