FAQ

Austrian Books Online  - Häufig gestellte Fragen
Stand: 22.06.2011

    Allgemeine Fragen

  1. Warum ist die Österreichische Nationalbibliothek eine Partnerschaft mit Google eingegangen?
  2. Warum will Google mit der Österreichischen Nationalbibliothek zusammenarbeiten?
  3. Was ist das Google Bücher-Programm?
  4. Was macht die Besonderheit des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek aus, der im Rahmen des Projekts mit Google digitalisiert wird?
  5. Wie viele Bücher werden digitalisiert?
  6. Werden Werke in unterschiedlichen Sprachen digitalisiert?
  7. Seit wann läuft das Projekt?
  8. Wie lange wird das Projekt dauern?
  9. Was erhält die Österreichische Nationalbibliothek im Gegenzug dafür, dass sie ihre Bücher Google zur Digitalisierung zur Verfügung stellt?
  10. Welche Pläne hat die Österreichische Nationalbibliothek mit den digitalisierten Werken?
  11. Welchen Nutzen bringt das Projekt für BenützerInnen der Österreichischen Nationalbibliothek?
  12. Welchen Nutzen bringt das Projekt allgemeinen Internet-NutzerInnen?
  13. Wie passt das Projekt zum Leitbild der Österreichischen Nationalbibliothek?
  14. In welcher Beziehung steht das Projekt zu Europeana / zur Europäischen Digitalen Bibliothek?

    Fragen zur Benützung

  15. Werden die digitalisierten Bücher über den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich sein?
  16. Wie werde ich nach einem digitalisierten Buch suchen können?
  17. Werden die digitalisierten Bücher auch im Volltext durchsuchbar sein?
  18. Wird es möglich sein, komplette Bücher online zu lesen?
  19. Werden digitalisierte Sammelwerke auf Ebene der einzelnen Artikel durchsuchbar sein?
  20. Ich bin an einem Buch interessiert. Wie erfahre ich, wann es im Rahmen des Projektes digitalisiert wird?

    Fragen zu Google Bücher

  21. Seit wann läuft Googles Buchprojekt mit Bibliotheken?
  22. Welche anderen Bibliotheken nehmen am Google Bücher-Bibliotheksprogramm teil?
  23. Wo kann ich Beispiele von Büchern sehen, die Google für Bibliotheken digitalisiert hat?
  24. Kann ich Google Bücher bereits jetzt nutzen?
  25. Wo kann ich die Datenschutzbestimmungen zum Google Bücher-Service nachlesen?

    Rechtliche Fragen

  26. Geht die Österreichische Nationalbibliothek einen Exklusivvertrag mit Google ein?
  27. Erwirbt Google Rechte an den Werken, die digitalisiert werden?
  28. Werden auch Bücher digitalisiert, die urheberrechtlich geschützt sind?
  29. Welche Werke sind urheberrechtsfrei?
  30. Sind bestimmte urheberrechtsfreie Werke der Österreichischen Nationalbibliothek aus dem Projekt ausgeschlossen?
  31. Wird die Österreichische Nationalbibliothek Google in Zukunft gestatten, auch nicht-urheberrechtsfreie Werke zu digitalisieren?
  32. In welchem Zusammenhang steht die Kooperation zwischen Google und der Österreichischen Nationalbibliothek mit der Sammelklage von Verlegerverbänden und Autoren gegen Google in den USA (bzw. dem sog. „Google Book Settlement“)?
  33. Wo finde ich weitere Informationen zum sog. „Google Book Settlement“?

    Fragen zum Projekt

  34. Wer finanziert das Projekt?
  35. Welchen Einfluss hat das Projekt auf die übrigen Digitalisierungsprojekte der Österreichischen Nationalbibliothek?
  36. Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Digitalisierungsprojekten der Österreichischen Nationalbibliothek?
  37. In welcher Beziehung steht die Partnerschaft mit Google zu anderen Projekten der Österreichischen Nationalbibliothek im Bereich der Digitalen Bibliothek?
  38. Wo findet die Digitalisierung statt?
  39. Kann das Digitalisierungszentrum besichtigt werden? Wie werden die Bücher von Google digitalisiert?
  40. Wie hoch ist die Qualität der Digitalisate?
  41. Wie werden die Bücher für die Digitalisierung ausgewählt?
  42. Werden besonders wertvolle Bücher Teil des Projekts sein?
  43. Werden die Bücher durch die Digitalisierung beschädigt?
  44. Was geschieht mit den Büchern, die digitalisiert wurden?
  45. Wenn ich ein Buch benötige, das gerade digitalisiert wird: wie lange muss ich warten, bis es wieder verfügbar ist?
  46. Wird die Österreichische Nationalbibliothek als Quelle der Digitalisate identifizierbar sein?
  47. Wird Google Werbung im Zusammenhang mit digitalisierten Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek anzeigen?
  48. Wird die Benützung von Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek über Google Bücher in Zukunft kostenpflichtig sein?
  49. Wird das Projekt Einfluss darauf haben, wie die Österreichische Nationalbibliothek in Zukunft gedruckte Werke sammelt und archiviert?
  50. Welchen Einfluss hat das Projekt auf die Konservierung und Restaurierung des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek?
  51. Wie berücksichtigt die Österreichische Nationalbibliothek Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit diesem Projekt?
  52. Kann ich die in dem Projekt erstellten Digitalisate käuflich erwerben?
  53. Wo finde ich zusätzliche Informationen zum Google-Buchprojekt?

 

Allgemeine Fragen

1. Warum ist die Österreichische Nationalbibliothek eine Partnerschaft mit Google eingegangen?

Die Partnerschaft mit Google ermöglicht es der Österreichischen Nationalbibliothek, ihren bedeutenden historischen Buchbestand zu digitalisieren und einem weltweiten Publikum online zugänglich zu machen. Das Projekt Austrian Books Online unterstützt somit eines der wichtigsten strategischen Ziele der Österreichischen Nationalbibliothek, ihre Bestände dem größtmöglichen BenützerInnenkreis uneingeschränkt zur Verfügung zu stellen.
Bereits seit mehreren Jahren arbeitet die Österreichische Nationalbibliothek am Aufbau einer Digitalen Bibliothek. Dazu gehört nicht nur die Sammlung, Archivierung und Bereitstellung elektronischer Medien, sondern auch die systematische Digitalisierung der Bestände. Durch die Partnerschaft mit Google kann die Digitalisierung des historischen Buchbestandes in einem Umfang vorangetrieben werden, der andernfalls undenkbar wäre.

Im Rahmen dieser Kooperation werden ausschließlich urheberrechtsfreie Werke digitalisiert.

Aus der Verantwortung für die Bewahrung von unikalen, äußerst seltenen und wertvollen Büchern erwächst auch die Verpflichtung, diese möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und gleichzeitig für die Nachwelt in optimalem Zustand zu erhalten. Mit der Digitalisierung des gesamten historischen Buchbestandes wird die Österreichische Nationalbibliothek dieser Verantwortung gerecht.

Die Österreichische Nationalbibliothek erhält digitale Kopien aller im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisierten Werke und wird diese über ihre Digitale Bibliothek zugänglich machen. Durch das Projekt werden historische Bestände online verfügbar, die häufig einzigartig und schwer auffindbar sind. Die digitalisierten Bestände werden im Volltext durchsuchbar sein. Durch die Anwendung moderner Suchtechnologien wird die Zugänglichkeit der digitalisierten Bücher in Zukunft ganz erheblich verbessert werden.

Das Projekt trägt auch zur Schonung und zur Erhaltung des wertvollen historischen Buchbestandes der Österreichischen Nationalbibliothek bei: da die Werke in Zukunft digital genutzt werden können, müssen sie nicht mehr in jedem Fall im Original eingesehen werden. Die digitalen Kopien werden im digitalen Archiv der Österreichischen Nationalbibliothek gesichert. Somit leistet dieses Projekt nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Demokratisierung des Wissens, sondern auch zur Erhaltung des in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrten Kulturerbes.

2. Warum will Google mit der Österreichischen Nationalbibliothek zusammenarbeiten?

Der historische Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek zählt zu den wichtigsten Sammlungen weltweit. Neben einer der größten Sammlungen historischer deutschsprachiger Bücher besitzt die Österreichische Nationalbibliothek auch bedeutende und umfangreiche nicht-deutschsprachige Bestände aus dem ost- und südosteuropäischen Raum.

Die Digitalisierung des historischen Buchbestandes der Österreichischen Nationalbibliothek wird Google Bücher bereichern und zum Ziel Googles beitragen, Bücher in allen Sprachen weltweit auffindbar und durchsuchbar zu machen.

Zudem verfügt die Österreichische Nationalbibliothek über einen kompletten elektronischen Katalog ihres historischen Buchbestandes. Diese wichtigen Daten werden die Qualität von Google Bücher weiter verbessern.

3. Was ist das Google Bücher-Programm?

Die Kooperation der Österreichischen Nationalbibliothek mit Google ist Teil des sogenannten Bibliothekenprojekts im Rahmen von Google Bücher. Google arbeitet weltweit mit einer Reihe von führenden Bibliotheken zusammen mit dem Ziel, viele Millionen Bücher zu digitalisieren und online zugänglich zu machen, um den NutzerInnen bei der Suche nach Büchern zu helfen.
Bücher, die nicht urheberrechtlich geschützt sind, können über Google Bücher vollständig online gelesen oder heruntergeladen werden.
Auch die digitalisierten Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek werden über Google Bücher (http://books.google.at/) zugänglich sein.
Sie finden weitere Informationen zu Google Bücher unter http://books.google.at/intl/de/googlebooks/about.html.

4. Was macht die Besonderheit des historischen Buchbestands der Österreichischen Nationalbibliothek aus, der im Rahmen des Projekts mit Google digitalisiert wird?

Als ehemalige kaiserliche Hofbibliothek des Habsburgerreiches ist die Österreichische Nationalbibliothek eine der wichtigsten kulturellen Schatzkammern Europas. Das erklärt sich nicht zuletzt aus der geographischen Ausdehnung des Habsburgerreiches und der wichtigen Rolle der Habsburger in der europäischen Geschichte.

Der historische Druckschriftenbestand der Österreichischen Nationalbibliothek umfasst insgesamt beinahe eine halbe Million Bände und zählt zu den fünf bedeutendsten Sammlungen historischer Bücher weltweit.

Von Anfang an wurde nicht nur nach repräsentativen Gesichtspunkten gesammelt, sondern systematisch nach wissenschaftlichen und künstlerischen Kriterien. Im Laufe ihrer Geschichte wirkten Gelehrte aus den verschiedensten europäischen Ländern an der Bibliothek: Holländer, Italiener, Deutsche, Slowenen, Tschechen, Polen, Kroaten, Österreicher. Die Geschichte der Bibliothek und ihrer Bestände ist ein Spiegelbild der geschichtlichen Vielfalt und des multinationalen Erbes Österreichs.

Bereits im 16. Jahrhundert wurden Regelungen über die kostenlose Ablieferung von Büchern an die Bibliothek erlassen, um den Bestand mit den immer zahlreicheren Neuerscheinungen erweitern zu können. Diese „Pflichtabgabe“ wurde 1808 auf die gesamte Monarchie aus­geweitet, wodurch die Bibliothek einen beachtlichen Zuwachs erfuhr. Neben den zahlreichen Büchersammlungen der Habsburger erweiterten wertvolle Privatbibliotheken wie die etwa 15.000 Bände der berühmten Bibliothek von Prinz Eugen von Savoyen (1737) die Bestände ebenso wie Bibliotheken aus öffentlichen Einrichtungen, z.B. der Wiener Universitätsbibliothek (1756).

Die etwa 44.000 Drucke des 16. Jahrhunderts gehören zum wertvollsten Bestand der Bibliothek. Neben weltberühmten Büchern wie der ersten vollständigen Übersetzung der Bibel ins Deutsche durch Martin Luther (1534) zählen dazu auch die ersten in Wien hergestellten Drucke, darunter das „Wiener Heiltumsbuch“ von 1502, das nicht nur einzigartig ist, sondern auch eine der ältesten Darstellungen des Wiener Stephansdoms enthält.

Aufgrund ihrer historischen Rolle besitzt die Österreichische Nationalbibliothek auch bedeutende und umfangreiche Bestände aus dem ost- und südosteuropäischen Raum. Nach der slowenischen Nationalbibliothek ist die Österreichische Nationalbibliothek die reichste Fundstätte südslawischer, vorwiegend slowenischer Reformationsdrucke. So befindet sich das erste slowenische Buch aus der Mitte des 16. Jahrhunderts ausschließlich an der Österreichischen Nationalbibliothek. Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt ebenso den ältesten Druck in bulgarischer Sprache. Am umfangreichsten sind Werke in tschechischer Sprache vertreten. Außerdem zählt die Österreichische Nationalbibliothek zu den wenigen Institutionen außerhalb Ungarns, die bedeutende Hungarica-Bestände besitzen. So finden sich manche ungarischen Werke des 16. Jahrhunderts ausschließlich an der Österreichischen Nationalbibliothek – darunter das einzige vollständig erhaltene Exemplar des ältesten in ungarischer Sprache gedruckten Werkes.

5. Wie viele Bücher werden digitalisiert?

Die Österreichische Nationalbibliothek und Google werden gemeinsam festlegen, welche Werke aus dem historischen Buchbestand digitalisiert werden. Es ist geplant, etwa 600.000 Bände zu digitalisieren. Das Projekt ist derzeit auf die Digitalisierung von Büchern beschränkt.

6. Werden Werke in unterschiedlichen Sprachen digitalisiert?

Ja. Neben deutschsprachigen Werken besitzt die Österreichische Nationalbibliothek umfangreiche Bestände in anderen Sprachen wie Tschechisch, Ungarisch, Polnisch, Französisch, Italienisch und Latein, die im Rahmen des Projekts digitalisiert werden.

7. Seit wann läuft das Projekt?

Die erste Projektphase startete im Juni 2010. Bis Ende 2010 wurden die organisatorischen und logistischen Voraussetzungen für das operative Projekt geschaffen. Mit der eigentlichen Digitalisierung wurde im Frühjahr 2011 begonnen. Erste Digitalisate von Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek sind bereits auf Google Books verfügbar.

8. Wie lange wird das Projekt dauern?

Die Vereinbarung mit Google läuft über zunächst sechs Jahre.
Im Rahmen von Austrian Books Online kann die Digitalisierung von 600.000 Bänden, das sind etwa 180 Millionen Buchseiten, innerhalb weniger Jahre durchgeführt werden. Dies wäre ohne die Zusammenarbeit mit Google nicht möglich: Bislang konnten auch im Rahmen großangelegter Digitalisierungsprojekte in Bibliotheken typischerweise nicht mehr als ca. 5.000 Bände pro Jahr digitalisiert werden. Ein Projekt vom Umfang unserer Kooperation mit Google hätte somit mehr als 100 Jahre benötigt.

9. Was erhält die Österreichische Nationalbibliothek im Gegenzug dafür, dass sie ihre Bücher Google zur Digitalisierung zur Verfügung stellt?

Sämtliche im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisierten Werke der Österreichischen Nationalbibliothek werden über Google Bücher auffindbar und benützbar sein. Damit ist unser historischer Buchbestand einem weltweiten Publikum zugänglich. Bisher war eine Benützung nur in den Lesesälen der Österreichischen Nationalbibliothek möglich.

Außerdem erhält die Österreichische Nationalbibliothek Kopien sämtlicher Digitalisate, die anschließend langfristig gesichert und über die Digitale Bibliothek zugänglich gemacht werden.

10. Welche Pläne hat die Österreichische Nationalbibliothek mit den digitalisierten Werken?

Die digitalen Kopien der Bücher werden mit dem Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek verlinkt. In Zukunft werden die digitalisierten Werke durch einen einfachen Klick über den Online-Katalog abrufbar sein. Über die Digitale Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek werden die digitalisierten Werke zusätzlich im Volltext durchsuchbar sein. Es ist geplant, in Zukunft weitere digitale Services zu entwickeln und allen BenützerInnen eine möglichst umfassende Arbeitsumgebung zum digitalen Bestand zur Verfügung zu stellen.

Alle Digitalisate aus der Kooperation mit Google werden durch die Österreichische Nationalbibliothek archiviert. Durch die Herstellung und Archivierung digitaler Kopien leistet das Projekt Austrian Books Online somit auch einen Beitrag zur Sicherung der historischen Bestände der Österreichischen Nationalbibliothek und damit zur Bewahrung des österreichischen kulturellen Erbes.

Es ist geplant, die Werke auch über Europeana (http://www.europeana.eu/), die Europäische Digitale Bibliothek zugänglich zu machen.

11. Welchen Nutzen bringt das Projekt für BenützerInnen der Österreichischen Nationalbibliothek?

Das Projekt Austrian Books Online wird innerhalb weniger Jahre den historischen Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek online zugänglich machen. Durch die einfache Möglichkeit, digitalisierte Werke aufzufinden, im Volltext zu durchsuchen, online zu lesen, herunterzuladen oder auszudrucken, wird sich die Benützbarkeit des historischen Buchbestandes der Österreichischen Nationalbibliothek wesentlich verbessern. Die Digitalisate aus der Kooperation mit Google werden für BenützerInnen der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek kostenfrei zugänglich und für nichtkommerzielle Zwecke (inklusive Veröffentlichung) verwendbar sein.

WissenschaftlerInnen, StudentenInnen und alle anderen BenützerInnen der Österreichischen Nationalbibliothek werden einen direkten Zugang zu hunderttausenden, zuvor oft schwer auffindbaren und eingeschränkt benützbaren Werken haben. Sie werden diese Werke ohne Einschränkung von Benützungszeiten weltweit abrufen und durchsuchen können. BenützerInnen werden die Möglichkeit haben, digitalisierte Werke zu suchen und aufzufinden, Inhaltsverzeichnisse einzusehen, oder Bücher nach einzelnen Wörtern und Phrasen zu durchzusuchen. BenützerInnen werden nicht nur die Möglichkeit haben, die digitalisierten Werke online zu lesen, sondern werden diese auch als e-Books herunterladen können. Durch die Volltextsuche werden völlig neue Fragestellungen an die digitalisierten Werke ermöglicht.

Es ist zu erwarten, dass in Zukunft neue Werkzeuge und computerunterstützte Verfahren wie Text-Mining zu Analyse und wissenschaftlicher Erforschung zur Verfügung stehen werden. So werden etwa sprachgeschichtliche Analysen auf einen riesigen Textkorpus zugreifen können. LiteraturwissenschaftlerInnen werden neue Möglichkeiten haben, zum Beispiel literarische Einflüsse zu untersuchen, HistorikerInnen werden mit neuen Instrumenten wichtige historische Quellen untersuchen können. Das Projekt Austrian Books Online leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Wissenschaft, Forschung und Unterricht.

12. Welchen Nutzen bringt das Projekt allgemeinen Internet-NutzerInnen?

Die digitalisierten Werke der Österreichischen Nationalbibliothek werden über Google Bücher und über die allgemeine Google-Suche, aber auch über die Digitale Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek auffindbar und im Volltext durchsuchbar sein. Somit wird der historische Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek einem weltweiten Publikum zugänglich gemacht: jede/r Internet-NutzerIn kann die Bücher auffinden, durchsuchen, im Volltext lesen und herunterladen. Das Projekt wird die Verfügbarkeit des historischen Buchbestandes für einen weltweiten BenützerInnenkreis signifikant erweitern.

13. Wie passt das Projekt zum Leitbild der Österreichischen Nationalbibliothek?

In ihrem Leitbild versteht sich die Österreichische Nationalbibliothek als „lebendige Brücke zwischen dem reichhaltigen Erbe der Vergangenheit und den zukunftsorientierten Ansprüchen der modernen Informationsgesellschaft“. Das Digitalisierungsprojekt zwischen der Österreichischen Nationalbibliothek und Google entspricht diesem Leitbild, wird es doch in Zukunft möglich sein, einen der weltweit bedeutendsten historischen Buchbestände online zu durchsuchen und zu lesen.

14. In welcher Beziehung steht das Projekt zu Europeana / zur Europäischen Digitalen Bibliothek?

Die Österreichische Nationalbibliothek hat sich von Anfang an für das durch die EU-Kommission im Rahmen der i2010 Digital Libraries Initiative geförderte Projekt der Europäischen Digitalen Bibliothek Europeana (http://www.europeana.eu/) engagiert. Z.B. leitet die Österreichische Nationalbibliothek derzeit das großangelegte EU-Projekt EuropeanaConnect (http://www.europeanaconnect.eu/), eines der beiden Kernprojekte zur Implementierung der Europeana.

Die digitalisierten Bücher aus der Kooperation mit Google werden auch über Europeana zugänglich gemacht. Damit wird ein/e BenützerIn, die/der in Europeana nach Werken sucht, die im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisiert wurden, auf den Volltext in der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek weitergeleitet werden.

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Fragen zur Benützung

15. Werden die digitalisierten Bücher über den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek zugänglich sein?

Ja. BenützerInnen, die im Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek ein Buch finden, das im Rahmen des Projekts digitalisiert wurde, können die digitale Kopie über einen Link im Katalog aufrufen, online lesen, durchsuchen oder als PDF herunterladen.

16. Wie werde ich nach einem digitalisierten Buch suchen können?

BenützerInnen können nach digitalisierten Büchern über Google Bücher (http://books.google.at/) suchen. Auch als Teil der normalen Google-Suche erhalten Sie Suchergebnisse aus Büchern. Urheberrechtlich nicht geschützte Werke können vollständig angezeigt und heruntergeladen werden. Dies trifft auf alle Werke der Österreichischen Nationalbibliothek zu, die im Rahmen der Kooperation mit Google digitalisiert werden.

Zusätzlich stehen auf Google Bücher weitere Services zur Verfügung, die ständig erweitert werden. Beispiele für zusätzliche Services sind Links zu Bibliotheken, bei denen Sie gefundene Bücher im Original benützen oder entlehnen können. Die Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek werden auch Teil des Google eBooks-Angebotes (http://books.google.com/ebooks) sein.
Mehr Information zu Google Bücher finden Sie unter http://books.google.at/intl/de/googlebooks/library.html.

BenützerInnen werden die digitalisierten Bücher auch über den Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek finden können. Die Österreichische Nationalbibliothek wird die Digitalisate über ihre Digitale Bibliothek zugänglich machen.

Es ist geplant, die digitalisierten Bücher auch über Europeana (http://www.europeana.eu/), die Europäische Digitale Bibliothek, verfügbar zu machen.

17. Werden die digitalisierten Bücher auch im Volltext durchsuchbar sein?

Teil des Digitalisierungsprozesses ist die Durchführung automatischer Volltexterkennung (OCR). Damit wird es nicht nur möglich sein, die digitalisierten Bücher anzuzeigen und als PDFs herunterzuladen, sondern BenützerInnen werden sie auch im Volltext durchsuchen können.

18. Wird es möglich sein, komplette Bücher online zu lesen?

Da sämtliche Bücher der Österreichischen Nationalbibliothek, die im Rahmen des Projekts Austrian Books Online digitalisiert werden, urheberrechtsfrei sind, können die Digitalisate kostenfrei online zugänglich gemacht werden. Die Digitalisate aus der Kooperation mit Google werden für BenützerInnen der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek kostenfrei zugänglich und für nichtkommerzielle Zwecke (inklusive Veröffentlichung) verwendbar sein. BenützerInnen werden die kompletten Bücher sowohl auf Google Bücher als auch in der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek online lesen und im Volltext durchsuchen können. Außerdem werden sie die Werke als PDFs herunterladen können.

19. Werden digitalisierte Sammelwerke auf Ebene der einzelnen Artikel durchsuchbar sein?

Digitalisierte Sammelwerke werden vollständig online durchsuchbar und benützbar sein. Es ist derzeit jedoch nicht geplant, zusätzliche bibliographische Informationen auf Ebene einzelner Aufsätze oder Artikel zu erstellen und anzubieten.

20. Ich bin an einem Buch interessiert. Wie erfahre ich, wann es im Rahmen des Projektes digitalisiert wird?

Die Österreichische Nationalbibliothek kann leider keine Auskunft über den Zeitpunkt der Digitalisierung einzelner Werke geben.

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Fragen zu Google Bücher

21. Seit wann läuft Googles Buchprojekt mit Bibliotheken?

Das Google Buchprojekt läuft seit Ende 2004. Die ersten Projektpartner waren die Bibliotheken der Universitäten Michigan, Stanford, Harvard und Oxford, sowie die New York Public Library. Derzeit nehmen weltweit mehr als 40 Bibliotheken an dem Projekt teil, darunter dreizehn aus Europa (Stand Juni 2011).

22. Welche anderen Bibliotheken nehmen am Google Bücher-Bibliotheksprogramm teil?

Inklusive der Österreichischen Nationalbibliothek nehmen bislang weltweit mehr als
40 führende Bibliotheken an dem Projekt teil.

Die Österreichische Nationalbibliothek war die zweite Nationalbibliothek weltweit, mit der Google im Rahmen des Bibliothekenprogramms eine Kooperation einging. In Europa nehmen derzeit dreizehn Bibliotheken an dem Projekt teil (Stand Juni 2011).

Derzeit kooperiert Google mit folgenden Bibliotheken:

Projektpartner in Europa:

  • Bodleian Bibliothek, Oxford
  • Bayerische Staatsbibliothek, München
  • Bibliothek der Universität Complutense Madrid
  • Bibliothek von Katalonien, Barcelona (5 Bibliotheken)
  • Kantons- und Universitätsbibliothek Lausanne
  • Universitätsbibliothek Gent
  • Stadtbibliothek Lyon
  • Italienisches Kulturministerium mit
    •  Nationalbibliothek Florenz
    •  Nationalbibliothek Rom
  • Österreichische Nationalbibliothek
  • Niederländische Nationalbibliothek
  • Tschechische Nationalbibliothek
  • Britische Nationalbibliothek

Projektpartner in den Vereinigten Staaten:

  • University of Michigan
  • Harvard University
  • New York Public Library
  • Stanford University
  • University of California Libraries:
    • University of California, San Diego
    • University of California, Santa Cruz
    • University of California, Los Angeles
    • Northern Regional Library Facility
  • University of Texas at Austin
  • University of Virginia
  • Columbia University
  • University of Wisconsin-Madison
  • Princeton University
  • Cornell University
  • Committee on Institutional Collaboration (CIC), bestehend aus:
    • University of Chicago
    • University of Illinois, Chicago
    • University of Illinois, Urbana-Champaign
    • Indiana University
    • University of Iowa
    • University of Michigan (bereits Einzelpartner, s. oben)
    • Michigan State University
    • University of Minnesota
    • Northwestern University
    • University of Wisconsin-Madison (bereits Einzelpartner, s. oben)
    • Ohio State University
    • Pennsylvania State University
    • Purdue University
  • NASA Library

Google hat auch ein Pilotprojekt mit der Library of Congress durchgeführt.

Projektpartner in Asien:

  • Bibliothek der Keio-Universität, Tokio

23. Wo kann ich Beispiele von Büchern sehen, die Google für Bibliotheken digitalisiert hat?

Beispiele und Screenshots finden Sie unter http://books.google.at/googlebooks/library.html.

24. Kann ich Google Bücher bereits jetzt nutzen?

Ja, derzeit sind bereits mehr als 15 Millionen Werke (Stand Okt. 2010, http://booksearch.blogspot.com/2010/10/on-future-of-books.html) über Google Bücher zugänglich.

25. Wo kann ich die Datenschutzbestimmungen zum Google Bücher-Service nachlesen?

Sie finden die allgemeinen Datenschutzbestimmungen für Google-Services unter http://www.google.at/privacy.html. Diese Seite beschreibt den Umgang Googles mit Ihren persönlichen Informationen, wenn Sie Google Services nutzen, einschließlich Google Bücher.

Die zusätzlichen Datenschutzbestimmungen zu Google Bücher finden Sie unter http://books.google.at/googlebooks/privacy.html.
Angaben zum Datenschutz im Zusammenhang mit Google Bücher finden Sie unter http://books.google.at/support/bin/answer.py?hl=de&answer=43733

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Rechtliche Fragen

26. Geht die Österreichische Nationalbibliothek einen Exklusivvertrag mit Google ein?

Nein, der Vertrag mit Google ist nicht exklusiv. Es steht der Österreichischen Nationalbibliothek völlig frei, weitere Digitalisierungsprojekte mit anderen Partnern einzugehen.

27. Erwirbt Google Rechte an den Werken, die digitalisiert werden?

Nein, Google erwirbt keine Rechte an den Werken. Selbstverständlich ändert das Projekt nichts am urheberrechtsfreien Status der digitalisierten Werke.

28. Werden auch Bücher digitalisiert, die urheberrechtlich geschützt sind?

Es werden ausschließlich urheberrechtsfreie Werke aus dem historischen Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek vom frühen 16. bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts digitalisiert. Urheberrechtlich geschützte Werke sind ausdrücklich nicht Teil dieses Projekts. Der Vertrag zwischen der Österreichischen Nationalbibliothek und Google schließt die Digitalisierung von urheberrechtlich geschützten Werken aus.

29. Welche Werke sind urheberrechtsfrei?

In Österreich erlischt das Urheberrecht bei Werken der Literatur 70 Jahre nach dem Tod der/des UrheberIn. Sämtliche Werke, die im Rahmen dieses Projekts digitalisiert werden, sind urheberrechtsfrei.

30. Sind bestimmte urheberrechtsfreie Werke der Österreichischen Nationalbibliothek aus dem Projekt ausgeschlossen?

Prinzipiell ist der gesamte historische Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek Teil des Projekts. Ausgeschlossen sind lediglich besonders wertvolle Werke und Bücher, die aus konservatorischen Gründen oder aufgrund des Formats nicht digitalisiert werden können.

31. Wird die Österreichische Nationalbibliothek Google in Zukunft gestatten, auch nicht-urheberrechtsfreie Werke zu digitalisieren?

Die Digitalisierung von urheberrechtlich geschützten Werken der Österreichischen Nationalbibliothek ist im Rahmen des Projekts mit Google nicht geplant.

32. In welchem Zusammenhang steht die Kooperation zwischen Google und der Österreichischen Nationalbibliothek mit der Sammelklage von Verlegerverbänden und Autoren gegen Google in den USA (bzw. dem sog. „Google Book Settlement“)?

Zwischen der vereinbarten Kooperation und der in den USA anhängigen Sammelklage der amerikanischen „Authors Guild“ und der „Association of American Publishers“ gegen Google (die durch das sog. „Google Book Settlement“, einem Vergleichsvorschlag, beigelegt werden soll) gibt es keinen Zusammenhang, da Gegenstand dieser Sammelklage ausschließlich Bücher sind, deren urheberrechtliche Schutzfrist noch nicht abgelaufen ist. Für die vereinbarte Kooperation ist jedoch ganz wesentlich, dass die Österreichische Nationalbibliothek nur Werke zur Digitalisierung zur Verfügung stellt, die urheberrechtsfrei sind.

33. Wo finde ich weitere Informationen zum sog. „Google Book Settlement“?

Informationen zur Vereinbarung zwischen Google und den Verlagen und AutorInnen finden Sie auf folgender Website: http://books.google.com/intl/de/googlebooks/agreement/.

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Fragen zum Projekt

34. Wer finanziert das Projekt?

Google übernimmt die Kosten für die Digitalisierung, die Volltexterkennung und sonstige mit dem Digitalisierungsprozess verbundene Kosten wie z.B. Transport und Versicherung.

Die Österreichische Nationalbibliothek übernimmt die Kosten für die Auswahl, Vorbereitung und Rückstellung der Bücher, was angesichts der Anzahl der in Frage kommenden Bände einen großen Aufwand darstellt. Als Vorleistung bringt die Österreichische Nationalbibliothek ferner die Metadaten (Katalogeinträge) zu sämtlichen zu digitalisierenden Werken in das Projekt ein. Die Österreichische Nationalbibliothek wird auch die Kosten für die Verlinkung der Digitalisate mit ihrem elektronischen Katalog, die Einbindung in ihre Digitale Bibliothek und die Archivierung der Digitalisate tragen.

35. Welchen Einfluss hat das Projekt auf die übrigen Digitalisierungsprojekte der Österreichischen Nationalbibliothek?

Das Digitalisierungsprojekt mit Google wird die übrigen Digitalisierungsprojekte der Österreichischen Nationalbibliothek ergänzen. Zu den großen Digitalisierungsprojekten der Österreichischen Nationalbibliothek zählen die Digitalisierung des historischen Zeitungsbestandes (ANNO, http://anno.onb.ac.at/), des Bestandes an historischen Gesetzestexten (ALEX, http://alex.onb.ac.at/), wichtiger Bestände von Bildarchiv und Grafiksammlung (http://www.bildarchivaustria.at/), sowie der Papyrussammlung und der Sammlung von Handschriften und alten Drucken. Es gehört zu den strategischen Zielen der Österreichischen Nationalbibliothek, ihre vielfältigen Sammlungen möglichst umfassend zu digitalisieren und sie BenützerInnen aus der ganzen Welt kostenfrei online zur Verfügung zu stellen. Die Digitalisierung des historischen Buchbestandes im Projekt Austrian Books Online wird die Österreichische Nationalbibliothek diesem Ziel einen bedeutenden Schritt näher bringen. Selbstverständlich wird auch die Digitalisierung der sonstigen Sammlungen der Österreichischen Nationalbibliothek fortgesetzt.

36. Wie unterscheidet sich dieses Projekt von anderen Digitalisierungsprojekten der Österreichischen Nationalbibliothek?

Das Projekt mit Google unterscheidet sich von den übrigen Digitalisierungsprojekten durch seine Dimension. Ziel von Austrian Books Online ist die Digitalisierung unseres gesamten historischen Buchbestandes. Es werden zunächst ca. 600.000 Bücher, d.h. ca. 180 Millionen Buchseiten digitalisiert.

37. In welcher Beziehung steht die Partnerschaft mit Google zu anderen Projekten der Österreichischen Nationalbibliothek im Bereich der Digitalen Bibliothek?

Seit mehreren Jahren arbeitet die Österreichische Nationalbibliothek am Aufbau eines digitalen Archivs. Im Jahr 2009 wurde durch eine Novelle des österreichischen Mediengesetztes die so genannte „Pflichtablieferung“ auf Online-Publikationen ausgeweitet. Das Digitale Archiv und die in den letzten Jahren aufgebauten Workflows ermöglichen es, der neuen Verpflichtung zur langfristigen Archivierung dieser digitalen Publikationen nachzukommen. Mit 2009 hat die Österreichische Nationalbibliothek mit der Archivierung des österreichischen Webspace (Webarchivierung) begonnen.
Die Österreichische Nationalbibliothek ist führender Partner in mehreren europäischen Forschungsprojekten im Bereich Digitale Bibliothek. In den EU-Projekten PLANETS (http://www.planets-project.eu/) und SCAPE z.B. beschäftigt sie sich mit der Entwicklung von Strategien, Services und Tools zur digitalen Langzeitarchivierung. Im EU-Projekt IMPACT (http://www.impact-project.eu/) werden neue Methoden zur Verbesserung der Volltextdigitalisierung (OCR) historischen Textmaterials im Kontext von Massendigitalisierungsprojekten entwickelt. Die Österreichische Nationalbibliothek leitet das Projekt EuropeanaConnect (http://www.europeanaconnect.eu/), in dem wesentliche Komponenten für Europeana (http://www.europeana.eu/), die Europäische Digitale Bibliothek entwickelt werden. Sie finden weitere Informationen zu diesen Projekten auf den Seiten der Abteilung für Forschung und Entwicklung (http://www.onb.ac.at/about/forschung.htm).
Die Partnerschaft mit Google ist Teil der Strategie der Österreichischen Nationalbibliothek im Bereich Digitale Bibliothek und ermöglicht die Digitalisierung des historischen Buchbestandes in einem andernfalls nicht möglichen Umfang.

38. Wo findet die Digitalisierung statt?

Die Bücher werden in einem Digitalisierungszentrum von Google gescannt. Seit dem Start des Bibliothekenprogramms 2004 hat Google bewiesen, dass es in der Lage ist, große Mengen an Büchern effizient und sicher zu transportieren und zu digitalisieren.

39. Kann das Digitalisierungszentrum besichtigt werden? Wie werden die Bücher von Google digitalisiert?

Die Digitalisierungszentren von Google sind nur für Projektpartner wie die Österreichische Nationalbibliothek zugänglich. Google hat für das Projekt spezielle Digitalisierungstechnologien und -routinen entwickelt, die nicht öffentlich zugänglich gemacht werden.

40. Wie hoch ist die Qualität der Digitalisate?

Google hat Technologien entwickelt, die es ermöglichen, eine sehr große Menge an Büchern in kurzer Zeit und in hoher Qualität zu digitalisieren. Die Qualitätskriterien wurden von Google und der Österreichischen Nationalbibliothek gemeinsam erarbeitet und werden von beiden Partnern ständig überprüft. Die Qualität der Digitalisate entspricht den üblichen Standards für Digitalisierung. Darüber hinaus werden die Prozesse zur Erstellung und Weiterverarbeitung der Digitalisate ständig optimiert.

41. Wie werden die Bücher für die Digitalisierung ausgewählt?

Die Österreichische Nationalbibliothek plant, im Rahmen des Projektes Austrian Books Online den gesamten historischen Buchbestand zu digitalisieren. Eine Auswahl einzelner Teilbestände ist schon aus Kostengründen nicht vorgesehen. Darüber hinaus werden im Projektplan genaue Kriterien dafür festgelegt, welche Bücher aus konservatorischen Gründen nicht digitalisiert werden.

42. Werden besonders wertvolle Bücher Teil des Projekts sein?

Besonders wertvolle Bücher werden derzeit nicht für eine Digitalisierung in Erwägung gezogen, sind aber nicht prinzipiell aus dem Projekt ausgeschlossen. Im Projektplan ist genau festgelegt, welche Bücher digitalisiert werden. Die Auswahl der Bücher erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek.

43. Werden die Bücher durch die Digitalisierung beschädigt?

Die Prozesse für Büchertransport, -lagerung und -digitalisierung sind mit dem Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Bundesdenkmalamt Österreich abgestimmt und vertraglich geregelt. Google verwendet eine innovative Scan-Technologie, die eine äußerst buchschonende Digitalisierung erlaubt. Dies wurde durch die bereits laufenden Projekte mit anderen Bibliotheken in den vergangenen Jahren bewiesen.
Die Belastung der Bücher durch die Digitalisierung ist geringer als bei einer durchschnittlichen Benützung der Werke durch LeserInnen. Die Digitalisierung leistet einen wichtigen Beitrag zur Konservierung der Bücher, da die wertvollen Originale in Zukunft nicht mehr so häufig benützt werden müssen. Zudem ist die Digitalisierung Teil der Bestandssicherung im Katastrophenfall.
Sehr fragile Bücher, die durch Transport oder Digitalisierung Schaden nehmen könnten, sind nicht Teil des Projekts.

44. Was geschieht mit den Büchern, die digitalisiert wurden?

Die Bücher werden nach der Digitalisierung wieder an ihren Platz in den Magazinen der Österreichischen Nationalbibliothek zurückgestellt und stehen für die Benützung zur Verfügung.

45. Wenn ich ein Buch benötige, das gerade digitalisiert wird: wie lange muss ich warten, bis es wieder verfügbar ist?

Bücher, die sich im Prozess der Digitalisierung befinden, sind im Normalfall für etwa drei Monate nicht benützbar. Nach der Digitalisierung werden die Bücher wieder an ihren ursprünglichen Platz im Büchermagazin der Österreichischen Nationalbibliothek zurückgestellt.
Wenn Sie im Online-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek ein Buch finden und benützen wollen, das gerade digitalisiert wird, können Sie sich vormerken lassen. Der Prozess ist derselbe wie die Vormerkung auf ein Buch, das gerade von einer/m anderen LeserIn benützt wird. Sie erhalten das Buch, sobald die Digitalisierung abgeschlossen ist.

46. Wird die Österreichische Nationalbibliothek als Quelle der Digitalisate identifizierbar sein?

Die Österreichische Nationalbibliothek wird auf der Seite „Über dieses Buch“, die in Google Bücher zu jedem Buch aufgerufen werden kann, als Quelle angegeben sein. Außerdem wird die Österreichische Nationalbibliothek über den Bibliotheksstempel bzw. über eine Bibliotheksetikette identifizierbar sein, die bei jedem Buch mitdigitalisiert werden.

47. Wird Google Werbung im Zusammenhang mit digitalisierten Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek anzeigen?

Nein, derzeit wird in Google Bücher keine Werbung im Zusammenhang mit Büchern angezeigt, die im Google-Bibliotheksprogramm digitalisiert wurden. Sie finden Information darüber, wie Bücher aus dem Bibliothekenprogramm angezeigt werden, unter http://books.google.at/googlebooks/library.html.

48. Wird die Benützung von Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek über Google Bücher in Zukunft kostenpflichtig sein?  

Nein, die Suche nach Büchern der Österreichischen Nationalbibliothek in Google Bücher, die vollständige Ansicht, Volltextsuche, das Herunterladen kompletter Bücher und die Nutzung für nichtkommerzielle Zwecke (inklusive Veröffentlichung) wird auch in Zukunft gebührenfrei sein. Die Sicherstellung der für Endnutzer kostenfreien Nutzung der Digitalisate war eine wichtige Voraussetzung für den Abschluss des Vertrags zwischen Google und der Österreichischen Nationalbibliothek.

49. Wird das Projekt Einfluss darauf haben, wie die Österreichische Nationalbibliothek in Zukunft gedruckte Werke sammelt und archiviert?

Die Österreichische Nationalbibliothek ist das Projekt zur Digitalisierung des historischen Buchbestandes mit Google eingegangen, um in Zukunft zusätzliche Services für LeserInnen anbieten zu können und die Zugänglichkeit ihres Buchbestandes signifikant zu verbessern. Die Sammelpolitik, die sich aus dem gesetzlichen Auftrag und den Sammelrichtlinien ergibt, wird dadurch nicht beeinflusst. Sie finden Informationen zu den Sammelrichtlinien unter http://www.onb.ac.at/about/sammelrichtlinien.htm.

50. Welchen Einfluss hat das Projekt auf die Konservierung und Restaurierung des historischen Buchbestandes der Österreichischen Nationalbibliothek?

Das Institut für Restaurierung der Österreichischen Nationalbibliothek ist eng in das Digitalisierungsprojekt mit Google eingebunden. Selbstverständlich wird das Programm zur Konservierung und Restaurierung des Buchbestandes auch nach Abschluss der Digitalisierung unvermindert fortgesetzt.

Das Projekt Austrian Books Online wird zur Schonung des historischen Buchbestandes der Österreichischen Nationalbibliothek beitragen, da in Zukunft in den meisten Fällen nicht mehr das Originalbuch benützt werden muss, sondern auf das digitale Exemplar zugegriffen werden kann.

51. Wie berücksichtigt die Österreichische Nationalbibliothek Sicherheitsaspekte im Zusammenhang mit diesem Projekt?

Die Österreichische Nationalbibliothek nimmt Sicherheitsaspekte im digitalen Bereich sehr ernst und hat Maßnahmen zum Schutz der Daten getroffen, für die sie verantwortlich ist.
Die Digitalisate aus dem Projekt mit Google werden für BenützerInnen der Digitalen Bibliothek der Österreichischen Nationalbibliothek kostenfrei zugänglich, herunter zu laden, speicherbar, ausdruckbar und für nichtkommerzielle Zwecke verwendbar sein (inklusive Veröffentlichung). Allerdings werden technische Maßnahmen gesetzt, um einen unlimitierten Massendownload und einen automatisierten Zugriff auf die Daten (z.B. durch Suchmaschinen) zu verhindern.

52. Kann ich die in dem Projekt erstellten Digitalisate käuflich erwerben?

Nein. Die in diesem Projekt digitalisierten Werke aus dem historischen Buchbestand der Österreichischen Nationalbibliothek werden Sie in unserer Digitalen Bibliothek oder über Google Bücher kostenfrei herunterladen können. Außerdem werden Sie Teil des eBooks-Angebotes von Google sein.

53. Wo finde ich zusätzliche Informationen zum Google-Buchprojekt?

Sie finden ausführliche Informationen zum Google-Buchprojekt auf den Hilfeseiten von Google Bücher unter http://books.google.at/googlebooks/about.html. Google informiert regelmäßig über Neuigkeiten in seinem „Inside Booksearch“ Blog, http://booksearch.blogspot.com/ sowie im offiziellen Google Blog, http://googleblog.blogspot.com/.

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Kontakt

Projektleiter
Mag. Max Kaiser
Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung
Josefsplatz 1
A-1015 Wien
(+43-1) 534 10-370

max.kaiser@onb.ac.at


last update 03.02.2012