Benützung nach Vereinbarung.
G:
Die Niederlassung der Dominikaner in Graz geht auf Friedrich III. zurück, der dem Orden 1466 eine
Kapelle in der Judengasse schenkte. Daneben errichteten Patres aus Wien eine neue Predigerkirche „Zum
Heiligen Blut“ (heutige Stadtpfarrkirche in der Herrengasse) und legten auch eine Büchersammlung
an. Als 1585 die Jesuiten zur Gegenreformation nach Graz gerufen wurden, mußten die Dominikaner aus
der Grazer Innenstadt in die Vorstadt, zur kleinen Andräkirche, weichen. Um die 1616 neuerbaute
Barockkirche entstand in den Folgejahren ein Ausbildungszentrum für die Novizen der Steiermark,
Kärntens und Ungarns. Die Bibliothek wurde zur Studienbibliothek ausgebaut. Während der
Unruhen 1807 wurden die Dominikaner enteignet und mußten neuerlich ihre Niederlassung aufgeben.
Sie übernahmen schließlich die St.Anna-Pfarre am Münzgraben, wo sie nach einer
Unterbrechung wegen Nachwuchsmangels (1832-57 von Jesuiten verwaltet) wieder ein Kloster mit Noviziat
führten: 1856 wurden die Konvente von Böhmen, Mähren, Niederösterreich, Steiermark,
Kärnten und Ungarn zur „Reichsprovinz“ zusammengeschlossen und in Graz ein Noviziat
strenger Observanz errichtet. Das Studium generale wurde bis 1938 betrieben. 1944 zerstörten
Bombentreffer die St. Annakirche, die Bibliothek erlitt dabei großen Schaden.
In der Nachkriegszeit wurde der Bestand der Konventsbibliothek durch Ankauf und Nachlässe von
Ordensbrüdern erweitert. Etwa 16000 Titel sind nach Sachgebieten geordnet aufgestellt.
INK:
34, davon eine Dublette. Angaben nach Teilen des Autorenkataloges sowie den Katalogen für
Signaturenzusätze „F“ und „S“, welche die Mehrheit der Frühdrucke
verzeichnen; durch Autopsie einiger Exemplare ergänzt.
Darüberhinaus sind im Gesamtbestand möglicherweise noch einige Inkunabeln ohne
Signaturenzusätze vorhanden.
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