Fiecht, Benediktiner |
Benediktinerabtei St. Georgenberg-Fiecht, Tirol |
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Benützung: nach Vereinbarung G: Das Kloster Fiecht-St. Georgenberg wurde 1138 gegründet. Über die mittelalterliche Bibliothek ist nichts bekannt, ein Skriptorium ist nicht nachzuweisen. Die erhaltenen Handschriften – heute nur mehr z.T. in Klosterbesitz – dokumentieren die Nähe zum Benediktinerkloster Tegernsee. Die ersten gedruckten Bücher wurden unter Abt Kaspar II. Augsburger (reg. 1469-91) gekauft, einige stammen auch aus seinem Besitz. Der Reformabt stand mit den humanistischen Gelehrten Johannes Fuchsmagen, Johannes Hinderbach und Enea Silvio Piccolomini in Verbindung und verfaßte die erste gedruckte Chronik Georgenbergs, das Georgenberger Heiltumsverzeichnis (Augsburg, Sorg 1480).Der kontinuierliche Aufbau von Kloster und Bibliothek erlitt 1637 durch einen größeren Brand einen Rückschlag. Neubaupläne unter Abt Benedikt Herschl wurden zugunsten des Wiederaufbaus nicht verwirklicht. Die Büchersammlung wurde in 12 Sachgruppen neu geordnet und erhielt zwischen 1640 und 1660 einen ersten Katalog, der bis 1671 ergänzt wurde. Er dokumentiert etwa 2000 Titel. 1705 wurde das Kloster neuerlich von einem Brand verwüstet. Die Wiedererrichtung prägte die erste Hälfte des 18. Jhs. 1756 richtete das Stift eine Schule und eine theologische Hauslehranstalt ein. In der Folge wurden vermehrt Bücher auch als Lehrmittel angeschafft. 1781 erhielt die Bibliothek etwa 2000 Bände aus dem Nachlaß des kaiserlichen Beamten und Schreibers Felix Jakob von Graben (1701-1781), der seine letzten Jahre in Fiecht verbracht hatte. Unter der Herrschaft Bayerns (1807-1816) wurde das Kloster vorübergehend aufgehoben und mußte zahlreiche Bücherkisten sowie den Bibliothekskatalog an das baierische Landeskommissariat und die Universitätsbibliothek Innsbruck abliefern. Nur ein Teil dieser Bestände wurde in den Folgejahren zurückerstattet. Im 19. Jh wurde der Unterricht an der theologischen Hauslehranstalt wieder aufgenommen. Um die Mitte des Jahrhunderts, möglicherweise in Verbindung mit dem großen finanziellen Aufwand durch die Grundentlastung 1849, verkaufte Abt Pockstaller zahlreiche Handschriften und Inkunabeln an das Birett’sche Antiquariat in Augsburg (Fidelis Butsch). Viele dieser Bände befinden sich heute in der British Library in London. 1938 wurde die Schule im Stift aufgelöst, es folgten Einquartierungen und 1941 die Aufhebung des Klosters, die Bibliothek erlitt Kriegsschäden. Nach der Wiederherstellung und Neuordnung in der Nachkriegszeit ist die Bibliothek seit 1961 in einem eigenen Trakt untergebracht. An der umfassenden Katalogisierung des Gesamtbestandes (ca. 45000 Bände) wird gearbeitet. INK:
292, davon 5 Mehrfachexemplare. Nicht eindeutig identifiziert: 16. Jh: Korrekturen zum Katalog: |
Stand: Dezember 2005 |