Heiligenkreuz, Zisterzienser
Bibliothek der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz, Niederösterreich


Stift Heiligenkreuz
2532 Heiligenkreuz
(02258) 8703
Homepage: http://www.stift-heiligenkreuz.org/Bibliothek.bibliothek.0.html

Bibliothek:
(02258) 8703-158 P. Domenicus Trojan
(02258)8703-166 Herrn Johannes Gleissner
bibliothek@stift-heiligenkreuz.at

 

Benützung nach Voranmeldung

G: Das Zisterzienserstift wurde 1133 vom Kloster Morimond aus gegründet. Eine Büchersammlung sowohl aus mitgebrachten als auch in Heiligenkreuz geschriebenen Kodizes ist seit der Gründungszeit bezeugt (1136 bereits 70 Handschriften). Sie wuchs vor allem durch das Skriptorium im Kloster beträchtlich. Die wissenschaftliche Tätigkeit der Mönche, auch an der Wiener Universität, dürfte zu überregionaler Bedeutung der Bibliothek beigetragen haben. So wird im Archiv ein Schreiben des Äneas Sylvius Piccolomini von 1449 aufbewahrt, in dem der spätere Papst um die Entlehnung einiger Werke bittet. Ein Inventar von 1584 erwähnt ein „schraibstuebl mit zwayhundert und fünfzig stück pücher clain und groß“. 1651 wurde ein neues Bibliotheksgebäude fertiggestellt; in den folgenden Jahren vermehrten großzügige Ankäufe den Bestand. Die Türkeninvasion 1683 zerstörte jedoch große Teile der florierenden Sammlung und ihr Gebäude. Unter Abt Klemens Schäffer (reg. 1658-1693) begann die Wiederherstellung, wobei der ursprüngliche große Saal geteilt und von Altomonte und Rottmayr mit allegorischen Fresken zu Wissenschaft und Theologie verziert wurde (Gartensaal und Goldener Saal). Die thematisch geordneten Bücher bekamen im 18. und 19.Jh durch Nachlässe von Konventualen (u.a. 1200 Bde von P. Malachias Knoll, 1783-1844), Schenkungen von Adeligen und Erwerbungen für die 1804 eingerichtete Hauslehranstalt so großen Zuwachs, daß bald weitere Räume für die Bibliothek adaptiert wurden. Den 1825 bis 1848 erstellten Bandkatalog löste ein 1922 überarbeiteter Zettelkatalog ab. In der Zeit der Wirtschaftskrise mußten einige Inkunabeln und Handschriften verkauft werden; von Kriegsschäden blieb die Bibliothek jedoch verschont.
Seit 1970 wurden mehrere Bestandsgruppen umgeordnet und mit einer Neukatalogisierung begonnen, um die etwa 75.000 Titel für die hausinterne Studienbibliothek besser zu erschliessen. Die Inkunabeln sind mit den Handschriften und einigen weiteren Drucken (vorwiegend des 16. Jhs) im „Handschriften-Zimmer“ verwahrt, einige wurden seit 1960 fachgerecht restauriert. Dort befinden sich in einem eigenen Kasten auch Handschriften, Frühdrucke und 10 Inkunabeln des Zisterzienserstiftes Neukloster (Rest siehe Wiener Neustadt, Neukloster).

INK: 97, davon 10 Bestand Neukloster.
Die Angaben folgen zwei hschr. Verzeichnissen zu Inkunabeln und Frühdrucken (Heft mit Kurztiteln, Kartei nach Autoren, aktualisiert) und wurden durch Autopsie vor Ort ergänzt; die Vollständigkeit aller Exemplare konnte nicht immer überprüft werden.

16.Jh: HS 14.B/10 Beroaldus, Orationes=Paris, Francois Regnault [1515]
HS 17.A/3= Campanus, Opera, 1502
Bestand Neukloster 56.B.23=VD 16 S-6058
Nicht eindeutig bestimmt (meist 16. Jh):
HS 17.B/4 Biblia mit Postilla Nikolaus de Lyra, pars 3 (wohl nach 1500, Satzvariante von H 3172)
HS 14.E/9 Pelbartus de Temesvar: Sermones Pomeriis de sanctis, Pars hyemalis (50 Z., 2 Sp.,Type 9 des Heinrich Gran, Hagenau, nach 1500)
HS 15.D/10 Duns Scotus: 16. Jh
HS 15.C/27 Fragmente eines Psalteriums, deutsch: Type M44 Kachelofen/Lotter, Leipzig, 16.Jh
HS 6.E/8 unvollständig: Jacobus de Voragine: Legenda aurea, latein. (2 Sp., 47 Z., Type G, ähnlich M 59, aber 20 Z.=75 mm).

 
Stand: Dezember 2004