Frauen in Bewegung

Richter, Elise
1865 - 1943

Helene und Elise Richter (Kinderphoto)

Elise Richter / Inskriptionsbuch

Elise Richter
aus: Wiener Bilder, Nr. 38, 1907

Elise Richter

Elise Richter
aus: Führende Frauen Europas. München, 1928

Elise Richter an der Universität

Exlibris von Helene und Elise Richter

  1. Biographie:

    • AEIOU - Österreich-Lexikon

    • Dr. Elise Richter, die erste Universitätsprofessorin Österreichs / von E. Prantl, 1952

    • Elise und Helene Richter

    • Biographische Notizen (von Christa Bittermann-Wille)

    • Jewish Women: a Comprehensive Historical Encyclopedia

    • V: Maximilian, Dr. med., Chef d. San. Dienstes d. Südbahn; M: Emmy, geb. Lackenbacher. - Wien, XIX., Weimarerstraße 83.
      (aus: Wer ist wer)

    • Richter, Elise, österr. Sprachforscherin, Schwester von Helene R., *Wien 2.3.1865, +Theresienstadt 1942 od. später. Begann 1896 ihre Studien an der Wiener Univ. u. wurde 1901 zum Doktor der Philosophie promoviert. 1907 erhielt sie als erste Frau in Österr. die Lehrberechtigung für roman. Philologie, 1922 als erste Frau in Österr. den Titel eines ao. Universitätsprof.; seit 1928 Leiterin des phonetischen Instituts der Univ. Wien. Ihre Forschungen richteten sich auf die psycholog. u. physiolog. Grundlagen u. das Wesen u. Werden der Sprache. Vor allem erforschte sie den inneren Zus.hang in der Entwicklung der roman. Sprachen. Wurde mit ihrer Schester ein Opfer der Politik dieser Zeit.
      (aus: Lexikon der Frau)

    • Richter, Dr. Elise, Universitätsprofessor, ist eine Wegmacherin auf dem Gebiete des Frauenstudiums in Österreich. Da zu ihrer Zeit Mädchen in die Mittelschule nicht aufgenommen wurden, eignete sie sich den Wissensstoff des Gymnasiums in privatem Studium an, legte 1897 als erste Frau die Maturitätsprüfung am Akademischen Gymnasium ab, immatrikulierte sich im selben Jahre an der philosophischen Fakultät der Universität Wien als eine der drei ersten ordentlichen Hörerinnen dieser Hochschule und wurde 1901 als eine der ersten Frauen in Österreich zum Doktor der Philosophie promoviert. Zum erstenmal trat sie mit ihrer Arbeit "Die Entwicklung der romanischen Wortstellung aus dem Lateinischen", Halle 1903, in die Öffentlichkeit und erhielt 1907, ein für die damalige Zeit geradezu revolutionäres Ereignis, die venia legendi. Sie erhielt 1921 als erste Frau in Österreich und Deutschland den Titel eines a. o. Universitätsprofessors. Dr. E. R. lehrt romanische Sprachwissenschaft, Literatur und Phonetik, und hat auf diesen Gebieten bemerkenswerte Schriften, wie "Der innere Zusammenhang in der Entwicklung der romanischen Sprachen" (Beiheft 27 zur "Zeitschrift für romanische Philologie", 1911), "Lautbildungskunde", Leipzig 1922, "Wie wir sprechen", 2. Aufl., Leipzig 1925, "Fremdwortkunde", Leipzig 1919, veröffentlicht. Sie ist (seit 1928) sprachwissenschaftliche Leiterin des Phonetischen Instituts der Universität Wien, Vorsitzende des Verbandes der akademischen Frauen Österreichs und Mitglied zahlreicher fachmännischer Vereine. - In anziehender Form hat die interessante Frau ihr Leben in einer Selbstbiographie geschildert, die in der Sammlung "Führende Frauen", herausgegeben von Dr. Elga Kern, erschienen ist. - Wohnung: XIX., Weimarerstr. 83. - Tel. A-15-9-93.
      (aus: Jahrbuch Wien)

    • Richter Elise, Romanistin. * wien, 2. 3. 1865; + KZ Theresienstadt (Terezin, Böhmen), 21. 6. 1943. Tochter des Chefarztes der Südbahn, Maximilian R., Schwester der Anglistin und Theaterwissenschafterin Helene R.; erhielt gem. mit dieser ausschließlich Privatunterricht, legte 1897 in Wien am Akadem. Gymn. die Externistenmatura ab und stud. 1897-1901 an der Univ. Wien Romanistik (bei Mussafia und Meyer-Lübke), allg. Sprachwiss., klass. Philol. und Germanistik. 1901 Dr. phil. (erster weiblicher Dr. der romanist. Fachgruppe an der Univ. Wien), 1907 habil. sie sich als erste Frau in Österr. an der Univ. Wien, 1921 Tit. ao. Prof., 1938 als Jüdin entlassen. R. bekundete ihr humanist. Wissenschaftsverständnis in der Spannung zwischen der Untersuchung letzter philolog. Einheiten und ihrer Einordnung in das Konzept der Gesamtheit sprachlicher Erscheinungen. Die von ihr behandelten Gebiete umfassen im Rahmen der allg. Sprachwiss. die Semantik, die Syntax und die Wortbildungslehre; im Bereich der Phonetik und der Phonol. machte sie das psycholog. Geschehen bewußt. Soweit sie sich mit vergleichender roman. Sprachwiss. und Sprachgeschichte beschäftigte, wahrte sie nicht nur im besten Sinn die Wr. romanist. Tradition, sondern erfüllte auch durch ihre Aufgeschlossenheit gegenüber Neuerungsbestrebungen in der Forschung eine Vermittlerfunktion zur modernen Weiterentwicklung der Philol. In ihren Publ. trug sie auf hohem wiss. Niveau auch den Erfordernissen der Lehre Rechnung, schuf klare Definitionen, brachte ein reiches Angebot an Dokumentation und Analysen unter ständiger Berücksichtigung des jeweils aktuellen Forschungsstandes und im Zusammenhang mit psycholog. und kulturellen Hintergründen. 1922-30 fungierte sie als Vorsitzende ds von ihr mitgegründeten Verbandes der akadem. Frauen Österr.
      (aus: ÖBL)

    • Richter, Elise
      Romanistin
      2.3.1865 (Wien) - 21.6.1943 (KZ Theresienstadt)
      R. erhielt Privatunterricht, war ab 1891 Gasthörerin an der Wiener Universität und legte 1897 als Externe das Abitur ab. 1901 schloss sie ihr Studium der Klassischen Philologie und Germanistik mit der Promotion ab und habilitierte sich 1907 als erste Frau in &Ou