Österreichisches Literaturarchiv
Bestände

  
Foto: Horváth, rechts
Ödön von Horváth
1901-1938

Unterschrift Horváth


Nichts gibt so sehr das Gefühl der
Unendlichkeit als wie die Dummheit


Ödön von Horváth, geboren am 9. 12. 1901 in Fiume/Rijeka (ehemals Ungarn), gestorben am 1. 6. 1938 in Paris. Horváth absolvierte nach Aufenthalten in Belgrad, Budapest und München 1919 die Matura in Wien. Ab 1923 lebte er hauptsächlich in Berlin und in Murnau am Staffelsee. Die Verleihung des Kleist-Preises (1931) führte zu heftigen Protesten rechter und nationalsozialistischer Kritiker, die für 1933 geplante Uraufführung des Stücks "Glaube Liebe Hoffnung" konnte nicht mehr stattfinden. Von 1933 bis 1938 lebte Horváth vorwiegend in Salzburg und Wien, nach dem "Anschluß" emigrierte er nach Paris, wo er 1938 auf den Champs-Élysées von einem herabstürzenden Ast getötet wurde. Zu einem Klassiker des modernen Theaters und einer aufgrund ihres Realismus geschätzten Prosa avancierte Horváth zu Beginn der 70er Jahre. Seine Theaterstücke und Romane erleben seither einen anhaltenden Boom. Berühmt wurde Horváth nicht nur mit Titeln wie "Jugend ohne Gott" oder "Geschichten aus dem Wiener Wald", sondern auch für beinahe schon klassische Sätze wie diesen: "Nichts gibt so sehr das Gefühl der Unendlichkeit als wie die Dummheit."

Werke: Gesammelte Werke. Kommentierte Werkausgabe in Einzelbänden. Bde. 1-14. Hg. von Traugott Krischke. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1983-1988 (= Suhrkamp-Taschenbuch 1051-1064); Himmelwärts und andere Prosa aus dem Nachlaß. Hg. von Klaus Kastberger. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001 (= Supplementband 1 zur kommentierten Werkausgabe).

Literatur: Klaus Kastberger: Ödön von Horváth. Voraussetzung einer kritisch-genetischen Ausgabe. In: editio 15 (2001), S. 168-176; Ödön von Horváth. Unendliche Dummheit - dumme Unendlichkeit. Hg. von Klaus Kastberger. Wien: Zsolnay 2001 (= Profile. Magazin des Österreichischen Literaturarchivs 8); - Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wiener Wald. Volksstück in drei Teilen. Hg. von Klaus Kastberger und Nicole Streitler. Stuttgart: Reclam 2009 (= RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK Nr. 16066); - Ödön von Horváth: Jugend ohne Gott. Roman. Hg. von Klaus Kastberger und Evelyne Polt-Heinzl. Stuttgart: Reclam 2009 (= RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK Nr. 18612); - Ödön von Horváth: Kasimir und Karoline. Volksstück. Hg. von Klaus Kastberger und Kerstin Reimann. Stuttgart: Reclam 2009 (= RECLAMS UNIVERSAL-BIBLIOTHEK Nr. 18614).

  Betreuerkontakt

ÖLA 3/90: Nachlaß

Zugangsdatum: 1990.
Umfang: 7 Kartons.
Bestand benutzbar.

Der Bestand ist vorgeordnet (Ordnungsübersicht).

Dem Nachlaß Ödön von Horváths sind Leihgaben der Handschriftensammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek (heute: Wienbibliothek im Rathaus) beigeordnet (s.u.):


ÖLA 27/94: Splitternachlaß

Zugangsdatum: 1994.
Umfang: 1 Karton.
Bestand eingeschränkt benutzbar.

ÖLA 28/94: Theaterdokumentation des Thomas Sessler Verlags

Zugangsdatum: 1994.
Umfang: 800 Mappen.
Bestand benutzbar.

Der Bestand ist feinerschlossen und im Nachlaß- und Autographenkatalog recherchierbar (Ordnungssystematik).

 
Recherche nach »Ödön von Horváth« im Handschriften, Nachlässe- und Autographen-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (HANNA)
 


Letzte Änderung: Oktober 2009
Redaktion: Priv.-Doz. Dr. Volker Kaukoreit / Peter Seda