Sonnenfinsternis 1669

Kangxi banian siyue chu yi ri guihai shuo rishi tu   -   康熙八年四月初一日癸亥朔日食圖
Typus eclipsis solis anno Christi 1669, Imperatoris Cam Hy octauo, die primo lunæ 4æ, id est, die 29mo Aprilis, ad Meridianum Pekinensem; nec non imago adumbrata diuersorum digitorum in singulis Imperij Sinensis Provincijs observatorum. - [Peking] 1669. 1 gef. Bl.

Österreichische Nationalbibliothek, Sign.: Sin.46-C.Alt.Sin

Detailinformation

Diese von dem flämischen Jesuiten Ferdinand Verbiest (1623-1688) im Vorfeld der Sonnenfinsternis vom 29. (beziehungsweise 30.) April 1669 erstellte Berechnung sollte dem Kaiserhof in Peking die Fähigkeiten der Jesuitenmissionare in den Bereichen Astronomie und Mathematik demonstrieren Diese Sonnenfinsternis war die erste, nachdem der Kaiser die Einschränkungen für die Arbeit der Missionare aufgehoben hatte. Die Jesuiten hatten zu diesem Zeitpunkt wieder weitgehende Bewegungsfreiheit und Zugang zu ihren astronomischen Instrumenten.
Die Darstellung, die auch Angaben darüber enthält, wie die Sonnenfinsternis in den Hauptstädten der einzelnen Provinzen Chinas zu sehen sein würde, ist ein Beispiel für den im 17. Jahrhundert verstärkt einsetzenden wissenschaftlichen Austausch zwischen Europa und China.
Das kolorierte Blatt liegt in Leporello-Faltung (und somit vermutlich in seiner ursprünglichen Form) vor.

Provenienz: erstmals 1837 in Endlichers Verzeichnis der chinesischen Bücher erwähnt; könnte von in China tätigen österreichischen Jesuitenmissionaren nach Wien gesandt worden sein.

 

 


last update 03.02.2012