Herzogenburg, Chorherren |
Stiftsbibliothek der Augustinerchorherren Herzogenburg, Niederösterreich |
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Benützung: nach Vereinbarung G: Der Passauer Bischof Ulrich I. veranlasste 1112 die Gründung des Klosters St. Georgen. Es wurde vermutlich durch Chorherren aus dem Kloster St. Nikola bei Passau besiedelt. Die Lage des Klosters ist heute nicht mehr bekannt, es lag aber im Mündungsgebiet der Traisen in die Donau. Nach mehrmaligen Überschwemmungen wurde der Standort aufgegeben und der Konvent übersiedelte 1244 nach Herzogenburg. Im selben Jahr begann der Bau der mittelalterlichen Stiftsanlage in Herzogenburg, die im 14. Jh vollendet wurde. Sie fiel mitsamt der wohl vorhandenen Büchersammlung 1512 einem Großbrand zum Opfer. Die frühesten erhaltenen Buchbestände kamen daher mit dem Wiederaufbau im Laufe des 16. Jhs ins Kloster. Erwerbungen unter Propst Philipp a Maugis (reg. 1541-1550) zielten vor allem auf humanistische Literatur und Klassikerausgaben. Er ließ auch die ererbte Bibliothek seines Bruders Ferdinand der Stiftsbibliothek zukommen. Weiters tragen zahlreiche Bände das Exlibris der Pröpste Georg II. Brenner (reg. 1578-1590) und Maximilian Herb (reg. 1687-1709).Eine neue barocke Bibliotheksanlage entstand um 1750. Über Vermittlung des ehemaligen Jesuiten Abbé Johann Christoph Regelsberger folgten umfangreichere Büchersammlungen aus Auktionen von Bibliotheken aufgehobener Klöster. An Bücherspenden von Einzelpersonen sind u.a. 15 Inkunabeln des Petrus Schreiber (1731-1815, Chorherr und Bibliothekar in Herzogenburg) zu nennen. Ende des 19. Jhs umfaßte die Stiftsbibliothek etwa 50.000 Bände, darunter 253 Inkunabeln und 436 Handschriften. 1905 kamen mit der Schloßbibliothek Walpersdorf der Gräfin Maria Falkenhayn (1865-1956) 30.000 Bände und 30 Inkunabeln, darunter auch Werke mit Besitzvermerken der Jörger, Colloredos und der Herrschaften Droß und Ottenschlag. Danach folgte die fachgerechte Katalogisierung des Inkunabelbestandes von Franz Reininger, veröffentlicht 1908. In der Zwischenkriegszeit begannen Notverkäufe von Drucken des 15. und 16. Jhs (1927 18 Inkunabeln), die bis in die 1960er Jahre fortgeführt wurden, um große laufende Kosten zu decken. Sie betrafen vor allem die Inkunabeln nichttheologischen Inhalts. Die Stiftsbibliothek weist heute 33.000 vor 1900 erschienene Werke auf. INK:
146, davon 1 Mehrfachexemplar. Korrekturen zum Verzeichnis Reiningers: Ergänzungen nach Reininger:
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Stand: Juni 2005 |