Kaiserliche Lobschrift

Epitaph für Gabriel de Magalhães SJ (1610-1677). - Vgl. Endlicher, Stephan, Verzeichniss der chines. und japan. Münzen d. k.k. Münz- und Antiken-Cabinetes in Wien, Wien 1837. Nr. CXXIII: Tituli honorifici quos Imperator Sinarum (Kang-hi) anno imperii sui decimo sexto (1677) contulit Patri Gabrieli Magelhans Societatis Jesu . - Kaiserliches Edikt. - Kangxi shiliu nian siyue chu liuri [i.e. 7. Mai 1677].

Österreichische Nationalbibliothek: Sign. Sin 75-C.Alt.Sin

Detailinformation

Unmittelbar nachdem er am 7. Mai 1677 vom Tod des Jesuiten Gabriel de Magalhães (chines. Name: An Wensi  安文思 ; gest. 6. Mai 1677) erfahren hatte, ordnete der Kangxi-Kaiser (reg. 1662-1722) an, den Missionar feierlich zu bestatten. Drei hochrangige Würdenträger überbrachten den Jesuiten neben Geld und zehn großen Stücken Damast auch ein Schreiben des Kaisers, in welchem dieser die Verdienste und die Persönlichkeit des Verstorbenen würdigte.

Diese kaiserliche Lobschrift wurde von Lodovico Buglio SJ (1606-1682) in seiner biographischen Würdigung Magalhães’  übersetzt und 1688 als Anhang zu Magalhães’ posthum veröffentlichter Nouvelle relation de la Chine, einer im weitesten Sinne landeskundlichen Darstellung, gedruckt (Abrégé de la vie et de la mort du R. Père Gabriel de Magaillans).

Gabriel de Magalhães (1609-1677) wurde in der Nähe von Coimbra (Portugal) geboren. 1625 trat er in den Jesuitenorden ein. Nach dem Abschluss seiner philosophischen und rhetorischen Studien wurde er nach Goa (Indien) entsandt. Ursprünglich nach Japan bestimmt, traf er 1640 in China ein, wo er einige Jahre später in der Provinz Sichuan die blutigen Unruhen am Übergang von der Ming- (1368-1644) zur Qing-Dynastie (1644-1912) miterlebte. Von 1648 bis zu seinem Tod – also rund drei Jahrzehnte – hielt sich Magalhães in Peking auf und verließ die Stadt lediglich einmal, um im kaiserlichen Auftrag nach Macao zu reisen.

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last update 03.02.2012