Döge, Peter: Männer Paschas und Nestflüchter? : Zeitverwendung von Männern in der Bundesrepublik Deutschland. Opladen : Budrich, 2006.
Signatur: 1826236-B.Neu
Grundlage der Zeitbudgetanalyse bilden mehr als 5400 Hauhalte und somit über 12.600 Personen ab dem 10. Lebensjahr, die an jeweils drei Wochentagen jede Tätigkeit und ihren Umfang akribisch notiert haben, so dass auf diese Weise 37.700 Tagebücher zusammengekommen sind. Damit ist zugleich eine bisher in der bundesdeutschen Männerforschung noch nicht da gewesene Stichprobengröße realisiert. Zum ersten Mal wird dieses Datenmaterial unter männerspezifischen Gesichtspunkten ausgewertet. Ausgehend von der Analyse der Entwicklungstendenzen im Alltag von Männern werden abschließend Perspektiven einer geschlechterdemokratischen Männerpolitik entwickelt.
Hnilica, Irmtraud: Medizin, Macht und Männlichkeit : Ärztebilder der frühen Moderne bei Ernst Weiß, Thomas Mann und Arthur Schnitzler. Freiburg : fupf, 2006.
Signatur: 1828836-B.Neu
Die Medizin als männlich semantisiertes Machtfeld fungiert nicht selten als Agentin der Geschlechterordnung. Sie verhandelt mehr als nur Therapien für kranke Menschen, sondern stellt auch Normen her, die „männlich“ von „weiblich“ und „normal“ von „pathologisch“ abgrenzen, wobei das Krankhafte und Labile stets dem Weiblichen zugeschrieben wird. Wie sehr die Medizin dabei zur Naturalisierung von Machtstrukturen beiträgt, analysiert Irmtraud Hnilica anhand der medizinischen Diskurse der Moderne. Nicht nur aus literaturwissenschaftlicher, sondern auch aus einer soziologischen Perspektive wird untersucht, wie Autoren des 20. Jh. die Deutungsmacht der Medizin und die Zusammenhänge zwischen „machtvoller Männlichkeit“ und „ohnmächtiger Weiblichkeit“ anhand der Arztfiguren in ihren Romanen konstruieren. Illustriert werden diese Überlegungen an Beispielen aus verschiedenen Werken von Autoren wie Thomas Mann und Arthur Schnitzler. Im Zentrum dieses Werkes steht mit Ernst Weiß jedoch ein bislang wenig rezipierter österreichischer Autor.
Meuser, Michael: Geschlecht und Männlichkeit : soziologische Theorie und kulturelle Deutungsmuster. 2., überarb. u. aktual. Aufl. Wiesbaden : VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2006.
Signatur: 1827889-B.Neu
Das Buch diskutiert zunächst soziologische Konzepte für eine Theorie der Männlichkeit. Das Konzept des männlichen Geschlechtshabitus wird entwickelt. Anschließend werden in einem empirischen Teil kulturelle Deutungsmuster von Männlichkeit und kollektive Orientierungen von Männern auf der Grundlage einer Literaturanalyse und von Gruppendiskussionen rekonstruiert.
Surkis, Judith: Sexing the citizen : morality and masculinity in France, 1870-1920. Ithaca [u.a.] : Cornell Univ. Press, 2006.
Signatur: 1825837-C.Neu
Wie kam es dazu, daß die Ehe in der französichen Dritten Republik als die Grundlage und Garantie für soziale Stabilität gesehen wurde? In diesem Buch zeigt die Autorin, wie männliche Sexualität von zentraler Bedeutung für die Herstellung einer republikanischen gesellschaftlichen Ordnung war. Die Ehe unterstrich die Männlichkeit des Staatsbürgers und zügelte und kontrollierte gleichzeitig sein Begehren. Das Ehe-Ideal bot eine spezifische Antwort auf die anstehenden gesellschaftlichen Probleme (Individualismus, Demokratisierung und ein rapider technologischer und sozialer Wandel), welche die Moderne in Frankreich kennzeichneten. Zeitgenössische Pädagogen, politische Reformer, Schriftsteller, Wissenschaftler und Mediziner betrachteten die Ehe als Schlüssel, um die Risiken männlichen sozialen und sexuellen Fehlverhaltens auszuschließen.
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