Verlagspolitik einst und heute am Beispiel des Paul Zsolnay Verlag
Gespräch mit Murray Hall, Michael Krüger und Herbert Ohrlinger. Moderation: Bernhard Fetz
Die Übernahme des Zsolnay Verlagsarchivs durch das Österreichische Literaturarchiv ist ein würdiger Anlass, dieser literarischen Institution ein Archivgespräch zu widmen.
Der 1923 von Paul Zsolnay gegründete Verlag galt schon in den 1920er Jahren wegen der intensiven Veröffentlichung internationaler Autorinnen und Autoren als "Literaturministerium für Äußeres". Die systematische Pflege junger Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Hilde Spiel, Friedrich Torberg und viele andere trug zum Ruf dieses Verlags bei.
Ende März 1939 wurde der Verlag gesperrt und ein Treuhänder eingesetzt. Ab 1941 führte Karl Heinrich Bischoff das Unternehmen unter seinem Namen.
Schon 1946 begann der aus dem Exil zurückgekehrte Paul Zsolnay mit dem Wiederaufbau. Nach seinem Tod 1961 kam es zu mehreren Neustrukturierungen und verschiedenen Übernahmen, bis 1996 der Hanser-Verlag das traditionsreiche Haus erwarb. Michael Krüger und Herbert Ohrlinger verfolgen die Absicht, an die literarische Tradition und Verlagsphilosophie der Gründungsjahre anzuschließen.
Professor Murray Hall zählt mit seiner Monographie über den Zsolnay Verlag und seinem Standardwerk über die österreichische Verlagsgeschichte zu deren besten Kennern.
Teilnehmer:
Ao. Univ.-Prof. Dr. Murray Hall (Universität Wien)
Mag. Michael Krüger (Leiter des Hanser Verlags)
Mag. Herbert Ohrlinger (Programmleiter des Zsolnay Verlags)
Priv.-Doz. Dr. Bernhard Fetz (Österreichisches Literaturarchiv)
Die ARCHIV-GESPRÄCHE des Österreichischen Literaturarchivs finden zweimal jährlich, im Sommer- und Wintersemester, statt.
|