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NewsLetter 87: Feministische Theorie & Philosophie

 
Antes, Monika: Die Kurtisane Tullia d'Aragona : mit dem italienischen Originaltext "Della infinità d'amore". - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2006.
Signatur: 1829490-B.Neu
Keine der italienischen Frauen des 16. Jahrhunderts war so angesehen wie die römische Kurtisane Tullia d'Aragona. Als Tochter eines Kardinals und einer Kurtisane erhielt sie eine hervorragende humanistische Ausbildung und in ihrem Salon verkehrten die angesehensten Männer des römischen Klerus und der Politik. Ihr neo-platonischer Dialog über die "Unendlichkeit der Liebe" steht den Dialogen berühmter Männer ihrer Zeit wie Marsilio Ficino, Pietro Bembo und Baldassare Castiglione in Nichts nach. Ihr Dialog wird in diesem Buch zum ersten Mal inhaltlich interpretiert.

A canon of our own? : Kanonkritik und Kanonbildung in den Gender Studies / Marlen Bidwell-Steiner, Karin S. Wozonig (Hg.). - Innsbruck [u.a.] : StudienVerlag, 2006. - (Gendered subjects ; 3)
Signatur: 1771529-B.Neu-Per.3       Inhalt
Die Beiträge dieses Sammelbandes verhandeln Fragen der Kanonbildung und der Kanonkritik mit Fokus auf die Kategorie Geschlecht. Die AutorInnen entwickeln unterschiedliche disziplinäre und soziopolitische Zugänge, die das zentrale Thema des Buches in einem umfassenden Spektrum abdecken. Dieses wird entlang dreier Denkachsen aufgefächert: Zunächst kommen Disziplinen zu Wort, die eine lange Tradition der Kanonbildung aufweisen: Theologie, Rechtswissenschaft, Medizin, Literaturwissenschaft. Die AutorInnen decken geschlechtsblinde Kanonisierungsmechanismen auf. Im Anschluss wird der Übergangsprozess von etablierten zu sich neu formierenden Kanones behandelt. Dabei kommen Übersetzungsfragen ebenso zur Sprache wie die Definition von Rändern der Wissensproduktion. Einen weiteren Schwerpunkt dieses Bandes bildet schließlich der Prozess der Kanonbildung innerhalb der Gender Studies im Zusammenhang mit deren Institutionalisierung.

Ettinger, Bracha L.: The matrixial borderspace. - Minneapolis [u.a.] : Univ. of Minnesota Press, 2006.
Signatur: 1830734-C.Neu
Die Künstlerin, Psychoanalytikerin und feministische Theoretikerin Bracha L. Ettinger präsentiert hier eine theoretische Untersuchung über Identität und Erinnerung. Sie bezieht sich dabei auf Lacans Spätwerk, die anti-ödipale Perspektive bei Deleuze und Guattari ebenso wie auf objektbezogene und intersubjektive Theorien, um den Phallozentrismus der Haupttheorien Lacans zu kritisieren. Sie ersetzt die phallische Struktur durch eine Dimension der Ko-Emergenz, bei der Objekte, Bilder und Bedeutungen in ihrem ersten Stadium, d.h. während ihrer Ausdifferenzierung betrachtet werden. Das ist das Reich der Matrix, eine transsubjektive Dimension, die dem individuellen Unbewußten und der individuellen Erfahrung zugrunde liegt.

Gahlings, Ute: Phänomenologie der weiblichen Leiberfahrungen. - Freiburg : Alber, 2006. - (Neue Phänomenologie ; 7)
Signatur: 1840404-B.Neu
Das heute wichtigste Anliegen einer "Phänomenologie geschlechtlicher Leiberfahrungen" besteht in der Evaluation geschlechtsspezifischer Erfahrungen an den Achsen von Körper, Leib, Biographie und Diskurs. Dabei ist es ein besonderes Anliegen dieser Forschungsarbeit, weibliche Leiberfahrungen in ihrem biographischen Kontext und in der Genese weiblicher Subjektivität sowohl im Einzelnen als auch in ihrem Spektrum systematisch aufzugreifen. Die Autorin führt leibphänomenologische und feministische Positionen zusammen und erarbeitet den Begriff des "Geschlechtsleibes" für die Analyse geschlechtsspezifischer Erfahrungen.

Der postfeministische Diskurs / hrsg. von Birgit Haas. - Würzburg : Königshausen & Neumann, 2006. - (Film - Medium - Diskurs ; 17)
Signatur: 1831570-B.Neu       Inhalt
Der interdisziplinäre und internationale Essayband diskutiert den umstrittenen Begriff des Postfeminismus aus performativer, literaturwissenschaftlicher und soziologischer Sicht. Die Kernfrage ist dabei, ob der Postfeminismus mit seiner Aufwertung der Weiblichkeit einen Rückfall in präfeministische Zeiten darstellt oder ob er als Radikalisierung des Feminismus zu verstehen ist. Bedeutet die Vorsilbe "post" das Ende des Feminismus oder einen neuen, radikalen Anfang? Eine Problematik, die sich keinesfalls auf einen einfachen Nenner bringen lässt, wie die unterschiedlichen Analysen und Ansätze zeigen. Mit Blick auf die Streitfrage, ob bzw. in welcher Form Postfeminismus existiert, betrachten die Beiträge unterschiedliche gegenwärtige Erscheinungsformen der postfeministischen Kultur: Die Bandbreite reicht dabei von der Debatte um die "Camp"-Kultur über den "girlism" bis hin zum "Backlash".

Rüb, Dorothea: Belladonna - die ersten XX Jahre : dokumentarische Analyse eines Frauenprojektes. - Klagenfurt/Celovec : Drava, 2006.
Signatur: 1741731-B.Neu-Per.6
Das vorliegende Buch geht anhand diskursanalytischer Ansätze der Frage nach, in welchen gesellschaftlichen und politischen Spannungsverhältnissen sich die feministische Organisation formiert und verändert hat. Mediale Repräsentationen und Interviews bilden das Textmaterial, das eine exemplarische Frauen-Geschichte zum Sprechen bringt.

Saupe, Angelika: Verlebendigung der Technik : Perspektiven im feministischen Technikdiskurs. - Bielefeld : Kleine Verlag, 2002. - (Wissenschaftliche Reihe ; 141)
Signatur: 1840362-B.Neu
Das Buch analysiert den deutschsprachigen feministischen Technikdiskurs und richtet ihren Fokus auf die Rekonstruktion der theoretischen Prämissen der verschiedenen Ansätze, die das Verhältnis von Technik und Geschlecht gesellschaftstheoretisch zu bestimmen suchen. Die Autorin kritisiert, dass der feministische Technikdiskurs überwiegend in einer Tradition zivilisations- und entfremdungskritisch argumentierender Kulturkritik verharrt. Mit dem Ansatz der US-amerikanischen Wissenschaftsforscherin Donna Haraway sowie einem Rückgriff auf die Gesellschaftstheorie Alfred Sohn-Rethels wird diese Argumentationslinie aufgebrochen.

© Nationalbibliothek, 2001
last update: 20.08.2007


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