Brixen i.T., Taz-B
Taz-Bibliothek der Pfarre Brixen im Thale, Tirol


Röm.kath. Pfarrhof
Dorfstraße 88
6364 Brixen im Thale
(05334) 8161
Homepage: www.brixen.tirol.gv.at
E-Mail: pfarramt.brixen@aon.at

 

Benützung: nach Voranmeldung im Pfarramt. Kontaktpersonen Dr.Dr. Sebastian Posch und Pfarrer Mag. Michael Anrain

G: Die Bibliothek in Brixen im Tiroler Unterland entstand als private Stiftung des Wilhelm Taz (um 1410-1485). Wahrscheinlich in Mähren geboren, war der Kanoniker zunächst Sekretär Kaiser Sigismunds, seit 1437 Kanoniker in Freising. 1442, als Sekretär in der kaiserlichen Kanzlei unter Friedrich III., leitete er in Vertretung des kaiserlichen Kanzlers Caspar Schlick vorübergehend die Kanzlei. Nach einem Streit mit dem damals ebenfalls als Sekretär wirkenden Aeneas Silvius Piccolomini mußte er diesem jedoch die Agenden überlassen und zog sich, wohl um 1442, in die Pfarre Brixen zurück, die er bis zu seinem Tod betreute. 1473 vermachte er seine Büchersammlung der Pfarre Brixen als Beitrag zur Bildung der im regionalen Umfeld wirkenden Kleriker. Die Bände sind ehemalige Kettenbücher und weisen den Besitzvermerk von Taz auf. Der Absicht des Stifters folgend, wurde der Grundstock in den folgenden Jahren durch Bücherschenkungen von Pfarrherren und Vikaren erweitert (z.B. 1484 von Nikolaus Mausl, um 1600 durch Pfarrherr Ulrich Rassler, möglicherweise auch durch Pfarrherr Anton Ramponi, 1626-1646 in Brixen, sowie Pfarrer Maximilian Schroz, gest. 1673). 1739 ließ Pfarrherr Johann Michael Pauer die Büchersammlung, damals um die 50 Bände, neu ordnen. Es ist kein Katalog aus älterer Zeit vorhanden, die Bände aus dem 15. und 16. Jh wurden jedoch mit Rückenschildern gekennzeichnet.
Bis zur Gegenwart ist der Stiftungsbestand Teil der Pfarrbibliothek (330 Bände) und im Obergeschoß des Brixener Dechanthofes untergebracht.

INK: 20
Angaben nach der detaillierten „Übersicht über die Inkunabeln“, Anhang III in Walter Neuhauser: Die Taz-Bibliothek. In: Brixen im Thale 788-1988. Ein Heimatbuch. Hrsg. Sebastian Posch. Innsbruck 1988 (Schlern-Schriften 281), S.202-222.

Derzeit nicht eindeutig bestimmt:
Ink 7/8 (Albertus Magnus, De eucharistiae sacramento), ein mit H 456 vermischter und in die Bände Ink 7 und 8 getrennter Druck (unvollständig, ähnlich Zainer, jedoch keine gedruckte Blattzählung).

 
Stand: November 2005