Gmunden, Kapuziner
Bibliothek des Kapuzinerklosters Gmunden, Oberösterreich
 
Vormals: Klosterplatz 2, 4810 Gmunden
 
Die Inkunabeln aus der Kapuzinerbibliothek wurden 2008 nach Innsbruck verlagert:


Provinzbibliothek der Österreichischen Kapuzinerprovinz
Kaiserjägerstraße 6
6020 Innsbruck
(0512) 58491427
www.kapuziner.at/zentralbibliothek
Bibliothekar: Manfred Massani
manfred.massani@kapuziner.at

 

G: Das Kloster wurde auf Wunsch von Kaiser Ferdinand II. 1636 durch Anton Spindler, Abt von Garsten, gegründet. Erbauung und Erhaltung waren dem für die Verwaltung der Region Salzkammergut in Gmunden eingerichteten Salzamt übertragen. Während der Gegenreformation betreuten die Kapuziner von dort aus verschiedene Missionsstationen im Salzkammergut. Die dabei verwendeten Bücher, vorwiegend Liturgica und Predigtliteratur, wurden nach Auflösung dieser Stützpunkte wieder ins Gmundner Kloster zurückgebracht. Manche Einträge in den älteren Bänden weisen diese wechselnden Standorte und Besitzverhältnisse nach. Die Büchersammlung in Gmunden wuchs, wie bei Bettelorden üblich, durch Schenkungen und Erbschaften. So kam juridische Literatur 1739 aus dem Nachlaß des Carolus Josephus von Frey, Herr in Müllwang und Weyer. Weitere Bestände gelangten während der josephinischen Reformen aus den aufgelösten Nachbarklöstern Wels, Freistadt und Steyr nach Gmunden. Einige Dubletten, besonders Werke von Autoren des Kapuzinerordens, blieben aus der hier zwischengelagerten Linzer Kapuzinerbibliothek zurück, die 1961 wieder nach Linz transferiert wurde.
Während des Zweiten Weltkrieges, als das Kloster von den Nationalsozialisten aufgehoben worden war, rettete man die Bücher durch Aufbewahrung bei Privatpersonen. Transport und unsachgemäße Lagerung führten jedoch zu Beschädigungen, der alte handschriftliche Katalog ging verloren. Seit den siebziger Jahren nahm die Bibliothek Dubletten aus den Beständen der Wiener Kapuzinerprovinz auf. Für den Altbestand bis 1800 renovierte man 1984 den Bibliotheksraum mit Eisentür. Dieser eigentliche Gmundner Bestand umfaßt 1770 bis 1800 erschienene Titel in etwa 2000 Bänden.
2008 wurde der Altbestand einschließlich der Inkunabeln von Gmunden in die Provinzbibliothek der Österreichischen Kapuziner nach Innsbruck gebracht.

INK: 21, Angaben nach aktueller Bestandsliste und Autopsie vor Ort (Gmunden).
Zwei der „Inkunabeln“ 16. Jh (Heinrich Gorichem, 1502; Johannes Herolt, 1510).

 
Stand: Jänner 2009