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- Biographie:
- Mitbegründrin und Vorstandsmitglied des österreichischen Frauenstimmrechtskomitees, zweite Vizepräsidentin des Bundes österreichischer Frauenvereine, Mitglied der Jugendbücher-Prüfungskommission des Wiener Volksbildungsvereines und des Vorstandes der Frauenvereinigung für soziale Hilfstätigkeit, bekannte Rednerin.
(aus: Das Frauenstimmrecht : Festschrift. - Wien, 1913, S. 5)
- Margarete Minor
Gedenkworte, gesprochen von Frau Hofrat Hertha Sprung, in der Generalversammlung des Bundes der österreichischen Frauenvereine.
Es ist noch keine Woche her, seit wir, was an Margarete Minor vergänglich war, den Flammen übergeben haben (...).
(...) Durch die Güte ihrer verwaisten Tochter habe ich Einblick in persönliche Aufzeichnungen bekommen, die sie mit 14 Jahren begonnen und als junge Frau, in vollem Mutterglück, abgeschlossen hat. Diese flüchtigen Niederschriften, teils Betrachtungen, teils kleine Poesien - Stimmungs- und Gelegenheitsgedichte - zeigen überraschenderweise in dem jungen, halbwüchsigen Mädchen schon die deutlichen Umrisse des Bildes, das dem Freundeskreise ihrer späteren Jahre in voller farbiger Plastik vor Augen trat: die große Liebe zur Natur, das heiße Streben nach Gerechtigkeit, nach Bildung und Harmonie, die Ehrfurcht vor allem, was schön und groß ist, die überquellende Menschenliebe und die große persönliche Bescheidenheit.
(...)
Sie war eines der schönsten Wiener Mädchen ihrer Zeit, der keusche Liebreiz ihres Antlitzes wurde von Makart in den Mittelpunkt eines seiner bekanntesten Werke gestellt. (...) -
Und diese Frau war uns allen Arbeitsgefährtin und Freundin, eine unermüdliche Leiterin und Helferin in den Angelegenheiten unserer Geschäftsstelle, bei den gemeinsamen Versammlungen eine intelligente, erfahrene Mitarbeiterin, in der Vertretung des Bundes nach außen von ruhiger Würde und klarer Bestimmtheit. Sie war freisinnig in der schönsten Bedeutung des Wortes, immer bereit, den Bund vorwärts zu führen auf neuen Wegen und zu neuen Zielen, immer der Sache ergeben und alles Persönliche, soweit es das als recht Erkannte stören und hemmen konnte, ruhig zurückstellend. Sie war es, die vor vielen Jahren mit Marianne Hainisch in eineer großen Versammlung zum erstenmale die stets heuchlerisch totgeschwiegene Frage der doppelten Moral besprach und die daraus resultierenden physischen und sittlichen Verheerungen am Volkskörper öffentlich bloßstellte. Dies zu eineer Zeit, wo bei uns wie in den Weststaaten jede Frau, die an dieses verpönte Thema rührte, in der gemeinsten Weise verunglimpft und verdächtigt wurde.
Der Bekämpfung der Alkoholseuche, den Bildungs- und Berufsfragen, der Kunst und der Wissenschaft brachte sie das gleiche lebhafte Interesse entgegen, ganz aus der Fülle ihrer hohen Bildung, ihrer großen sozialen Erfahrung heraus. (...)
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Margarete Minor, wir danken dir, daß du gelebt hast. Bleibe die Unsere!
(aus: Rohö-Frauenblatt, 7. Jg., Nr. 6, 1927, S. 2)
- Margarete (Daisy) M., geb. Oberleitner (1860-1927), [Frau des Literaturhistorikers Jakob Minor] war Vizepräs. des Bundes österr. Frauenver., in dessen Rahmen sie sich vielseitig und aufopfernd für die Frauenbewegung, bes. in Sittlichkeitsfragen und im Kampf für das Frauenstimmrecht, einsetzte.
(aus: ÖBL)
- Werke in der ÖNB:
- zahlreiche Artikel in: Der Bund (dort auch Schriftleiterin), Zeitschrift für Frauenstimmrecht, Dokumente der Frauen u.a.
- Literatur zur Frauenfrage. Zsgst. von Daisy Minor. - Wien : Selbstverl. d. Bundes, 1913
Signatur: 568.702-A
Online bei ALO
- Heilen und Bilden. Grundlagen der Erziehungskunst für Ärzte und Pädagogen. Hrsg. von Alfred Adler u. Carl Furtmüller. [enthält u.a. Beitrag von Margarete Minor] - 2. neubearb. u. erw. Aufl. - München : Bergmann, 1922
Signatur: 563752-C
- Bildernachweis (Bildarchiv der ÖNB):
- Bildnis: Pf 49.691:B(1), NB 535.115
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