Über die Grafiksammlung

Die Flugblättersammlung wurde 1912 als eigene Abteilung der k. k. Hofbibliothek eingerichtet. Sie umfasste an die 10.000 Drucke aus dem Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, von denen über die Hälfte auf Flugblätter zur Revolution von 1848 entfiel.

Eine weitere Spezialsammlung der Hofbibliothek, die Kriegssammlung zur Dokumentation des 1. Weltkriegs an der Front und im Hinterland mit Plakaten, Flugblättern, Postkarten, Kinderzeichnungen, Vivat-Bändern etc. und der bedeutenden Sammlung "Kriegsgraphik" von Dr. Ottokar Mascha wurde 1923 von der Flugblätter-Sammlung übernommen. 

Seit 1918 erfolgte die Bestandserweiterung an Flugblättern und Plakaten vorwiegend durch Pflichtablieferung der in Österreich gedruckten Objekte mit den thematischen Schwerpunkten Politik und Kunst. 

Wertvolle Spezialsammlungen von Plakaten, die durch Schenkungen, Sponsoring und Kauf erworben wurden, ergänzen den Pflichtbestand und bieten eine umfassende Dokumentation des österreichischen Grafik-Designs, speziell aus dem 20. Jahrhundert.
Sammlung Erhard Buschbeck: Plakate des Jugendstils und des frühen Expressionismus
Sammlung Joseph Gregor: 3.500 internationale Filmplakate mit über 500 Vintage-Plakaten aus Hollywood und ca 1.000 Stummfilmplakaten.
Plakate der Neuen Galerie 1923– 1954:
Die Affichen für die Avantgarde-Galerie wurden überwiegend von KünstlerInnen des Expressionismus und des Hagenbundes gestaltet.
Plakatarchiv des Bundes Österreichischer Gebrauchsgraphiker:
1.300 Plakate, u. a. Produktwerbung von der Jahrhundertwende bis in die 60er Jahre, von den bekanntesten österreichischen PlakatkünstlerInnen.

Vor- und Nachlässe von österreichischen Grafikern
Alexander Exax (1896–1994), Wilhelm Jaruska (1916-2008), Rudolf Köhl (1896 – 1966), August Schmid (1913 – 1998), Kurt Schwarz (*1916), Emmerich Weninger (1907-1977) und Catherine Rollier (*1955)

Die Exlibris-Sammlung umfasst an die 9.000 Blätter aus dem Zeitraum von 1500-1850. Den Grundstock der Sammlung bildeten Exlibris aus den Büchern der Hofbibliothek und die 1930 erworbene Sammlung Rudolf Benkard mit über 6.000 Blättern des 16. bis 18. Jahrhunderts. In den 1970er Jahren verlagerte sich mit Neuankäufen bzw. Schenkungen der zeitliche Schwerpunkt auf die erste Hälfte des 20. Jh. Seit 1996 dokumentiert die inzwischen auf ca. 50.000 Kleingrafiken angewachsene Sammlung auch das zeitgenössische Exlibris-Schaffen.

Im Rahmen der Neuorganisation der Österreichischen Nationalbibliothek wurde 1995 durch die Zusammenlegung von zwei Abteilungen der Druckschriftensammlung die Flugblätter-, Plakate- und Exlibris-Sammlung geschaffen. Forschungsaufträge und die Teilnahme an Projekten ermöglichten seither die wissenschaftliche Bearbeitung der Bestände. 2010 erfolgte die Umbenennung in Grafiksammlung.

Plakate

Flugblätter

Exlibris


last update 16.04.2010