1873
Frauengeschichte
Österreich
- am 9. Mai beendet der "Wiener Börsenkrach" die riskanten Tagesspekulationen und den Wirtschaftsboom der Gründerzeit - Konkurs von 60 Industriefirmen, 48 Banken und 8 Versicherungsgesellschaften in Wien; es beginnt die bis 1895 anhaltende "Große Depression", die auch für die Situation der Frauen große Auswirkungen zeitigt
- die Wahlrechtsreform, die die direkte Volkswahl zum Abgeordnetenhaus einführt, bringt denjenigen Frauen, die Grundbesitzerinnen sind und das 24. Lebensjahr vollendet haben, das aktive Wahlrecht für das Abgeordnetenhaus in der Wählerklasse des Großgrundbesitzes
- auf Grund von Bemühungen von Franz Migerka und Rudolf von Eitelberger wird bei der Wiener Weltausstellung ein eigener "Pavillon für Frauenarbeit" errichtet (es ist das erste Mal, daß Frauen mit einem eigenen Gebäude auf einer Weltausstellung vertreten sind); die Ausstellung transportierte vor allem ein Handarbeitsideal bürgerlicher Frauen (Sticken, Nähen etc.)
- in Wien wird die "K. k. Kunststickereischule" gegründet (geht 1911 in die "K. k. Zentralanstalt für Frauengewerbe" über)
- Franz Xaver Pönninger (1832-1906) gründet in Wien die erste Zeichenschule für Frauen und Mädchen
- Eleonore Jeiteles gründet eine dreiklassige Bürgerschule für Mädchen (wird 1888 in ein Lyzeum umgewandelt, das wiederum 1901 von Eugenie Schwarzwald übernommen wird)
- Am 11. Oktober nimmt das Grazer Mädchenlyzeum seinen Schulbetrieb auf: Lehrplan wurde nach dem Vorbild der deutschen Höheren Töchterschulen und unter Beachtung der "weiblichen Natur" ausgearbeitet
Andere Länder
- Pauline Staegemann gründet den "Berliner Arbeiterfrauen- und Mädchenbund"
Letztes Update: 14. Juli 2003