Hall, WaldaufB
Ritter-Waldaufbibliothek der Pfarre St. Nikolaus, Hall, Tirol


Seit 2004 als Dauerleihgabe in Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol in Innsbruck
Innrain 50
6010 Innsbruck
(0512) 507-2400
Homepage: www2.uibk.ac.at/ub/
Inkunabeln: Sondersammlungen 507-2425, Mag. Peter Zerlauth

Information zur Bibliothek:
Mag. Klaus Brunner
Tiergartenstraße 39
6020 Innsbruck

 
G: Die Büchersammlung geht auf den kaiserlichen Diplomaten Florian Waldauf (um 1450-1510, auch Ritter von Baldauf) zurück, urkundlich hervorgetreten als Verhandler der Hochzeit Maximilians (Antwerpen 1495). Er lebte seit 1492 auf Rettenberg (bei Hall) und stiftete mit seiner Frau Barbara 1501 eine Marienkapelle in Hall mit Predigtamt und dazu zahlreiche Bücher, die als Ketten-Bibliothek in der Kapelle aufbewahrt, von der Stadt Hall verwaltet und vermehrt werden sollten. Die Bibliothek wurde in der Folgezeit weniger durch Ankauf als durch Nachlässe und Schenkungen erweitert (darunter auch ein Band mit Exlibris von Johannes Eck). Hinzu kamen 235 Bücher aus dem aufgehobenen Jesuitenkolleg und einige Werke aus dem Damenstift in Hall.
Im Ersten Weltkrieg ging das Stiftungsvermögen verloren. Zum Schutz vor Beschlagnahme wurden im Zweiten Weltkrieg wertvolle Bücher an Privatpersonen verteilt, die danach nicht mehr zurückkamen. 1964 wurden Drucke des 18. Jhs verkauft. Erst seit den 1980er Jahren folgten Versuche, die noch vorhandene Sammlung zu bewahren, zu katalogisieren und die verlorenen Teile zu rekonstruieren. Der detaillierte, 1983 gedruckte Katalog von Klaus Brunner dokumentiert 2083 Titel in etwa 3000 Bänden. Seit 2004 befindet sich die Waldauf-Bibliothek als Dauerleihgabe in der Universitäts- und Landesbibliothek für Tirol in Innsbruck.

INK: 14 (16 Bde), Angaben nach Klaus Brunner: Katalog der Ritter-Waldauf-Bibliothek. Eine ehemalige Predigerbibliothek in Hall/ Tirol. München, New York, London, Paris 1983.
Als Ergänzung dazu publizierte Klaus Brunner eine Liste der rekonstruierten fehlenden 61 Inkunabeln (mit Hainnummern) in: Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekare 56 (2003) 2, S.51-53.

 
Stand: 2010