Leoben, PfarrB
Museum Sacrum der Stadtpfarrkirche Leoben St. Xaver, Leoben, Steiermark


Stadtpfarramt Leoben St. Xaver
Kirchplatz 1
8700 Leoben
(03842) 43 236
Homepage: www.stadtpfarre-leoben.at
E-Mail: leoben-st-xaver@graz-seckau.at

 

Benützung: Nur nach Voranmeldung im Pfarramt.

G: Der Markt Leoben wurde im 13. Jh von Ottokar II. von Böhmen vom Murübergang unter dem Massenberg nach Norden verlegt, 1298 ist das Stadtwappen erstmals bezeugt. Pfarrkirche blieb weiterhin die damit außerhalb der Stadtmauern liegende Jakobskirche. Von Kaiser Ferdinand im Rahmen der Gegenreformation gefördert, kamen 1612 Jesuiten in die privilegierte Rauheisen-Verlagsstadt des Herzogtums Steiermark. Sie gründeten mit Novizen und Patres aus Brünn in Leoben eine Niederlassung, in die zwischen 1615 und 1634 das Noviziat für die gesamte österreichische Ordensprovinz verlegt wurde. Ein Gymnasium mit Seminargebäude wurde errichtet. 1665 stellte Carlone die neue Jesuitenkirche fertig. Mit der Aufhebung des Ordens 1773 verließen die Jesuiten die Stadt, das Gymnasium wurde verstaatlicht und die zunächst nicht benützte Ordenskirche 1811 zur neuen Pfarrkirche umgewidmet.
In Göß bei Leoben befand sich seit 1020 bis zur Aufhebung unter Joseph II. ein Nonnenkloster. Es war einige Jahre Bischofssitz der 1786 bis 1859 (nach der Abtrennung von der Erzdiözese Salzburg) bestehenden Leobner Diözese.
Im Zuge der letzten Kirchenrenovierung wurde in den Räumen oberhalb der Sakristei das „Museum Sacrum“ mit Objekten aus dem Umfeld der Kirche eingerichtet. Die dazu zählenden Bücher, darunter einige Inkunabeln und Drucke des 16. Jhs, stammen zum Teil wohl aus der Bibliothek des ehemaligen Jesuitenkollegs. Einige verweisen auf Pfarrer Molitor von St. Veit am Veitsberg, der im 17. Jh das Gösser Nonnenkloster betreute.

INK: 26
Angaben nach einem 2002 erstellten Verzeichnis von Peter Kneissl, z. T. durch Autopsie der Inkunabeln vor Ort ergänzt.

 
Stand: November 2005