Graz, Diözese
Bibliothek des Bischöflichen Ordinariats der Diözese Graz-Seckau, Diözesanarchiv, Graz, Steiermark


Bürgergasse 2/IV
8010 Graz
Postanschrift: Bischofplatz 4, 8011 Graz
http://www.graz-seckau.at/dioezesanarchiv/
(0316) 8041-358 Dr. Alois Ruhri, Diözesanarchivar
archiv@graz-seckau.at

 

Öffnungszeiten: Dienstag–Freitag 8–12, Donnerstag 13–19 Uhr.

G: Die Gründung des Bistums Seckau durch den Salzburger Erzbischof Eberhard II. erfolgte 1218. Bis 1786 war das Chorherrenstift Seckau (Obersteiermark) offizieller Bischofsitz, daneben waren aber seit dem Mittelalter auch Schloß Seggau (bei Leibnitz) und der Bischofshof in Graz Residenz. Die ältesten heute noch erhaltenen Bestände der Bistumsbibliothek stammen aus dem Besitz Bischofs Mathias Scheit von Westerstätten (reg.1482-1512), ein Teil gelangte später in die Grazer Universitätsbibliothek. 1585 wurde die „Bibliotheca seccoviensis“ erstmals mit 488 Werken urkundlich erwähnt. Bischof Martin Brenner (reg.1585-1615) ließ beträchtliche Mittel in Neuanschaffungen, repräsentative Einbände und die Errichtung eines eigenen Bibliotheksgebäudes in Graz fließen. Im 17. Jh wurde die Bistumsbibliothek wieder nach Seggau verbracht, wo sie auch nach den josephinischen Regulierungen (1786 wurde der Grazer Bischofshof offizieller Sitz der Seckauer Bischöfe) blieb. Damals dürften einige jener Bände in die Bistumsbibliothek gelangt sein, die Besitzvermerke des unter Josef II. aufgehobenen Augustinerklosters St. Johann bei Herberstein tragen.
Im Bischofssitz in Graz (seit 1963 Diözese Graz-Seckau) entstand eine eigene Ordinariatsbibliothek. Mit der Zusammenlegung der beiden Bibliotheken wurde nach 1900 begonnen, aber erst 1994 konnte die geordnete Aufstellung des Gesamtbestandes in neuadaptierten Räumlichkeiten des Diözesanarchivs in Graz erfolgen.
Zuwachs für den Altbestand kommt aus den vor Ort nicht mehr zu betreuenden historischen Pfarrbibliotheken der Diözese, die in Treuhandverwahrung übernommen werden, darunter der Bestand der Pfarre Radkersburg. Die Pfarrbibliothek aus Göß bei Leoben enthält Inkunabeln, die wohl aus dem um 1020 gegründeten steirischen Damenstift stammen. Dessen Kirche war nach der Aufhebung des Stiftes Domkirche der Diözese (1786-1859).

Lazaristen-Bibliothek: Die Provinzbibliothek der Lazaristen wurde vom Diözesanarchiv 1997/98 angekauft. Der Bestand stammt aus der 1853 in Graz gegründeten Niederlassung der Lazaristenprovinz (Mariengasse 24). Die Büchersammlung (etwa 3400 Bde vor 1900) diente wohl Studien im Rahmen der Hauslehranstalt, nahm aber auch Bestände von Konventbibliotheken in Wien sowie Nachlässe von Konventmitgliedern auf. Die Herkunft der ältesten Werke ist ungeklärt.

INK: 77. Angaben nach einer 2004 erstellten Titelliste, gegliedert nach den Bestandskomplexen Lazaristen-Bibliothek, Gösser Bestand und Diözesan-Bibliothek. Der größte Teil wurde am Exemplar überprüft und bestimmt, worauf die zahlreichen Bestandssignaturen hinweisen.
Diözesan-Bibliothek 16.253 II: 16. Jh.

 
Stand: November 2004