Österreichisches Literaturarchiv
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Manès Sperber
1905-1984

Unterschrift Sperber


Mut! Mut! Mut!


Manès Sperber (auch: Taras Achim, C. L. Chauverau, C. L. Chauvraux, L. C. Chauvraux, C. A. Chauvreau, Jean Clémant, Paul Halland, A. J. Haller, P. Haller, Paul Haller, Jan Heger, N. A. Menlos), geboren am 12. 12. 1905 in Zablotow am Pruth (Ostgalizien), gestorben am 5. 2. 1984 in Paris. Die Familie Sperber floh vom Kriegsschauplatz 1916 nach Wien. Zionismus, Marxismus und Individualpsychologie prägten Sperbers Jugendjahre. Der soziale Zugang der Psychologie durch Alfred Adler lieferte dem jungen Marxisten die Anregungen für die Berufswahl. 1927 übersiedelte Sperber nach Berlin, wo er der Kommunistischen Partei Deutschlands beitrat. Nach einer kurzfristigen Haft floh er 1933 vor dem Nazi-Regime über Österreich und Jugoslawien nach Frankreich. Durch die Kollaboration Frankreichs bedingt, mußte er aus seinem französischen Exil in die Schweiz fliehen. Unter dem Eindruck der Schauprozesse in Moskau brach er 1937 mit der Kommunistischen Partei. Nach dem Zweiten Weltkrieg fungierte Sperber als kulturpolitischer Berater der französischen Regierung in Paris und arbeitete gleichzeitig beim Verlag Calmann-Lévy als Lektor. Da Sperber von Alfred Adler angehalten wurde, sich zwischen Psychologie und literarischem Schaffen zu entscheiden, entstanden seine nicht-wissenschaftlichen Texte relativ spät ("Der verbrannte Dornbusch", 1949). In seinen zumeist autobiographischen, essayistisch gehaltenen Schriften reflektierte er die großen Katastrophen dieses Jahrhunderts, aber stets mit dem Hinweis auf die Verbesserbarkeit des Individuums.

Bibliographie in: Anne-Marie Corbin-Schuffels: Manès Sperber. Un combat contre la tyrannie (1934-1960). Bern u. a.: Lang 1996 (= Collection Contacts 3: Études et documents 34; zugl. Paris: phil. Diss. 1994).
Literatur: Ein treuer Ketzer. Manès Sperber - der Schriftsteller als Ideologe. Hg. von Wilhelm Hemecker und Mirjana Stancic. Wien: Zsolnay 2000 (= Profile. Magazin des Österreichischen Literaturarchivs 6); Mirjana Stancic: Ausgewählte Briefe an Manès Sperber. In: Sichtungen. Archiv - Bibliothek - Literaturwissenschaft. Internationales Jahrbuch des Österreichischen Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek. 3. Jg. Wien 2001, S. 13-55.

  Betreuerkontakt

ÖLA 2/88: Nachlaß

Zugangsdatum: 1988.
Umfang: 16 Kartons.
Bestand eingeschränkt benutzbar.

Literatur: Alexander Damianisch: Die Erschließung des Korrespondenznachlasses von Manès Sperber. In: Sichtungen. Archiv - Bibliothek - Literaturwissenschaft. Internationales Jahrbuch des Österreichischen Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek. 2. Jg. Wien 1999, S. 85-86

ÖLA 66c/97: Splitternachlaß

Zugangsdatum: 1997.
Bestand benutzbar.

ÖLA 317/07: Fotosammlung Manès Sperber

Zugangsdatum: 2007.
Bestand z.Z. nicht benutzbar.

 
Korrespondenzen (ÖLA 2/88)

Lebensdokumente (ÖLA 2/88)

Sammlungen (ÖLA 2/88)

Werke (ÖLA 66c/97)

Korrespondenzen (ÖLA 66c/97)

Recherche nach »Manès Sperber« im Handschriften, Nachlässe- und Autographen-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (HANNA)
 


Letzte Änderung: August 2007
Redaktion: Priv.-Doz. Dr. Volker Kaukoreit / Peter Seda