Buchpatenschaft

Die Arbeit für die Buchpatenschaften ist ebenfalls ein wichtiger Bereich für das Institut. Von Paten übernommene Bücher werden restauriert und konserviert, wobei es sich sowohl um Einzelrestaurierungen als auch um konservatorische Präventivmaßnahmen für ganze Bestandsgruppen handeln kann.

So wurde zum Beispiel über die Initiative Gutenberg 3000 der gesamte Inkunabelbestand (8000 Signaturen) der Österreichischen Nationalbibliothek in säurefreie Umschläge und Boxen umgelagert.

Nähere Informationen

Restaurierung / Konservierung einer Bibel aus der Inkunabelzeit

Einband vor der Restaurierung

Rückendetail vor der Restaurierung

Einband nach der Restaurierung

Biblia cum pleno apparatu summariorum

Die lateinische Bibel wurde 1510 von Jacob Mareschal (d. Ä.) in Lyon gedruckt, Neuauflagen folgten 1514 und 1519. Aufgrund des großen Verkaufserfolges entwickelte sich Mareschal rasch zu einem Spezialisten für Bibeldrucke.

Der Ganzlederband mit Goldprägung am Rücken enthält einleitend vier Tafeln mit Übersichten der Texte der Bibel und ein alphabetisches Verzeichnis. Im Anhang findet sich unter anderem ein Verzeichnis hebräischer Vokabel mit Übersetzung.

Zustand

Die Lederoberfläche ist über die Jahre hinweg brüchig geworden und die Goldprägung am Rücken splitterte ab. Durch starken Insektenfraß waren vor allem im Rückenleder mehrere größere Fehlstellen. Dadurch hat das Leder am Rücken sehr an Stabilität und Festigkeit verloren. Auch im Papier des Buchblockes fanden sich Fehlstellen und Risse. Die Kapitale waren gebrochen.

Arbeitsbericht

Die Lederoberfläche und die Goldprägung wurden gefestigt. Zum Schließen der Fehlstellen im Rückenleder, sowie zur Stabilisierung desselben wurde der gesamte Rücken mit neuem, eingefärbtem Leder unterlegt, das bis auf die Deckel reicht und somit wieder eine stabile Verbindung zwischen Buchdeckeln und Rücken herstellt. Dazu wurde der originale Rücken und ein schmaler Streifen vom Überzugsleder an den Deckeln angehoben und das neue Leder eingeschoben und mit den originalen Lederteilen verklebt. Zuvor wurden die Kapitale, die nur mehr fragmentarisch vorhanden waren, neu gestochen.

Für die weitere Aufbewahrung wurde ein Schuber aus säurefreiem Archivkarton hergestellt.


last update 16.04.2010