Innsbruck, ULB Tirol |
Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol in Innsbruck |
|
G:
Die Universität Innsbruck gründete Kaiser Leopold I. 1669. Die
Bibliothek dazu wurde auf Initiative von Anton Roschmann (1694-1760) erst
1745 gegründet und als „Bibliotheca publica Oenipontana“ nicht der
Universität, sondern direkt dem Staat unterstellt. Als Bibliothek für
die Universität und zentrale Regionalbibliothek erhielt sie von Anfang an
das Pflichtexemplarrecht für Drucke aus Tirol und Vorderösterreich. Der
Grundstock von 12.200 Bänden enthielt 4300 Werke des in Tirol verbliebenen
Teils der Bibliothek auf Schloß Ambras (der Landesfürsten Erzherzog
Sigismund, Kaiser Maximilian und Erzherzog Ferdinand), Dubletten aus der
Wiener Hofbibliothek und die Innsbrucker Hofbibliothek (etwa 2700 Bände
im Wappenturm, um 1600 gegründet, darunter illuminierte Inkunabeln).
Zuwachs kam aus den 1773 aufgelassenen Bibliotheken der Jesuitenkollegien
in Innsbruck, Brixen und Hall (ca. 300 Inkunabeln, darunter 72 aus Hall,
einige mit Kölner Blindstempel-Einbänden). Von den 21 in den 1780er
Jahren in Tirol aufgehobenen Klöstern sind 8000 ausgewählte Bände
im Bestand der Universitätsbibliothek. Von 1781 an mit Unterbrechung bis 1826 (Tirol kam 1815 von Bayern wieder zu Österreich) wurde die Bibliothek als Lyzealbibliothek geführt. Unter bayrischer Herrschaft wurden nun auch die größeren Stifte aufgehoben und – da die Münchner Hofbibliothek wenig Gebrauch von ihrem Vorwahlrecht machte – der staatlichen regionalen Sammlung zugeführt. Ein Teil musste nach 1815 den wiedererrichteten Klöstern zurückerstattet werden. Es blieben jedoch u.a. 90 Inkunabeln aus Wilten, fast 800 Inkunabeln der Augustiner-Chorherren in Neustift bei Brixen, 77 aus Stams – etwa 1600 Bände stammen aus klösterlichem Besitz. Diese Bestände bilden heute die zweitgrößte Inkunabelsammlung in Österreich. Ein um 1930 entstandener Zettelkatalog erschließt den Bestand nach Hain-Nummern. Darüber hinaus ist für ein Drittel der Sammlung, vor allem für Inkunabeln mit Nordtiroler Provenienzen, Material für die exemplarspezifische Dokumentation vorhanden. Getrennt vom Hauptbestand stehen auch 23 Inkunabeln aus der Ris-Bibliothek aus Flaurling (Titel unter Flaurling, Ris-B) und die Waldauf-Bibliothek aus Hall (Hall, WaldaufB). 2008 kamen als unbefristete Leihgabe 235 Inkunabeln aus dem Innsbrucker Servitenkonvent hinzu (siehe Innsbruck, Serviten) INK:
2093, davon 1869 Ausgaben und 224 Mehrfachexemplare. Hinzu kommen die Inkunabeln der Ris-Bibliothek, der Waldauf-Bibliothek und der Serviten. |
Stand: 2010 |