Die Fresken im "Friedensflügel"

Aurora: Lünette über dem ersten Säulenpaar des Friedensflügels

Im nördlichen Teil des Saales, dem heutigen Besuchereingang gegenüber, befand sich der Eingang für den Hof und den Kaiser. Von hier aus beginnt die prinzipielle Besichtigung nach dem ikonographischen Programm Conrad Adolph von Albrechts.
Der Besucher erblickt zuerst in der auf zwei mächtigen Säulen ruhenden Lünette ("Circelbogen") das Fresko der "Aurora Musis benigna". Dieses Fresko, das den Sonnenwagen Apolls mit dem Gott als Sonnenscheibe und seitlich davon Aurora, die Morgenröte, darstellt, welche die Dämonen der Nacht vertreibt, trägt auch die Anfangssignatur Daniel Grans mit der Jahreszahl 1726.

Die Verbindung von geordnetem, sich stets wiederholenden Tages- und Jahreslauf mit dem Ablauf der geordneten Herrschaft ist ein fester Bestandteil allegorischer Geschichtsdarstellung in der europäischen Herrschaftsikonographie. Sie setzt sich fort im ornamentalen Schmuck und streifenförmig angeordneten Goldgrisaillen, die das Deckengemälde dieses Raumabschnittes rahmen. Dieses Fresko stellt die "Divina Sapientia" und das "Studium der himmlischen Dinge" dar: das "alles einsehende Auge der Göttlichen Weisheit", die Theologie und die "Gelehrten-Bemühung". Das ikonographische Programm des "Friedensflügels" wird abgeschlossen durch die Darstellung Apolls im Parnass im "Circelbogen" auf der Seite des Kuppelraums.


last update 03.02.2012