|                           Die Kartensammlung der Österreichischen Nationalbibliothek 
                          zählt aufgrund ihrer umfangreichen und wertvollen 
                          Bestände weltweit zu den bedeutendsten Institutionen 
                          ihrer Art.  Karten, Atlanten und Werke geographischen Inhalts sind 
                          bereits im 16. Jahrhundert in der habsburgischen Büchersammlung 
                          nachweisbar. Bedeutende Cartographica gelangten durch 
                          die Fugger-Bibliothek sowie die Sammlungen des Prinzen 
                          Eugen von Savoyen (mit dem 50-bändigen Atlas Blaeu-Van 
                          der Hem) und des Freiherrn Philipp von Stosch (dessen 
                          Sammelatlas 324 Bände umfasste) in die Hofbibliothek. 
                         Das wachsende Interesse an Karten führte ab den 
                          1830er Jahren zur Trennung von kartographischen Materialien 
                          und Kunstblättern. Gegen Ende des Jahrhunderts 
                          nahm die Gründung einer selbständigen geographischen 
                          Spezialsammlung, in der ein großer Teil der Geographica 
                          und Cartographica der Hofbibliothek zusammengeführt 
                          werden sollte, Gestalt an. | Anfang 1906 konnte der Lesebetrieb aufgenommen 
                          werden. Nun begann neben einer gezielten Sammelpolitik 
                          auch die wissenschaftliche Bearbeitung der Objekte. 
                          Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam es durch die 
                          Übernahme von Karten, Atlanten und geographisch-topographischen 
                          Ansichten der ehemaligen Habsburgischen Fideikommiss-Bibliothek, 
                          der Grafischen Sammlung Albertina und des ehemaligen 
                          Militärgeographischen Instituts zu einer beträchtlichen 
                          Bestandsvermehrung.  1953 wurde durch das Unterrichtsministerium die Einrichtung 
                          einer staatlichen Globensammlung in den Räumlichkeiten 
                          der Kartensammlung beschlossen, die 1956 eröffnet 
                          werden konnte. Die systematisch erweiterte und durch 
                          großzügige Leihgaben aufgewertete Kollektion 
                          übersiedelte im Herbst 2005 in das neue Globenmuseum 
                          im Palais Mollard (Herrengasse). | Durch den Aufbau einer topographisch-geographischen 
                          Ansichtensammlung wurden auch kartenverwandte bildliche 
                          Quellen in das Sammlungsprofil aufgenommen. Somit kann 
                          das gesamte Spektrum angeboten werden: Karten, Pläne, 
                          Atlanten, die entsprechende Fachliteratur, Reisewerke 
                          (Beschreibungen, Berichte, Führer, Bildbände), 
                          geographisch-topographische Ansichten sowie dreidimensionale 
                          Objekte (Globen, Modelle, Reliefs).  Zum 100-Jahr-Jubiläum steht nun der gesamte Kartenbestand 
                          in einem online-Katalog den BenutzerInnen weltweit zur 
                          Recherche zur Verfügung und die digitale Präsentation 
                          der 50 wichtigsten und attraktivsten Cartographica vermittelt 
                          anschaulich die Bedeutung der Kartensammlung der Österreichischen 
                          Nationalbibliothek. |