ÖNB-Musiksalon
Eine Veranstaltungsreihe der Österreichischen Nationalbibliothek
Historisches und Zeitgenössisches steht auf dem Programm des ÖNB-Musiksalons in der zweiten Jahreshälfte 2011. Wir greifen zunächst weit in die Geschichte zurück und stellen die älteste Musikinstitution Österreichs vor, die bis heute existiert: die Wiener Hofmusikkapelle. Seit ihren Anfängen unter Kaiser Maximilian I. war es ihre Aufgabe, für die Musik am Wiener Kaiserhof zu sorgen; es ging um Musik für den Gottesdienst, für die Repräsentation und auch für die Unterhaltung. Zahlreiche Habsburgerkaiser zeigten großes Interesse für Musik und einige traten auch als Komponisten hervor. Zu nennen ist hier als bedeutendster Leopold I., dem zwar keine ruhige und beschauliche Regierungszeit beschieden war, der aber dennoch ein beachtliches kompositorisches Œuvre hinterließ.
Namen wie Johann Heinrich Schmelzer, Johann Jakob Froberger, Johann Joseph Fux oder Antonio Caldara stehen für die große Tradition der Wiener Hofmusikkapelle im Zeitalter des Barock, in dem diese Institution ihre unbestrittene Blütezeit erlebte. Der Umsicht des Bibliothekspräfekten Moritz Graf von Dietrichstein ist es zu danken, dass die historisch wichtigen Notenbestände der Hofmusikkapelle 1826 mit der Hofbibliothek vereinigt wurden.
Zwei schöpferischen Musikern, die sich beim Komponieren mit Grundfragen der menschlichen Existenz beschäftigen, begegnen wir an den weiteren Abenden. Zunächst wird im Schaffen von Maximilian Kreuz eine zeitgenössische Antwort auf diese Fragen gegeben. Kreuz sieht "Fortschritt" in der Musik als die Notwendigkeit, den künstlerischen Schaffensprozess in Bewegung zu halten und durch neue Klangformen zu bereichern. Dies schließt für ihn jedoch vielfaches Anknüpfen an Bestehendes nicht aus. Ein Vorbild in kompositorischer und ideeller Hinsicht ist für Kreuz Gustav Mahler, an dessen hundertsten Todestag in diesem Jahr gedacht
wird.
Mahler, seinem Denken und seiner Musik, ist der letzte Abend des Musiksalons 2011 gewidmet. Der Wiener Galerist Rudolf Maegle konfrontiert die Gedanken des von kosmischer Religiosität erfüllten Komponisten mit dem skeptischen und atheistischen Weltbild seines großen Zeitgenossen Sigmund Freud, des Begründers der Psychoanalyse. Diese zwei Denkwelten, beide repräsentativ für das Fin de Siècle in Wien, treffen in einem fiktiven Dialog aufeinander, zusammengestellt aus Briefstellen
und Literaturzitaten.
Ich hoffe, dass unser Angebot Ihr Interesse findet und freue mich darauf, Sie im ÖNB-Musiksalon im Palais Mollard willkommen zu heißen.
Dr. Johanna Rachinger
Generaldirektorin
Veranstaltungsort
Österreichische NationalbibliothekPalais Mollard, Salon Hoboken
Herrengasse 9
1010 Wien
Der Eintritt in den ÖNB-Musiksalon ist frei.
Wenn Sie den Folder zum ÖNB-Musiksalon regelmäßig zugeschickt bekommen möchten, geben Sie uns bitte per
E-Mail oder telefonisch Bescheid.
oeffentlichkeitsarbeit@onb.ac.at
Tel.: 01/534 10-261
Veranstaltungsorganisation
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/534 10-262
Fax: 01/534 10-257