Im Rahmen des Projekts wird der rund 3500 Werke umfassende Bestand an chinesischen Büchern („Sinica“) per Autopsie neu erschlossen und in den Katalog ab 1992 aufgenommen. Die Transkription erfolgt ausschließlich in Hanyu Pinyin. Autoren, Titel, Drucker und Druckorte werden in chinesischer Schrift wiedergegeben und zudem mit bibliographischen Nachweisen angereichert.
Die Schwerpunkte des Bestandes liegen in den Bereichen Geschichte und Philologie. Eine Besonderheit stellen die von den Jesuiten im 17. und 18. Jahrhundert in China gedruckten Werke dar – die Geschichte des Bestandes reicht bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück. Den bedeutendsten Zuwachs erhielt die Sammlung Ende der 1940er Jahre durch den Kauf der Bibliothek des Sinologen Arthur von Rosthorn (1862-1945).
Die von Stephan Endlicher erstellte und einschließlich chinesischer Schriftzeichen gedruckte „Übersicht der chinesischen und japanischen Bücher der k. k. Hofbibliothek“ (1837) steht am Beginn der Inventarisierung und Katalogisierung des Bestandes.
Durch die neuerliche Erschließung der Sinica wird künftig eine rasche Orientierung im Bestand gewährleistet. An die Stelle der vor allem für den wertvollen Altbestand nach wie vor parallel zu benützenden Kataloge (Endlicher 1837, Zettelkatalog sowie der von Basilia Fang erstellte und 1992 publizierte Bandkatalog) tritt der zentrale Nachweis über den NB-OPAC.
Die Beschreibung von ausgewählten Objekten (ab Juli 2009 als "Sinica-Objekt des Monats") soll einen kleinen Einblick in die historischen Sinicabestände der Österreichischen Nationalbibliothek ermöglichen.