1909-1989
Frank Gerhard Zwillinger, geboren am 29. 11. 1909 in Wien, gestorben am 22. 11. 1989 in Garches bei Paris. Zwillinger studierte Germanistik in Wien (Promotion 1937), emigrierte 1938 über Rom nach Ostasien (Französisch-Indochina). Nach seinem Dienst in der Fremdenlegion betätigte er sich erfolgreich als Kaufmann. 1945 wurde er schwer verwundet. 1946 übersiedelte er nach Frankreich, wo er zum Direktor eines Parfumeriekonzerns aufstieg. Seit 1970 lebte er als freier Schriftsteller. Er begann als Lyriker, schrieb vielfach beachtete Gedichte (Gesamtausgabe der "Gedichte" 1963) und widmete sich später vorwiegend dem Drama. Sein größter Bühnenerfolg war "Galileo Galilei", der 1960 anläßlich der Bregenzer Festspiele uraufgeführt wurde. Aus esoterischer Perspektive behandelte er religiöse Themen, aber auch die Konflikte zwischen Wissenschaft und Machtpolitik. Zu seinen kulturpolitischen Aktivitäten zählten Begegnungen zwischen Wien und Paris. Zwillinger erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Theodor-Körner-Preis (1964) und das Goldene Ehrenzeichen des Landes Wien (1970). 1967 wurde ihm der Professorentitel verliehen.
Literatur: Dagmar C. G. Lorenz: Frank Zwillinger: Wiener Welttheater. In: Modern Austrian Literature 21 (1988). H. 1, S. 61-82; Harry Zohn: In Memoriam. Frank Zwillinger 1909-1989. In: Modern Austrian Literature 23 (1990). H. 3. 4, S. 217-219.
ÖLA 8/90: Teilnachlass
Zugangsdatum: 1990.
Umfang: 12 Schachteln.
Bestand eingeschränkt benutzbar.
Ordnungssystematik/Inhaltsübersicht
Korrespondenzen (Auswahl) 1942-1970:
Umfangreiche Korrespondenz von Zwillinger u. a. an: Dan Aronowicz, Alexander Auer, Leopold Barth, Kurt und Ronny Baumert, Luise Bronner, Hans Brunmayr, Zoltan Buchsbaum, Yvonne Chauffin, Franz Theodor Csokor, Donald Davion, Walther Drögsler, Wanda Drögsler, Bertl und Hans Engel, Erich Fussek, Jean Genestier, Walter Greinert, Avi Haas, Perez Haas, Erika Hanel, Franz Hausner, Robert M. Hein, Agnes Hörtnagel, Alfred Kantorowicz, Samuel Kaufmann, Charles Kecskemeti, Ernst und Lily Kent, Jean Egon Kieffer, Hermen von Kleeborn-Szalay, Jürgen Kross, Hans Friedrich Kühnelt, Felix Langer, Walter Lobenstein, Dagmar C. G. Lorenz, Ionel Marinescu, Lili H. Martin, Georg Merkel, Viktor Mikasinovic, Franz J. M. Ortner, Thomas Ortner, P.E.N. Club français, Kurt Regschek, Franz Richter, Milica Sacher-Masoch, Leopold Safier, Ernst Schönwiese, Rüdiger Schusteck, Jehudit Sela-Weiner, Josephine Singleton, Jacob Sonntag, Sona Stasová, Viktor Suchy, Walter Trebin, Ted Weinreich, Herta Wells, Emmy Z. Willings (Schwester), Leslie Willson, Paul Wimmer, Katharina und Otto Zernatto, Ann Zwillinger (Gattin)
Umfangreiche Korrespondenz an Zwillinger u. a. von: Akademie der Künste Berlin, Ernst Bach, Bernhardt Blumenthal, Franz Theodor Csokor, Gustav Czyz, Deutsche Bibliothek Frankfurt, Deutsches Literaturarchiv Marbach, Dokumentationsstelle für Neuere Österreichische Literatur, Walther Drögsler, Heinrich Ehmig, Hans Engel, Jean Genestier, M. Goetschel, Perez Haas, Erika Hanel, Waltraud Hartmann, Georg Heintz, Agnes Hörtnagel, Othmar Jaindl, Alfred Kantorowicz, Jean Egon Kieffer, Hermann Kuprian, Felix Langer, Robert Lawrence, Dagmar C. G. Lorenz, Lili H. Martin, Kurt Merdinger, Österreichischer P.E.N.-Club, Österreichischer Rundfunk, Wolfgang Pfautz, Kurt Sachs, Jehuda Safier, Erich und Anni Schneider, Stadtverwaltung Worms, Viktor Suchy, Eugen Thurnher, Erich Twerdy, Egon F. Wells, Emmy Z. Willings, Leslie Willson, Paul Wimmer, Werner Wolff, Otto Zernatto, Harry Zohn, Ann Zwillinger
Der Bestand ist systematisch geordnet.
Teilnachlaß, ÖLA 8/90
Umfang: 12 Schachteln
Ordnungsübersicht ÖLA 61/97
1. Werke, persönliche Aufzeichnung
Zahlreiche Manuskripte, Typoskripte und Typoskriptdurchschläge: z. B. "Einst wie jetzt", "Journal de Londres", "Wiener Welttheater"
Handschriftliche Notizen und Notizbücher: z. B. 1 Buch mit Notizen für Lebenserinnerungen
2. Korrespondenzen
3. Lebensdokumente
Über 30 Taschenkalender mit eigenhändigen Eintragungen
Lebenslauf
Schriftverkehr mit französischen Behörden
Dokumente der Mutter
Familienurkunden (19. Jahrhundert, Philipp Zwillinger)
Französische Reisepässe und Reisepaß seiner Frau Ann
Ärztliche Unterlagen seiner Frau
Rechnungen, Kassabuch und Kontoauszüge
Urlaubs- und Familienfotos (auch Negative) und Familienfotoalbum aus dem 19. Jahrhundert
4. Sammlungen
Werke anderer Autoren: Franz Theodor Csokor (u. a. 2 Manuskripte) und Rudolf Felmayer
Hausarbeit über Zwillinger von Agnes Hörtnagel (1975)
Zahlreiche Reiseunterlagen: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Israel, Italien, Österreich, Spanien und USA
Zeitungen und Zeitungsausschnitte
Geschäftsunterlagen und Firmengeschichte "Cottan Parfumeur Paris"
Unterlagen des "Wiener Akademischen Corps Marchia" und des "Wiener Akademischen Corps Raetia"
Zahlreiche Erinnerungsstücke an den Nachlasser (z. B. Füllfeder)
Sammlung verschiedener Textilien
5. Bibliothek
Etwa 500 Bände:
Eigene selbständige Werke
In Sammelbänden enthaltene eigene Werke
Bücher mit Arbeitsspuren
Widmungsexemplare und Werke fremder Autoren
ÖLA 94/98: Sammlung Frank Zwillinger - Briefe an Otto Kerry
Zugangsdatum: 1998.
Umfang: 1 Mappe.
Bestand eingeschränkt benutzbar.
Recherche nach »Frank Zwillinger« im Handschriften, Nachlässe- und Autographen-Katalog der Österreichischen Nationalbibliothek (HANNA)