PROJEKTE
ÖSTERREICHISCHES LITERATURARCHIV
"Geliebte Heimita" - Edition des Briefwechsels
zwischen Heimito von Doderer und Dorothea Zeemann
Projektleitung: Dr. Klaus Kastberger (ÖLA)
Telefon: (+43 1) 534 10 / 349
Fax: (+43 1) 534 10 / 340
e-mail: Klaus.Kastberger@onb.ac.at
Projektmitarbeit: Mag. Thomas Eder
Finanzierung: Bundeministerium für Wissenschaft und Verkehr und Heimito-von-Doderer-Institut
Laufzeit: 1. April 1997 bis 1998 (wird fortgesetzt).
In Briefen, Dokumenten und Tagebuchauszügen wird das Verhältnis zwischen Heimito von
Doderer und seiner langjährigen Geliebten Dorothea Zeemann dargestellt. Der Schwerpunkt liegt
hierbei auf literarischen und literaturtheoretischen Themen, also auf der zwischen Doderer und Zeemann
gegebenen Lehrer-Schüler-Beziehung. In der Auseinandersetzung mit den Schriften Zeemanns
(darunter der 1959 veröffentlichten Roman "Das Rapportbuch") hat Doderer seine
Romantheorie, die er in späteren Essays ausgeführt hat, sukzessive entwickelt und
präzisiert. Zeemann hat aus den Anregungen und der Kritik Doderers für ihre literarische
Arbeit wertvolle kompositorische und stilistische Impulse bezogen.
Die zur Edition vorgesehenen Materialien entstammen dem Zeitraum von 1956 bis 1966 und umfassen
eine Auswahl aus den mehr als 80 erhaltenen Briefen Doderers an Zeemann (aus den Beständen
der Wiener Stadt- und Landesbibliothek), Tagebuchauszüge beider Autoren (aus der
Handschriften-, Autographen- und Nachlaß-Sammlung der ÖNB und dem ÖLA) sowie
eine letzte und bislang kaum beachtete Rede Doderers zu seinem "Roman Nr. 7".
Die literaturwissenschaftliche Relevanz der Dokumente erweist sich hinsichtlich zweier Punkte: Einerseits
eröffnet sich in ihnen ein neuer Zugang zur späten Lebensphase Doderers, andererseits wird
die Arbeitsweise eines der bedeutendsten österreichischen Romanciers sowie deren direkter
Einfluß auf die Schülerin sichtbar. Innerhalb der angestrebten Edition wird dieser Ansatz durch
die Beigabe eines ausführlichen Sachkommentars und eines essayistischen Begleittextes akzentuiert.